Memi Kartina: Singen ist Leidenschaft

Memi Kartina, gebürtig in Indonesien, aber jetzt in Hattingen zu Hause, singt leidenschaftlich gern. Foto: Kamphorst
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(von Cay Kamphorst)

Die 29jährige Memi Kartina-Grob aus Hattingen singt auf dem Schwelmer Song Contest 2011 für die Nachbarschaftsgemeinschaft „Aechte de Muer“ und erhofft sich einen Platz auf dem Treppchen.

Die gebürtige Indonesierin aus Westjava singt schon seit ihrem sechsten Lebensjahr leidenschaftlich gern. Mit 16 Jahren gründete sie in ihrem Heimatland mit Freunden ihre eigene Band und trat dort auf verschiedenen Stadtfesten auf.
Als sie 2004 als Au-pair in Deutschland arbeitete, lernte sie ihren Mann kennen. Zunächst ging Memi Kartina aber erst einmal zurück nach Indonesien. Dort studierte sie „Pädagogische deutsche Sprache“ und arbeitet heute bei der VHS Hattingen als Deutschlehrerin für ausländische Mitbürger verschiedener Nationalitäten.
Hattingen hat sie in besonders positiver Erinnerung: „Nach meinem Studium erkrankte ich 2007 schwer und musste operiert werden. Dafür fehlte aber das Geld. Mein heutiger Ehemann bat bei verschiedenen Organisationen um Spenden, verkaufte selbst ein paar Besitztümer und auch Freunde haben Geld gespendet, damit ich operiert werden konnte. Das hat mir das Leben gerettet, wofür ich sehr dankbar bin.“
2009 machte Memi Kartina-Grob ein einjähriges Praktikum in verschiedenen Grundschulen im Kreis und blieb ab da bei ihrem Mann in Hattingen, den sie 2010 heiratete. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Mir gefällt Hattingen mit der schönen Umgebung gut. Ich mag die Großstädte nicht so sehr. Nur manchmal habe ich den Eindruck, dass mich Menschen wegen meiner Nationalität nicht mögen. Mein Mann sagte, ich solle gut deutsch lernen, dann würde ich auch akzeptiert werden.“
Sie sieht sich selbst als Gesangsamateurin und möchte gerne zukünftig professionellen Unterricht nehmen. Doch dafür fehle das Geld.
Als sie im STADTSPIEGEL vom Schwelmer Song Contest las, bewarb sie sich sofort und geht am 26. März für die Nachbarschaft „Aechte de Muer“ ins Rennen.
Aufgeregt sei sie auf jeden Fall, wenn sie auf die Bühne müsse: „Es macht mich nervös, vor den ganzen Menschen zu stehen und alle schauen mich an. Um meine Nervosität zu mildern, mache ich vorher Atemübungen. In dem Moment, wo gejubelt wird, ist meine Nervosität wie weggeblasen.“ Auch für die TV-Sendung auf Vox „X-Factor“ hat sie sich beworben. Das Casting ist im Mai.
Die 29jährige Indonesierin hat sich einem Kulturverein in Dortmund angeschlossen, der auf Benefizveranstaltungen Tanz- und Gesangsdarbietungen vorführt. „In Hattingen scheine ich die einzige Indonesierin zu sein, wie ich bisher festgestellt habe“, meint sie.
Über ihre ausländischen Mitbürger und Schüler sagt sie: „Ich unterrichte sehr gerne und finde es spannend, im Zuge meiner Tätigkeit verschiedene Nationalitäten kennen zu lernen. Jedoch ist es sehr schade, dass einige Menschen den Unterricht nicht ernst nehmen und nur sporadisch daran teilnehmen. Es ist wichtig, die Sprache des Landes zu sprechen und zu verstehen, in dem man leben möchte.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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