Landespreis „Innere Sicherheit 2011“ geht an "Arbeitskreis Polizei und Muslime im Ennepe-Ruhr-Kreis"
NRW-Innenminister Ralf Jäger hat in Düsseldorf den Landespreis Innere Sicherheit 2011 verliehen. Ausgezeichnet wurde der „Arbeitskreis Polizei und Muslime im Ennepe-Ruhr-Kreis“. Preise erhielten ebenfalls die Ordnungspartnerschaften „Integration und Prävention in Ratingen-West“ und das Verkehrsprojekt „Sicher durch Münster“.
„Ordnungspartnerschaften sorgen für Sicherheit in NRW und sind fester Bestandteil der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Polizei, kommunalen Partnern, Schulen und gesellschaftlichen Gruppen“, sagte Ralf Jäger. „Die drei ausgezeichneten Netzwerke zeigen eindrucksvoll, mit wie viel Engagement, Kreativität und vor allem mit wie viel Gespür für das konkrete Sicherheitsbedürfnis vor Ort gehandelt wird.“
Mit dem Landespreis für Innere Sicherheit werden beispielhafte Ordnungspartnerschaften im Sinne einer bürgerorientierten, rechtsstaatlichen und professionellen Arbeit ausgezeichnet.
Der Arbeitskreis Polizei und Muslime wurde 2008 gegründet. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, das Miteinander von Muslimen und der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis zu fördern und mit Leben zu füllen.
Ständige Mitglieder des Arbeitskreises sind mehrere Vertreter der Polizeibehörde – unter anderen der Leiter des Kommissariats Vorbeugung, der Kontaktbeamte für muslimische Institutionen und der Opferschutzbeauftragter sowie die Vertreter der Moscheevereine (DITIB-Moschee Schwelm, DITIB-Moschee Gevelsberg, DITIB-Moschee Wetter, DITIB-Moschee Hattingen).
Zur Preisverleihung hatten sich neben Landrat Dr. Arnim Brux, der Leiter GS Klaus Noske, der Leiter des Arbeitskreises und Leiter der ZKB Helmut Seelig, die Vorsitzenden der Moscheevereine Schwelm, Mehmet Konduoglu, Hattingen, Erkan Cöloglu, Wetter, Ibrahim Agpolat und Gevelsberg, Zeki Demirci, nach Düsseldorf aufgemacht. Gemeinsam mit Vertreterinnen- und Vertretern des neu gegründeten Frauenarbeitskreises, der Kooperationspartner, zweier Imame und weiterer Mitglieder des Arbeitskreises wurden nach der Preisverleihung auf einem „Markt der Möglichkeiten“ die Aktivitäten des Projektes vorgestellt.
Der Ursprung des Arbeitskreises lag in der Kontaktaufnahme der Polizei durch den Kontaktbeamten für Muslimische Institutionen (KMI) 2004/2005 mit den Vertretern der DITIP Moscheen im Ennepe-Ruhr-Kreis. Zu diesem Zeitpunkt gab es keine institutionalisierten Kontakte zwischen der Polizei und den Muslimen. Im August 2009 wurde im Beisein des Landrates und des türkischen Konsuls eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Im Mai 2010 wurde der Arbeitskreis auf dem Bundespräventionstag in Berlin vorgestellt und erfuhr dort viel Aufmerksamkeit. Der türkische Konsul stellte die Einmaligkeit dieses Projektes in Deutschland heraus.
Mit einer ganzen Palette von Angeboten wendet sich der Arbeitskreis direkt an die muslimischen Mitbürger und greift dabei auch sicherheitsrelevante Probleme auf. Auf der Grundlage des vertrauensvollen Verhältnisses der Mitglieder des Arbeitskreises wurden unter anderem die Terrordrohungen gegen die Bundesrepublik im Vorfeld der Bundestagswahlen 2009 ebenso besprochen wie die alljährlichen Sternmärsche der Kurden sowie die Ängste und Sorgen der muslimischen Bevölkerung im Zusammenhang mit den Plakatierungen und Flyern von ProNRW zur Landtagswahl.
Im EN-Kreis werden etwa 5.000 Muslime, sprich alle organisierten muslimischen Mitbürger, direkt oder auch indirekt über den Arbeitskreis erreicht. Durch die Kontakte wurden Hürden sowie Berührungsängste abgebaut, gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Aufgaben und Probleme geweckt und damit die Grundlagen für deeskalierende Gespräche geschaffen.
Der Arbeitskreis realisiert den in vielen politischen Gremien geforderten interkulturellen Dialog und füllt ihn mit Leben.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.