Ein neuer Thriller von Stefan Melneczuk

1970 wurde der Hattinger Stefan Melneczuk geboren. Halloween. Erste Vorboten für die Thriller und „black stories“, die er mal schreiben würde? Vielleicht. Nach „Geisterstunden vor Halloween“ und „Marterpfahl“ ist nun „Rabenstadt“ erschienen.
Sie dürfen diesen Text ruhig lesen und werden nicht erfahren, wie das Buch ausgeht. Das wäre gemein und soll nicht verraten werden. Ich weiß, der Kollege möchte das nicht erfahren, denn er will das Werk selbst lesen. Sinnvollerweise zu Halloween, wenn er im Urlaub ist...
Aber ich verrate, um was es geht. Vermisst. Versklavt. Verkauft. Gefoltert. Das sind die Zutaten des Thrillers. Und schwarze Raben, am Rande. Die Boten des Bösen. Und doch sehr intelligente Tiere, die im richtigen Augenblick dem Täter die Beute abjagen.
Das ist hier passiert. Ein Mann und ein Mädchen. Der Mann begegnet dem Mädchen auf der Straße unter sehr merkwürdigen Umständen. Das Mädchen trägt ein Hundehalsband und eine Leine, an der sie plötzlich in hohem Tempo zurückgezogen wird. Der Mann folgt ihr und erlebt ein Desaster. Misshandlung, Folter. Wird er überleben? Kann er überleben? Er begegnet dem Täter, trifft auf ein „Zimmer des Schreckens“, erlebt Flucht und trifft schließlich auf einen Mittäter, einen Prominenten mit gutem Ruf. Mehr will ich hier nicht verraten... Lesen Sie selbst.
Was für Gedanken gehen einem durch den Kopf? Zunächst fühlte ich mich an den Fall Fritzl erinnert. An die Kinder, die der alte Mann jahrzehntelang im Keller als Sklaven gefangen hielt. Ich habe aber auch an Robert Enke gedacht, denn eingewoben in den Fall des Mädchens ist die Geschichte des Retters, der in seinem „ersten Leben“ Lokführer war und mit einem Tod auf den Gleisen konfrontiert wurde.
Nur darüber hat keiner geschrieben...
Aber eben über die andere Geschichte. Und natürlich spielen auch die Medien eine Rolle, die in Wort und Bild über das Unfassbare berichten. Wieder fühle ich mich an Fritzl erinnert...
Zwischendurch tauchen sie auf, die Fragen nach den Vermissten. Erinnern Sie sich an Madeleine, das Mädchen, das als Vierjährige aus der Ferienanlage in Portugal entführt wurde? Das Mädchen im Buch, das „Mädchen vom anderen Ende“, kam aus Hamburg und landete in Wuppertal. Und keiner der Nachbarn hat etwas mitbekommen. Der Täter war ein netter Mensch. Schon wieder Fritzl?! Und viele andere Fälle, in denen eines oft gleich ist: der Täter ist ein Netter – nach außen hin. Ruhig, still, verschlossen und hilfsbereit. Ein idealer Nachbar, dem niemand „so etwas“ zutrauen würde.
Das Buch endet übrigens mit einem Nachwort zum 11. September. Etwas völlig anderes. Oder doch nicht?

Stefan Melneczuk, Rabenstadt, Blitz-Verlag, ISBN 978-3-89840-295-8, 256 Seiten, Hardcover

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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