Hattingen: "K-on-Tour" auf dem Ijsselmeer

Mit Schwimmweste im Klüvernetz: Kira, Eva und Wenke. Foto: privat
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Wenige Wochen erst ist es her, dass Lilly, Finja, Olli und die anderen in St. Georg konfirmiert wurden. Jetzt sind sie wieder an Bord der „Medusa“ und starten ins „Bonus-Jahr“, also in die erste Phase der Betreuer-Ausbildung. Die „Medusa“ ist das kleinste von drei Booten der St.-Georgs-Flotte im Oktober 2018 und mit an Bord sind Anna, Elly und Fabio, drei erfahrene Betreuer, zusammen mit Kevin, dem „Old Sailor“ der Konfi-Arbeit.

Auf den beiden anderen Schiffen tummeln sich die Konfirmanden des neuen Jahrgangs. Es sind über 50, die in diesem Herbst ihre Konfi-Zeit in Holthausen und in der Hattinger Innenstadt beginnen. Auf beiden Booten ist fast jede Koje belegt. Entsprechend „kuschelig“ geht es nicht nur bei den Mahlzeiten zu. Aber genau darum geht es ja bei diesem Konfi-Projekt: Miteinander auf Tuchfühlung gehen, in Kontakt kommen, herausfinden, wie das Zusammensein gelingt - beim Segeln, beim Einkaufen, beim Kochen und was es sonst alles zu tun gibt.
Bei traumhaftem Wetter mit Sonne satt und über 20 Grad sind die Boote in diesem Jahr auf dem Wasser. Gut: Ab und an ein wenig mehr Wind wäre fürs Segeln auch nicht schlecht gewesen. Macht aber nichts!
Von Langeweile kann keine Rede sein. Die Teams um die beiden Hauptverantwortlichen Pfarrer Frank Bottenberg und Jugendreferent Julien Middelmann sind gut vorbereitet. Aber selbst ohne Programm genießen es alle, Konfis wie Teamer, an den fünf Tagen zwischendurch einfach mal ohne Smartphone oder Fernsehen in der Sonne an Deck zu liegen (oder, noch besser, vorne im Klüvernetz!) und auf das weite Meer zu schauen. Von den abendlichen Sonnenuntergängen ganz zu schweigen …
Am Mittwoch schwirren im pittoresken Enkhuizen alle in Kleingruppen zur Stadtrallye aus. Und für die, die im Gewusel des holländischen Städtchens eine der verkleideten Leitungspersonen entdecken, gibt’s nochmal Extrapunkte.
Ein weiteres Highlight ist die Abendmahlsfeier auf den Booten am vorletzten Tag, bei der ohne Frage auch das gemeinsame Singen dazugehört. Singen ist dann auch abends beim Abschlussprogramm angesagt, aber jetzt auf der Open-air-Bühne. Die einen haben gekonnt einen Song gecovert, die anderen legen mit 18 Leuten eine Tanz-Choreo aufs Deck, wieder andere bringen eine witzige Talkshow in die Scheinwerfer – und die Teamer, die „Bonusse“ und die Leiter lassen sich jeweils auch nicht lumpen, was das kleine abendliche Showprogramm im abgelegenen „Vluchthaven“ an der Ijssel betrifft.

Showprogramm in „Vluchthaven“, Ijssel

Wunderbar, wie auf diese Weise zum Start des Konfi-Jahres aus einzelnen Jugendlichen, die sich teilweise seit der Grundschulzeit (oder dem Katechumenen-Jahr) nicht gesehen haben, eine Gemeinschaft wird, in der alle miteinander können.
Es ist der Anfang zu einem Jahr „K-on Tour“, zu einem Jahr der Auseinandersetzung mit Fragen des Lebens und des Glaubens, an dessen Ende dann im September 2019 die Konfirmationen stehen. Aber diese Auseinandersetzung eben auch im Anschluss hier in Hattingen nicht zuerst theoretisch, sondern „erlebbar“: Als einjährige „Tour“, bei der die Konfis immer wieder unterwegs sein werden.
Jetzt am Freitag ist morgens nach der Party allerdings erst mal „Klar Schiff machen“ angesagt. Als die Eltern ihre Kinder am späten Nachmittag am Bus in Hattingen abholen, sehen sie in übermüdete, aber glückliche Gesichter. Und sind fast ein wenig neidisch, weil ihre Kinder so tolle Segeltage bei Traumwetter erlebt haben.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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