Hattingen: Mai-Kundgebung sollte in diesem Jahr dem Maifest weichen - jetzt Kompromiss!
Der Geschäftsführer von Hattingen Marketing, Georg Hartmann, und der Sprecher des Maikreises, Hans-Georg Harms, haben sich zum Thema Verlegung der Maikundgebung verständigt.
In einem Gespräch unter sechs Augen, in dem der designierte Vorsitzende des SPD-Stadtverbands, Klaus Orth, als Vermittler auftrat, wurde dieser Kompromiss gefunden: Die Kundgebung zum 1. Mai findet auf dem Untermarkt statt und beginnt um 9.30 Uhr. Das Marktgeschehen auf dem Untermarkt startet erst nach der Maikundgebung.
Georg Hartmann: „Es war nie unser Bestreben, einen verkaufsoffenen Feier- bzw. Sonntag zum 1. Mai zu beantragen. Die Gesetzeslage ist da auch eindeutig. Der Tag der Arbeit ist als verkaufsoffener Tag nicht genehmigungsfähig. Es ist schön, dass wir eine Einigung gefunden haben und hoffen mit der Maikundgebung, dem Maifest mit dem historischen Mittelaltermarkt und der 582. Maikirmes auf dem Rathausplatz die richtige Mischung für alle gefunden zu haben.“
Maifest nie mehr am "Tag der Arbeit"
Hans-Georg Harms: „Auch wir als Gewerkschafter freuen uns, eine gemeinsame Lösung gefunden zu haben, und begrüßen die Entscheidung des Stadtmarketings, das Maifest zukünftig abseits des 1. Mai zu veranstalten.“
Wie bereits im Lokalkompass berichtet, wird in diesem Jahr das Maifest mit verkaufsoffenem Sonntag vom 1. bis 3. Mai in der Innenstadt von Hattingen Marketing veranstaltet werden.
Das rief den Hattinger Gewerkschafter Karl-Ferdi Lange auf den Plan. Er hatte parallel zur Veröffentlichung im STADTSPIEGEL von dem Vorhaben auf der Zusammenkunft des IGM-Senioren-Arbeitskreises Hattingen-Sprockhövel erfahren.
Daraufhin wandte er sich empört an die STADTSPIEGEL-Redaktion.
„Durch das Maifest sind Untermarkt und Krämersdorf belegt. Dadurch werden diese Örtlichkeiten der dort seit Jahrzehnten traditionell begangenen gewerkschaftlichen Maifeier entzogen.
Dagegen protestiere ich!
Ich kann nicht einsehen, dass durch die Planungen vom Stadtmarketing diese seit Jahrzehnten bestehende Arbeitnehmer-Tradition zerstört wird. Weiterhin ist mir unbegreiflich, dass die Stadt Hattingen diese gewerkschaftliche Tradition zwar kennt, aber dennoch das Vorhaben von Hattingen Marketing genehmigt.“
Mit der Stadt Hattingen in Person von Pressereferent Thomas Griesohn-Pflieger sprach der STADTSPIEGEL über das Problem unseres Lesers und sicher noch anderer Gewerkschafter.
Schon seit Längerem Gespräche mit dem DGB
Die Antwort: „Die Angelegenheit stellt sich etwas entspannter dar, als die Aussage von Herrn Lange zunächst vermuten lässt.
Die Maikundgebung der Gewerkschaft muss nicht bei der Stadt, sondern bei der Kreispolizeibehörde (Demonstrationsrecht) genehmigt werden. Die Stadt ist erst dann gefragt, wenn es um Aufbauten wie Bühne oder um Ausschank geht. Das Maifest des Stadtmarketing ist pauschal genehmigt.
Wir wissen, dass Stadtmarketing und Gewerkschaften im Gespräch über Alternativen sind, und begrüßen dies. Es soll natürlich beides möglich sein und wir gehen davon aus, dass einvernehmlich Lösungen, vielleicht sogar Kooperationen angestrebt werden.“
Dies bestätigt der Geschäftsführer von Hattingen Marketing, Georg Hartmann: „Wir stehen bereits seit letztem Jahr mit dem Gewerkschaftsbund in Verhandlung und versuchen einen Kompromiss zu finden. Erst letzten Montag haben wir uns getroffen. Unser Vorschlag lautet dahin gehend, dass die Gewerkschaft ausnahmsweise in diesem Jahr auf den Reschop-Carré-Platz ausweicht. Beim Maifest sieht es nämlich so aus, dass wir erstmals einen Historienmarkt planen. Dazu brauchen wir aber die Veranstaltungsachse Untermarkt und Krämersdorf. Wir sind also dabei etwas für Hattingen zu entwickeln und sind dabei auf Kompromisse angewiesen, sehen uns aber dabei im Schulterschluss mit dem DGB. So habe ich kein Problem damit, die Maikundgebung auch in unserem Programm zu nennen. Mein Vater ist selbst alter Gewerkschafter, so dass ich voll hinter dem Tag der Arbeit stehe.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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