Mangelhafte Postzustellung in Niedersprockhövel
Mehrere Bürger beklagen, dass seit etwa zwei Wochen die Postzustellung in Teilen von Niedersprockhövel nur noch eingeschränkt funktioniert.
Anwohner aus den Bereichen Brinkerstraße, Schulstraße, Goethestraße und Schillerstraße informierten den STADTSPIEGEL, dass sie Briefpost vereinzelt, Info-Post und Werbepost teilweise gar nicht mehr erhalten.
Auch die Werbesendung „Einkauf Aktuell“ der letzten Wochenenden mit den Angeboten verschiedener Discounter wurde den Haushalten bis heute nicht zugestellt.
Der STADTSPIEGEL hat dazu recherchiert. Ein Briefzusteller bestätigte, dass im Postamt in Niedersprockhövel über 20 Kisten mit Werbesendungen und Infopost nicht bearbeitet seien.
Krankheitsbedingte Ausfälle – Einige Tage gar keine Postzustellung
Durch krankheitsbedingte Ausfälle wäre ein massives Personalproblem entstanden. Durch das knappe Personal würden nur frankierte Briefe in dem beanstandeten Bereich zugestellt. Einige Tage, so der Briefträger, wäre gar keine Briefpost zugestellt worden.
Das bestreitet Pressesprecher Dieter Pietruck aus Essen auf Nachfrage des STADTSPIEGEL. Der zuständige Bereich in Gelsenkirchen hätte ihm versichert, es gäbe nur „leichte personelle Probleme“ im Rahmen einer Krankheitswelle. „Wir haben im Grunde keine Rückstände“ sagte Pietruck auf Nachfrage zum STADTSPIEGEL. Die Realität sieht allerdings anders aus. Ein weiterer Briefzusteller bestätigte, dass weit mehr als 20 Postkisten seit Tagen unbearbeitet im Postamt Niedersprockhövel stehen würden.
Die eingesetzten Aushilfskräfte würden aufgrund des knappen Personals nur die frankierte Briefpost austragen können. Fällt ein Postbote infolge Krankheit aus, wird sein Bezirk zu einem „Auflösebezirk“ und anteilig auf andere Postboten aufgeteilt. Abgebrochen wird die Posttour auch immer dann, wenn ein Briefträger über 10 Stunden und 45 Minuten im Dienst ist. Die nicht zugestellte Briefpost wird dann erst am nächsten Tag zugestellt.
Unsere Mitarbeiter sind im Rahmen der gültigen Betriebsvereinbarung zu Mehrleistungen über die tägliche Arbeitszeit hinaus verpflichtet. Erst wenn diese Mehrleistungen überschritten werden sollen, muss die Zustimmung der Personalvertretung eingeholt werden, so Pressesprecher Pietruck. Bemerkenswert sei allerdings, so Pietruck, dass das Briefaufkommen, entgegen dem Bundestrend, in Sprockhövel immer noch sehr stark sei.
„Ich arbeite in einer Nachbarstadt, habe dort meinen Bezirk bearbeitet und bin jetzt hierhin abgeordnet“, sagte ein Briefträger zum STADTSPIEGEL, zeigte auf die frankierte Post in seiner Tasche und ergänzte : Nur diese kann ich zustellen, das andere bleibt zurzeit liegen.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
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