„Mühlenviertel“: bunter, schöner, attraktiver

Der Bereich der Oberen Heggerstraße soll als „Mühlenviertel“ noch attraktiver werden. Unser Bild zeigt einige der mittlerweile bereits 53 Gewerbetreibenden, die sich daran beteiligen möchten. Ganz hinten in der letzten Reihe als Zweiter von rechts Sprecher Udo Altenfeld.  Foto: Römer
  • Der Bereich der Oberen Heggerstraße soll als „Mühlenviertel“ noch attraktiver werden. Unser Bild zeigt einige der mittlerweile bereits 53 Gewerbetreibenden, die sich daran beteiligen möchten. Ganz hinten in der letzten Reihe als Zweiter von rechts Sprecher Udo Altenfeld. Foto: Römer
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„Obere Heggerstraße“. Der Begriff, den es offiziell gar nicht gibt, hat in Hattingen „ein Geschmäckle“ – warum auch immer. Die Hattinger jedenfalls sind in der Vergangenheit lieber woanders einkaufen gegangen. Dass es sich gerade lohnt, auch diesen Bereich bewusst aufzusuchen, das möchten die dortigen Gewerbetreibenden mit einer Initiative bewirken. Sie treten gemeinsam an als „Mühlenviertel“.

In der Tat, eine solche Mühle hat es vor langer Zeit hier einmal gegeben. Die Straße „An der Windmühle“ erinnert noch heute daran.
„Ein guter Name und erfrischend“, findet Udo Altenfeld, der gerade zum Sprecher vom „Mühlenviertel“ gewählt worden ist.
Dabei hat der 65jährige noch nicht einmal ein Geschäft im Bereich Roonstraße, Welperstraße, Hüttenstraße, Bismarckstraße, Heggerstraße, Oststraße, Blankensteiner Straße, Moltkestraße und natürlich An der Windmühle. Was aber Udo Altenfeld hat, das sind Ideen.
Wie er zum „Mühlenviertel“ stieß, erzählt der frühere Industriekaufmann so: „Ich kam mit Barbara Stöcker in ihrem Reformhaus ins Gespräch und sie hat mich einfach um Mithilfe zur Belebung für den Bereich gebeten, der inzwischen Mühlenviertel heißt. So einfach ist das.“
Innerhalb ganz kurzer Zeit, in der er mit den dortigen Gewerbetreibenden über Ideen und Wünsche gesprochen hatte, schlossen sich 44 der Aktion an. Inzwischen sind ein paar Monate vergangen und 53 Gewerbetreibende machen mit beim „Mühlenviertel“.
Udo Altenfeld: „Seitdem tragen die Leute dort alle ein Strahlen in ihren Gesichtern. Bei vielen muss daher schon im Innern der Wunsch nach einem Zusammenschluss geschlummert haben.“
Inzwischen haben sie sich mit Martin Serres von der städtischen Wirtschaftsförderung und mit Georg Hartmann vom Stadtmarketing getroffen. Beide stünden ihren Ideen aufgeschlossen gegenüber, sagt ihr Sprecher.
Ganz vorne steht beim Mühlenviertel der Wunsch nach einer besseren Gestaltung. „Man muss schon von weitem erkennen können, dass hier oben auf der Heggerstraße und den Nebenstraße noch etwas los ist, dass es sich lohnt, den Einkaufsbummel nach hier auszudehnen“, bringt es Udo Altenfeld auf den Punkt.
Seiner Vorstellung nach müsste hier so etwas wie ein Eingangstor oder zumindest ein gestalteter Eingangsbereich her: „Leider gab es hier ja kein historisches Stadttor. Aber wir könnten Vergleichbares machen, nichts Wuchtiges, aber doch Auffälliges. Wir denken beispielsweise an ein Windspiel. In dieser Richtung habe ich schon mal mit der Ideenschmiede gesprochen, ob die da für uns etwas machen könnten. Das Metall dazu könnten wir von einem Hüttenbetrieb bekommen. Das würde vielleicht auch Eltern mit ihren Kindern oder Großeltern mit ihren Enkeln anziehen. Wir haben auch über einen Blumenmarkt nachgedacht oder einen Kinderflohmarkt. Was sich letztlich von unseren Ideen umsetzen lässt, das entscheiden leider nicht wir, sondern die Stadtverwaltung.“
So wünschen sich die Gewerbetreibenden eine Informationstafel für Kunden und Besucher, wie sie bereits im St.-Georgs-Viertel unten in der Stadt vorhanden ist. Zerschlagen hat sich die Idee eines Wochen-Nachmittagsmarktes, den es in manchen Städten und Gemeinden durchaus gibt und der zum Familienbummel einlädt. Geprüft wird noch, ob der Bürgerbus im Bereich Heggerstraße und Blankensteiner Straße halten kann. Und auch der Weihnachtsmarkt soll sich nach den Vorstellungen der Unternehmen wieder wie früher bis ins Mühlenviertel ziehen.
Getestet werden soll der Zulauf schon jetzt beim Maifest vom 3. bis 5. Mai mit seinem verkaufsoffenen Sonntag. Da will sich das Mühlenviertel in seinem schönsten Kleid zeigen. Der Bereich soll mit frischem Birkengrün geschmückt werden und bunte Schleifen daran für weitere Farbtupfer sorgen. Es wird Musik für jeden Geschmack von einer Lkw-Bühne herunter geben und auch das Tanzbein geschwungen werden. Neben den Bands und Musikgruppen locken am Übergang ins Mühlenviertel Straßenmusiker Neugierige an und ermuntern sie zum Weitergehen – mitten hinein ins Mühlenviertel.
Einen großen Wunsch hat Udo Altenfeld in diesem Zusammenhang: „Vielleicht bekommt ja ein attraktiver Gewerbetreibender Lust auf unser Mühlenviertel, in dem der Zusammenhalt so groß ist und wo es eine so große Angebotspalette gibt, und siedelt sich bei uns an, wer weiß!?“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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