JVA-Mitarbeiter Unfallopfer?
Auf dem Berger Hof soll es zu einem folgenschweren Verkehrsunfall gekommen sein. Doch die Angeklagte stellt den Vorgang ganz anders dar als das Opfer.
Die Angeklagte will von einem Unfall mir Körperverletzung und Unfallflucht nichts mitbekommen haben. „Mich hat niemand angesprochen und ich habe niemanden angefahren“, erklärt die Krankenpflegehelferin vor Gericht.
Vorgeworfen wird ihr, bei einem Unfall am Berger Hof einen jungen Mann, Justizvollzugsbediensteter in Bochum, angefahren zu haben. Dabei soll er sich so sehr am Ellenbogen verletzt haben, dass er monatelang „krank feierte“ und auf eine hohe Schmerzensgeldsumme im Zivilprozeß klagt.
Der junge Mann berichtet, er sei mit seiner Lebensgefährtin, dessen Freundin und deren Kinder sowie zwei Hunden unterwegs gewesen. Das Auto der Angeklagten sei auf ihn zugekommen und er habe einen Stoß bekommen und sich dabei die Verletzung zugezogen. Dann will er hinter dem Wagen hergelaufen sein, der von Passanten zum Stillstand gebracht wurde und mit der Angeklagten gesprochen haben. Seine Begleiterinnen merkten sich das Autokennzeichen und benachrichtigten die Polizei, nachdem die Fahrerin die Fahrt fortsetzte. Die Angeklagte jedoch erklärt, sie sei am Berger Hof gewesen, doch es habe keinen Unfall gegeben und man habe auch nicht mit ihr gesprochen. Die Passanten, die das Fahrzeug angeblich stoppten, konnten nicht ermittelt werden. Von dem angeblichen Gespräch mit der Angeklagten erfährt die Polizei erst später bei der Vernehmung, vor Ort erzählen die Unfallbeteiligten davon nichts. Der Vorsitzende Richter stellt nach einem Gespräch mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung das Verfahren gegen Zahlung von 300 Euro an die Krebshilfe Sprockhövel/Hattingen ein.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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