Museen machen in Kultur gemeinsame Sache

Unterzeichnen den Vertrag (v.l.) Walter Ollenik, Leiter Fachbereich Weiterbildung und Kultur Hattingen, die Bürgermeisterinnen Dr. Dagmar Goch (Hattingen) und Sonja Leidemann (Witten) und Dirk Steimann, Vorstand Kulturforum Witten  Foto: Pielorz
  • Unterzeichnen den Vertrag (v.l.) Walter Ollenik, Leiter Fachbereich Weiterbildung und Kultur Hattingen, die Bürgermeisterinnen Dr. Dagmar Goch (Hattingen) und Sonja Leidemann (Witten) und Dirk Steimann, Vorstand Kulturforum Witten Foto: Pielorz
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Zwei Museen wollen kooperieren und profitieren. Die Städte Witten und Hattingen werden in Zukunft gemeinsame Ausstellungen zeigen. Das nächste Projekt im Stadtmuseum Hattingen wird vom Märkischen Museum Witten organisiert.

Beide Bürgermeisterinnen, Dr. Dagmar Goch aus Hattingen und Sonja Leidemann aus Witten, haben die Idee zu diesem Projekt auf einer Kulturveranstaltung im Kulturhautstadtjahr 2010 geboren. „Mit dieser interkommunalen Zusammenarbeit brauchen wir keine Kultureinrichtung zu schließen, sondern können die Kräfte zu einer neuen Qualität bündeln“, zeigen sich die weiblichen Stadtspitzen zufrieden. Die unterschiedlichen Schwerpunkte – Stadtgeschichte in Hattingen und Kulturgeschichte in Witten – sollen erhalten bleiben.
Die künstlerische Leitung sitzt in Witten, die museumspädagogische Leitung in Hattingen. Ausstellungen sollen an beiden Orten stattfinden und neue Besucherschichten erschließen. „Mit dieser Kooperation haben wir uns Spielräume geschaffen“, erklärt Dirk Steimann, Vorstand Kulturforum Witten. Diese Spielräume sind durchaus finanzpolitisch zu verstehen, denn beide Städte drückt eine gewaltige Schuldenlast und immer wieder gibt es Streit mit der Bezirksregierung um die Frage der pflichtigen und freiwilligen Aufgaben, die die Stadt leisten soll. „Langfristig kommt man auch um weitere Kooperationen nicht herum“, so Steimann. Diese „Ehe auf Probe“ gilt zunächst nur für zwei Jahre. Schließlich könne man nicht auf Erfahrungen zurückblicken, denn dieser Kooperationsvertrag sei einmalig in NRW.
Noch eine neue Kooperation startet übrigens im Frühjahr. Dann wird es zwischen Hattingen und Witten eine gemeinsame virtuelle Zweigstelle der Bibliotheken geben. „Der Nutzer, der sich mit seinem Bibliotheksausweis registrieren lassen kann, wird von zuhause eine Lizenz für ein Hörbuch erwerben. Dies kann er dann für einen bestimmten Zeitraum herunterladen. Nach dieser Zeit wird das Buch wieder gelöscht. Für nur eine Bibliothek wäre diese ‚Onleihe Ruhr‘ zu aufwändig. An dem Projekt sind insgesamt sechs Städte beteiligt und wir kooperieren mit Witten“, so der Hattinger Bibliotheksleiter Bernd Jeucken. In der interkommunalen Zusammenarbeit scheint man gerade erst am Anfang zu stehen. Doch das ist die Alternative für den Erhalt kultureller Einrichtungen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.