Ennepe-Ruhr-Kreis: Verdacht auf H5N8-Virus bestätigt - Stallpflicht gilt seit heute im Risikogebiet
Die bundesweit grassierende Vogelgrippe sowie der bei einer tot aufgefundenen Ente in Hagen festgestellte Virus H5N8 hat nun auch Folgen für alle Geflügelhalter in Breckerfeld, Ennepetal, Gevelsberg, Herdecke und Wetter. Diese Städte werden vom Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises ab sofort als Risikogebiete eingestuft.
Folge: Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse sind in geschlossenen Ställen zu halten. Alternativ können sie in Volieren untergebracht sein, die so gesichert sind, dass von oben keine Einträge von Vogelkot möglich sind und Wildvögel nicht eindringen können.
Dr. Peter Richter, Amtsarzt des Ennepe-Ruhr-Kreises fordert alle Gefügelhalter auf, die ihre Tiere bislang nicht bei der Tierseuchenkasse gemeldet haben, dieses unverzüglich beim Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises nachzuholen.
Und noch zwei Dinge sollten Geflügelhalter beachten: Zum einen sind aufgrund der allgemeinen Seuchenlage Geflügelausstellungen, Geflügelmärkten oder Veranstaltungen ähnlicher Art in ganz Nordrhein-Westfalen verboten. Zum anderen sollten sie die Hygiene-Regeln besonders sorgfältig beachten. „Das bedeutet“, erläutert Dr. Richter, „die Ställe sollten nur mit betriebseigener Schutzkleidung betreten werden, Besucherkontakt gilt es ganz zu vermeiden oder auf das unerlässliche Maß zu beschränken.
Dr. Richter setzt auf Verständnis für alle mit den Auflagen verbundenen Unannehmlichkeiten. Sie seien aufgrund der Seuchenlage nötig, schützten die Tiere und bewahrten gewerbliche Betriebe vor erheblichen wirtschaflichen Verlusten.
Pressesprecher Ingo Niemann sagt für die Kreisverwaltung zum Seuchenfall: "Das Ergebnis hat keine weiteren Auswikungen auf die bereits ergriffenen Maßnahmen. Schon der Verdachtsfall war für die Behörden ausschlaggebend gewesen, alle notwendigen Schritte in die Wege zu leiten. Er wurde quasi wie der jetzt eingetretene tatsächliche Fall behandelt. Damit war beim Eintreffens des Untersuchungsergebnisses bereits alles abgearbeitet. Dazu zählte auch die persönliche Information der Geflügelhalter im Sperrbezirk. Dieser ist inzwischen mit Schildern als solcher gekennzeichnet worden."
Wichtig aus Sicht des Veterinäramtes: Ruhe bewahren. Für Menschen ist der Virus nicht gefährlich. Im Fokus steht vielmehr das Risiko, dass Geflügelhalter ihren Bestand verlieren und damit einen wirtschaftlichen Schaden erleiden. Die geringe Anzahl von Haltern in Herdecke und Umgebung macht aber auch dieses Risiko überschaubar.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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