Freie Fahrt für Feuerwache: Verträge unterschrieben
„Endlich ist es so weit“, jubelte Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch, als am Donnerstag die Verträge zwischen der Stadt und „List Bau“ aus Bielefeld über die Errichtung der neuen Feuerwache am Wildhagen unterzeichnet wurden.
Auch wenn es für Feuerwehrchef Jürgen Rabenschlag schon die dritte Wache – nach zweien in seinem früheren Betätigungsfeld Bochum – ist, sei es, gestand er dem STADTSPIEGEL gegenüber im Konferenzraum des Rathauses, ein großer Moment – erst recht für alle hauptamtlichen und freiwilligen Kräfte der Feuerwehr.
Viele Jahre auch des politischen Tauziehens um einen neuen Standort weg von den einengenden Verhältnissen an der Friedrichstraße liegen hinter allen Beteiligten aus der Stadtverwaltung: dem Vorstand und der Feuerwehr-Führung sowieso, aber auch der Projektleitung aus dem Fachbereich Gebäudewirtschaft mit Rudolf Viefhaus und Heike Harnisch sowie Fachbereichsleiter Stadtentwicklung Gerhard Rohde.
Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch ließ es sich nicht nehmen, Dr. Frank Burbulla mit lobenden Worten zu bedenken: „Zum Glück haben wir einen kreativen Kämmerer, der trotz unserer Haushaltslage der Kommunalaufsicht die Notwendigkeit einer neuen Feuerwache klar gemacht hat. Diese stellt zwar eine Rieseninvestition dar, aber der Bürger ist froh, wenn wir in die Sicherheit investieren.“
Rudolf Viefhaus erinnerte an die europaweite Ausschreibung. 15 Firmen hatten sich um das Bauvorhaben beworben, acht machten schließlich ein Angebot und daraus ging das günstigste von „List-Bau Bielefeld“ als Sieger hervor.
Geschäftsführer und Gesellschafter Jens Grünert, die Bürgermeisterin und Dr. Frank Burbulla unterschrieben jetzt einen „Bauerrichtungsvertrag“ über 9,7 Millionen Euro und einen Zwischenfinanzierungsvertrag über 200.000 Euro.
Die „List-Bau Bielefeld GmbH“ hat als Generalunternehmer die Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie die Bauausführung bis zur schlüsselfertigen Übergabe übernommen. Im Rahmen dieses PPP-Projektes (public private partnership, also die Partnerschaft eines privaten Unternehmens mit der „öffentlichen Hand“) erfolgt auch die gesamte Finanzierung bis zur Fertigstellung über das Bielefelder Unternehmen.
Wie Jens Grünert ausführte, beginnen die konkreten Planungen in der ersten Maiwoche. Gebaut wird ab dem 13. September, der Rohbau steht am 25. Januar 2013, am 24. Juni 2013 kann bereits mit der Einrichtung der Wache begonnen werden, die schließlich – wenn alles nach Plan läuft – am 21. Oktober 2013 nach 13monatiger Bauzeit übergeben werden soll.
„Verspäten dürfen wir uns auch nicht“, merkte Rudolf Viefhaus lachend an. „Ende 2013 geht Jürgen Rabenschlag in Pension. Bis dahin müssen wir einfach fertig sein.“
Für das Bau-Unternehmen, das bereits viele Großprojekte schlüsselfertig übergeben hat, soll die Feuerwache am Wildhagen zum Referenzobjekt NRW werden.
Die Hattinger und auch die Verwaltung können den Fortgang der Arbeiten dabei jeden Tag beobachten dank einer Webcam, die auf der Baustelle angebracht wird. Am Ende entsteht dadurch aus den Aufnahmen im Zeitraffer ein rund zehnminütiger Film.
Um die Anwohner vom Wildhagen genau über die Baumaßnahme und die möglichen Belästigungen in Kenntnis zu setzen, wird Gerhard Rohde frühzeitig vor dem Baubeginn einladen. Der Termin wird auch im STADTSPIEGEL bekannt gegeben.
Information:
12.500 Quadratmeter beträgt die Grundstücksfläche, die inzwischen als Übung durch die Feuerwehr von Bäumen befreit worden ist.
Rund 2.600 qm beansprucht das zweigeschossige Hauptgebäude parallel zum Wildhagen.
Fast zwei Drittel der Grundfläche nimmt die Halle für Löschfahrzeuge mit 18 Toren ein.
Zwei kleinere Hallen für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge haben sieben Tore.
Zwei Alarmsausfahrten über den Wildhagen sind bei Einsätzen nutzbar.
80 Pkw-Stellplätze sind über eine weitere Zufahrt zu erreichen.
250 freiwillige und 80 hauptamtliche Feuerwehrleute werden die neue Feuer- und Rettungswache am Wildhagen mit Leben füllen.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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