Klinik Blankenstein: Entkernt und neu gestaltet

v.l. Verwaltungsdirektor Bernd Milde, Patientin Christa Roheger, Oberärztin Olga Keilmann (Bereich gastroenterologische Endoskopie) und Dr. Klaus Müller (Rheumatologe) in einem neu gestalteten Zimmer in der Abteilung für Rheumakranke. Foto: Pielorz
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  • v.l. Verwaltungsdirektor Bernd Milde, Patientin Christa Roheger, Oberärztin Olga Keilmann (Bereich gastroenterologische Endoskopie) und Dr. Klaus Müller (Rheumatologe) in einem neu gestalteten Zimmer in der Abteilung für Rheumakranke. Foto: Pielorz
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Die Klinik Blankenstein in Hattingen gehört mit St. Josef, St. Elisabeth (Mitte), Marien (Wattenscheid) und St. Maria Hilf (Gerthe) zu den Katholischen Kliniken Bochum. Über 4000 Mitarbeiter kümmern sich in den Häusern um rund 50.000 stationäre Aufnahmen und 157.000 ambulante Versorgungen. Neben dem großen St. Josef haben sich die anderen Kliniken zu Schwerpunktkliniken entwickelt. In Blankenstein als Schmerzklinik geht es vor allem um die Naturheilkunde, die Rheumaerkrankungen sowie Endoskopie und Gastroenterologie, also Untersuchungen und Diagnosen zum Magen-Darm-Bereich.

Verteilt auf mehrere Jahre haben die Verantwortlichen für den Umbau der Klinik rund 5,5 Millionen Euro in die Hand genommen. Mitte nächsten Jahres soll alles fertig sein. Die Klinik verfügt dann über renovierte Zimmer, oft als Zweibettzimmer mit eigenem Bad gestaltet. Knapp 170 Betten wird das Haus als Spezialklinik dann haben. Vom St. Josef Hospital in Bochum wurde die Rheumatologie nach Blankenstein verlegt. Verwaltungsdirektor Bernd Milde erklärt: „Die Rheumatologie ist eine wachsende Disziplin mit steigenden Patientenzahlen. 31 Betten stehen für eine stationäre Aufnahme in Blankenstein zur Verfügung.“ Hilfreich ist dabei auch die Nähe zur Naturheilkunde und zur Schmerztherapie, die Ergänzungen zur herkömmlichen Versorgung der Rheumapatienten anbieten können. Die Abteilung liegt nach wie vor in den bewährten Händen von Dr. Klaus Müller. „Es gibt über 400 verschiedene rheumatische Erkrankungen der Gelenke und Weichteile. Wir wollen in der Therapie nicht nur die Schmerzen der Patienten lindern, sondern auch die Ursachen der Erkrankung bekämpfen. Dabei ist eine frühe Diagnose wichtig. Zwar kann man mit den heutigen Medikamenten und anderen Therapien noch keine vollständige Heilung dieser chronischen Erkrankung erzielen, aber man kann die Rheumaschübe deutlich in der Anzahl und ihrem Verlauf lindern“, erklärt der Arzt.
Ein Warnsignal für eine mögliche Erkrankung sind geschwollene und zunehmend versteifte Fingergelenke und Hände. Hält die Versteifung vor allem morgens nach dem Aufstehen längere Zeit an, so sollte man einen Arzt aufsuchen. „Man kann neben dem Einsatz von Medikamenten auch über die Ernährung, die Physio- und die Ergotherapie Verbesserungen erzielen.“

Blankenstein als Spezialklinik

Oberärztin Olga Keilmann führt einen weiteren Schwerpunkt im Klinikum Blankenstein, die gastroenterologische Endoskopie, umgangssprachlich als Magen- und Darmspiegelung verstanden. Zwar werden die Patientin hier nicht stationär aufgenommen (sollte dies erforderlich sein, gibt es eine Kooperation mit Bochum), aber alle notwendigen Untersuchungen können in Blankenstein durchgeführt werden. Dazu zählen auch die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen, die immer noch viel zu selten in Anspruch genommen werden.
„Der Trend, kleinere Krankenhäuser zu Spezial- oder Schwerpunktkliniken zu entwickeln, wird auch in Zukunft anhalten“, so Verwaltungsdirektor Bernd Milde. „In der Praxis bedeutet dies, dass Blankenstein kein Notfall-Krankenhaus ist, obwohl wir selbstverständlich immer ein Ärzteteam vor Ort in Bereitschaft halten, falls jemand aus eigener Kraft das Krankenhaus als Notfallpatient aufsucht. Wer aber ins Krankenhaus mit einem Rettungswagen gebracht wird und diesen über die 112 alarmiert hat, der wird in einem anderen Krankenhaus Aufnahme finden.“ Das, so Milde, sei eine verständliche und logische Entwicklung, denn nicht jede kleine Klinik könne alle Disziplinen vor Ort vorhalten. „St. Josef in Bochum hat rund 700 Betten, hier haben wir 170 zur Verfügung.“
Die Kleinheit des Hauses lässt eine deutliche Nähe zwischen Arzt und Patient entstehen. Gerade bei chronischen Krankheiten wie Rheuma eine vertrauensvolle Grundlage, auf der die Therapie Erfolge erzielen kann. Auch Christa Roheger hat als Rheumapatientin die Schmerzen schon öfter vertrauensvoll in die Hände von Dr. Klaus Müller gelegt. Toll findet sie auch das schöne Ambiente der neuen Zimmer und Bäder. Zunehmend kommen mit bunten Bildern und Anstrichen auch Farbtupfer in die früher ausschließlich weiße Krankenhauswelt. Bei einem Gang durch den Glastunnel, der auch als Ausstellungsfläche genutzt wird, oder einem Kaffee im kleinen Café, welches sogar laktose- und glutenfreie Köstlichkeiten vorhält, entspannt sich zunehmend auch die Seele – für Krankenhaus-Patienten und ihre Ärzte eine willkommene positive Einstellung.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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