Klasse 4c im Stadtmuseum bei Ötzi

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Noch bis zum 13. März kann man im Stadtmuseum die Ausstellung „Ötzi – der Mann aus dem Eis“ besichtigen. Auch für Schulklassen ein lebendiger Geschichtsunterricht. Die Klasse 4c der Grundschule Börgersbruch hat das erlebt.
Ötzi – hinter dem Namen verbirgt sich eine interessante Geschichte. 1991 gab ein Gletscher in Südtirol eine Mumie frei, deren Alter auf etwa 5000 Jahre geschätzt. Bei wissenschaftlichen Untersuchungen kam heraus, dass es sich um einen Mann handelt, der etwa 1,60 Meter groß gewesen ist und im Alter von 46 Jahren auf dem Weg ins Ötztal durch einen Kampf starb. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Mann zahlreiche Wunden hatte und etwa ein bis drei Tage mit den Wunden unterwegs war, bevor er dann in den Bergen erfror.
Die Original-Mumie liegt heute in einem Museum in Bozen in einer Kühlkammer bei minus sechs Grad. Durch ein Bullauge kann man die Mumie als Besucher betrachten, denn betreten kann man den Raum natürlich nicht.
Aber es gibt eine hervorragende Nachbildung des Ötzi und die steht zur Zeit im Stadtmuseum in Blankenstein.
Nina erklärt den Kindern der Klasse 4c das Leben des Mannes und die Aufbewahrung seiner Mumie. „Das müsst ihr euch so vorstellen wie ein Hähnchen in der Tiefkühltruhe. Den Ötzi muss man auch kühl halten, denn wenn der jetzt auftauen würde, wäre der ganz schön verschrumpelt.“
Zuerst erklärt Nina den Kindern Besonderheiten des Menschen. Zum Beispiel den Daumen oder das abstrakte Denken.
„Als der Ötzi lebte, kannten die Menschen bereits den Ackerbau. Und sie kannten das Feuer“.
Mit 3D-Brillen ausgestattet geht es in den nächsten Museumsraum. Hier können die Kinder Körperteile des Ötzi kennenlernen und das so real wie möglich. Über 50 Tätowierungen haben Wissenschaftler auf der Mumie gefunden – und zwar nicht als Symbole, sondern als medizinische Therapie. „Man hat festgestellt, dass sie sich an stark beanspruchten Körperstellen befanden und zwar dort, wo heute mit Akupunktur gearbeitet wird“.
Vor der Nachbildung gruppieren sich die Kinder zum Foto und lassen sich erklären, wie Ötzi ausgesehen hat. Er trug verschiedene Tierhäute und Felle, war ausgestattet mit Beil, Feuersteindolchen, Rückentrage, Bogen, Pfeile und Köcher. Man vermutet, er war ein Krieger.
Spannend auch die Schuhe, die innen mit Heu ausgepolstert waren und dessen Fell zusammengenäht war. „Nur waserdicht war die Konstruktion nicht, doch sehr bequem“, erklärt Nina.
Dann geht es nach oben ins Atelier, denn nun sollen die Kinder aus Farben selbst eine Höhlenmalerei gestalten.
Die Farbe werden mit Eierpampe angerührt und sind natürlich in Erdtönen gehalten. Das Bild werden sie später, wenn es getrocknet ist, als Erinnerung mitnehmen können. Für die Schulklasse ein tolles Erlebnis.
uMuseumsgespräche für Schulen und Kindergärten können direkt mit dem Museum abgesprochen werden. Eine offene Führung gibt es am Sonntag, 13. Februar, 15 Uhr. Außerdem kann man am Sonntag, 13. März, 15 bis 18 Uhr Steinzeitfiguren und Höhlenmalerei gestalten. Mehr Infos unter (681610.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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