Hattinger helfen in Gambia

Aus zwei Vereine wird einer: „Hattingen hilft“ fusioniert mit „Kindergarten Linden in Gambia“. Jetzt hat der Verein einen langen gemeinsamen Namen „Kindergarten Linden, Schul- und Dorfentwicklung in Gambia e.V.“, verspricht sich aber viele Synergieeffekte in der praktischen Arbeit vor Ort.
Sie arbeiten schon drei Jahre im Bildungsbereich zusammen. Sie sind Nachbarn an der Ruhr und im kleinsten Land in Afrika. Und sie wollen gemeinsam mit den Bewohnern die Zukunft des Dorfes Jabang in Gambia u.a. mit einem Gartenbau-Projekt gestalten.
Die Vereine „Kindergarten Linden in Gambia“ (KLG) und „Hattingen hilft!“ sind seit Anfang des Jahres zu dem Verein „Kindergarten Linden, Schul- und Dorfentwicklung in Gambia“ verschmolzen und haben damit gemeinsam 49 Mitglieder und 300 Paten.
Der Bochum-Lindener Verein, der in Jabang eine qualifizierte Vorschule mit 120 Kindern und 18 Angestellten unterhält, feierte im vergangenen Dezember sein zehnjähriges Jubiläum. Zahlreiche Paten waren zu der großen Feier aus Deutschland auf eigene Kosten in den westafrikanischen Staat gereist, um den in Englisch vorgetragenen Liedern und Spielender Kleinsten zufolgen.
Der Verein „Hattingen hilft!“ hat in den letzten fünf Jahren ein Schulgebäude mit zwei Klassenräumen für die benachbarte Grundschule errichtet, um die größte Not für die jetzt 480 Schülerinnen und Schüler abzuwenden. Mit Unterstützung der Stiepeler Gräfin-Imma-Schule wurden die Klassen eingerichtet, Tafeln für alle zehn Klassen per Schiff geschickt und Unterrichtsmaterialien wie Bleistifte, Hefte und Tafelzirkel bereitgestellt.
Im letzten Jahr wurde im Kindergarten ein Wassertank errichtet und neue Spielgeräte aufgestellt. Auf dem Gelände der Schule entstand eine Küche mit drei Kochstellen und es wurde ein Antrag beim Welternährungsprogramm auf Unterstützung für die Schulspeisung gestellt. Wenn das klappt, erhalten die Kinder Reis, Öl, Salz und Bohnen für ein bis zwei Jahre. Im Kindergarten erhalten die Kleinen bereits seit fünf Jahren täglich eine warme Mahlzeit. Das alles wurde bisher ohne jegliche staatliche Unterstützung mit Hilfe von Paten und Spenden organisiert. (Konto 76760 , Sparkasse Hattingen BLZ 43051040)
Die bisherigen Vorstandsmitglieder Gaby und Ernst Feller sowie Ralf Dippel (alle KLG) und Dr. Jürgen Fröber und Hans Hartung (beide aus Hattingen) bleiben auch im neuen Vorstand die treibenden Kräfte. Die „Koordinatoren“ für Baumaßnahmen, Dorfentwicklung und Pädagogik wollen weiterhin zweimal im Jahr kostenneutral für den Verein nach Afrika reisen. Ende Mai ist es wieder soweit.
Alle Aktivitäten werden mit den Lehrern, dem Dorfkomitee und dem Ältestenrat in Jabang beraten und abgestimmt. Die Verantwortlichen hoffen mit der Vereinigung der beiden Vereine, einen Synergieeffekt, eine kontinuierliche Begleitung der Projekte und für sich selbst Arbeitserleichterungen zu erreichen.
Jüngst hat der neue Verein ein 18.000 m² großes Grundstück vom Dorf übertragen bekommen, dass noch mit Hilfe der Gambier vor der Regenzeit ab Juli urbar gemacht werden soll. Über 360 Frauen warten darauf, dass Brunnen ausgehoben werden und eine Umzäunung zum Schutz vor frei weidenden Tieren errichtet wird. Mit dem ersten gespendeten Saatgut wollen sie dann Gemüse anbauen - für ihre Familien, zum Verkauf auf dem Markt und für die Küchen im Kindergarten und in der Schule. Im Dorf selbst leben rund 2000 Menschen, der Einzugsbereich ist mit 35.000 Menschen aber viel größer. „Die Regierung wünscht, dass die Menschen Grundstücke kaufen und das tut man dort, wo auch Schulen sind. Deshalb hat die Regierung sich am Schulprojekt auch beteiligt“, erklärt Gaby Feller. Neben einer arabischen Schule und einem englischen Kindergarten sind die Hilfsprojekte des Vereines die Hauptbildungseinrichtung in Jabang. Im November wird ein Teil des Vorstandes wieder vor Ort sein – dann mit vielen Paten, die sehen, was mit ihrem Geld geschieht.
Weitere Informationen Bei Hans Hartung unter (Telefon 34145 oder hans-hartung@web.de