Jakob Jäger freut sich: Südafrika, ich komme!

Es gibt viel zu lesen – Tausende von Büchern mit Tipps und Tricks rund um Südafrika sind zu bekommen. Ein guter Zeitvertreib – wie hier in der Stadtbibliothek – für Jakob Jäger, bis es endlich losgeht.Foto: Wallesch
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  • Es gibt viel zu lesen – Tausende von Büchern mit Tipps und Tricks rund um Südafrika sind zu bekommen. Ein guter Zeitvertreib – wie hier in der Stadtbibliothek – für Jakob Jäger, bis es endlich losgeht.Foto: Wallesch
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(von Minou Wallesch)

Für viele junge Menschen ist eines wichtig: Die Welt sehen. Ein Jahr im Ausland verbringen. Eine neue Kultur erleben. Genau so stellt sich auch der 19jährige Jakob Jäger das nächste Jahr vor.

„Was mich am meisten an Südafrika begeistert, sind der Lebensmut und die Freude der Menschen. Ich bewundere das. Hier bei uns laufen die Leute häufig schlecht gelaunt durch die Gegend, obwohl es ihnen sehr viel besser geht als den Menschen in Afrika“, glaubt Jakob Jäger.
Nach seinem Abitur am Gymnasium Holthausen wird er sich dieser Tage in die weite Welt hinauswagen. Es geht zwölf Monate nach Südafrika, nach Tumahole, Parys.
Es war ihm wichtig, für seine Reise eine familiäre Organisation zu finden. Sie soll ihn unterstützen und auf das, was ihn erwartet, vorbereiten. Bei der Organisation SAGE Net (South African German Network) hatte er das richtige Gefühl. Sie gehört zum Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: „weltwärts“.
Jakob Jäger wird als Volontär an einem Betreuungs-Projekt in Tumahole mitwirken. Da das Projekt über „weltwärts“ gefördert wird, müssen die Bewerber nur relativ wenig selbst zahlen.
Für diesen Teil suchen sie sich einen Förderkreis aus Spendern. Es sind 1.800 Euro selbst zu bezahlen. Die Organisation „weltwärts“ übernimmt 75 Prozent, SAGE NET und die Jugendlichen zusammen 25 Prozent der Kosten.
Schon wer „nur“ Urlaub machen möchte, muss vorher einiges organisieren. Bevor es aber für länger ins Ausland gehen kann, müssen sehr viele Dinge beachtet und erledigt werden.
Das Schwierigste für Jakob Jäger war zunächst das aufwändige Bewerbungsverfahren. Der erste Schritt ins Abenteuer war ein Brief an die Organisation, in dem er erklären musste, warum er an dem Projekt teilnehmen möchte.
Die weiteren Etappen waren Telefoninterviews mit Ehemaligen und ein Auswahltag in Berlin. Das alles dient dazu, die Bewerber auf Herz und Nieren zu prüfen. Am Schluss werden nämlich nur zur Organisation passende Bewerber ausgewählt.
Ein Jahr im Ausland zu verbringen, heißt auch ein Jahr lang in einer fremden Kultur zu leben. Um darauf vorzubereiten, bietet „SAGE Net“ einen zehntägigen Workshop an. Jakob Jäger wurde alles über Südafrika, Kultur, Menschen und seine Aufgaben vor Ort erzählt.
Was diese Infos wert sind, das wird der junge Hattinger bald am eigenen Leib erfahren. Ende September geht es nämlich in ein Township namens Tumahole. Das liegt rund 100 Kilometer von Johannesburg entfernt.
Dort wird Jakob Jäger in einer Kindertagesstätte arbeiten. Ihm war wichtig bei einem sozialen Projekt mitzuwirken, um anderen zu helfen. Das wurde im sozusagen in die Wiege gelegt, denn seine Eltern arbeiten beide in unterschiedlichen Bereichen mit behinderten Menschen zusammen.
Der künftige Arbeitsplatz von Jakob Jäger ist eine lebenswichtige Anlaufstelle für die Kinder und Jugendlichen in Tumahole. Sie kommen alle aus extrem armen Verhältnissen und sind meist Waisen oder Halbwaisen. Es werden etwa 180 Kinder und Jugendliche im Alter von zwei bis 23 Jahren dort betreut.
Die Tagesstätte bietet nicht nur eine Grundversorgung mit Essen und Ausbildung oder Betreuung. Vor allem gibt es dort Vertrauenspersonen, an die sich die Kinder wenden können. Gemeinsame Mahlzeiten und Nachmittage schaffen eine familiäre Umgebung, in der sich die Kinder und auch die Betreuer wohlfühlen können.
Jakob Jäger wird sich um die Kindergartenkinder kümmern und für sie ein abwechslungsreiches Nachmittags- und Ferienprogramm gestalten. Auch bei den Hausaufgaben soll er die Kinder und Jugendlichen unterstützen. Mit den anderen Freiwilligen wird er Ferien- und Freizeitprojekte planen.
Sein Auslandsjahr möchte er nicht nur in Tumahole verbringen. Er möchte natürlich noch mehr von Afrika sehen. Während seiner 21 Tage Urlaub plant er zu reisen. Entlang der Küste soll es von Port Elisabeth nach Kapstadt gehen.
Auch andere afrikanische Staaten würde er gerne kennen lernen. Mozambique oder Swaziland interessieren ihn da besonders. Leider hat er zu wenig Zeit, um sich alles anzuschauen. Das bedauert er ein wenig. Aber für einen Einblick in die verschiedenen Kulturen werde es wohl reichen, hofft er.

Infos:
Spenden für Jakob Jägers Aufenthalt in Südafrika können auf dieses Konto eingezahlt werden:
SAGE Net e.V., Sparkasse Köln-Bonn, Konto-Nr.: 7525413, BLZ: 37050198, Verwendungszweck: Jakob Jäger
Spendenquittungen werden von Jakob Jäger ausgestellt. Wenden Sie sich bitte direkt an ihn: jakob.jaeger@gmx.de

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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