Carla Seeger: Ihr großes Abenteuer ist vorbei

Auch ohne die beiden Zwillingstürme, die ja am 9. September vor genau zehn Jahren einem Anschlag zum Opfer fielen, ist sicher nicht nur für Carla Seeger der Anblick der Skyline von New York atenberaubend – selbst bei trübem und kühlem Wetter an diesem Tag. Fotos: privat
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  • Auch ohne die beiden Zwillingstürme, die ja am 9. September vor genau zehn Jahren einem Anschlag zum Opfer fielen, ist sicher nicht nur für Carla Seeger der Anblick der Skyline von New York atenberaubend – selbst bei trübem und kühlem Wetter an diesem Tag. Fotos: privat
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Carla Seeger besucht die Stufe zehn des Gymnasiums Waldstraße. Was sie von vielen Mitschülern unterscheidet: Sie ist gerade von einem einjährigen Aufenthalt in den USA zurückgekehrt.

Normalerweise berichtet der STADTSPIEGEL ja über Pläne, Erwartungen und Hoffnungen der Schüler vor ihrem Jahr im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Diesmal jedoch erzählt Carla Seeger in eigenen Worten als eine Art „Reisebericht“, wie sie die Zeit in den Vereinigten Staaten erlebt hat.
Hier also der von ihr selbst verfasste Artikel „Mein großes Abenteuer: Ein Jahr voller Erfahrungen, aufregender Momente, Herausforderungen, und unvergesslicher Erinnerungen“, eine Überschrift, welche die Gymnasiastin selbst gewählt hat:
„Schon immer wollte ich ein Jahr im Ausland verbringen, dort mit einer Gastfamilie leben und zur Schule gehen. Mein Ziel war es, neue Menschen und deren Kultur, Geschichte und Lebensweise kennen zu lernen und viele interessante Orte zu besichtigen. Da ich sehr gerne Englisch spreche und schon immer fasziniert von Amerika war, beschloss ich mich für das Parlamentarische Partnerschafts-Programm vom deutschen Bundestag und dem amerikanischen Kongress (PPP) zu bewerben.
Nach unzählbar vielen Formularen, Tests, Auswahlgesprächen und sogar einem Treffen mit dem Hattinger Bundestagsabgeordneten Dr. Ralf Brauksiepe, war ich überglücklich zu erfahren, dass ich nominiert worden war und ein Jahr lang bei einer Gastfamilie in Cincinnati, Ohio, wohnen durfte.
Am 11. August 2011 war es endlich so weit. Zusammen mit sechzig anderen jugendlichen Stipendiaten flog ich nach Washington DC und verbrachte dort drei unvergessliche Tage in der Hauptstadt der USA. Anschließend ging meine Reise weiter nach Ohio.
Meine Gastfamilie war außerordentlich nett und warmherzig und ich fühlte mich sofort wie zu Hause. Mit ihnen reiste ich häufig und lernte viele Staaten von der Ost- bis zur Westküste kennen. New York und San Francisco waren für mich die absoluten Highlights. Als beeindruckend empfand ich die enorme Größe des Landes.
Da keine öffentlichen Verkehrsmittel vorhanden sind, sind auch Jugendliche immer und überall auf das Auto angewiesen. Doch nicht nur die Entfernungen, sondern auch Wohnhäuser, Supermärkte und Schulen sind wesentlich größer als in Deutschland.
Meine amerikanische Highschool war mit rund 3.300 Schülern fast viermal so groß wie das Gymnasium Waldstraße. Unterschiedlich waren auch die Schulsysteme. Pro Trimester hatte ich nur fünf Fächer, die intensiv jeden Tag unterrichtet wurden. Durch das umfangreiche Sport- und Musikprogramm im Nachmittagsbereich lernte ich viele neue Freunde kennen und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schüler wurde gestärkt.
Ein weiterer beeindruckender Aspekt war die Vielfalt der Menschen in den USA. Trotz der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe werden alle respektiert und sind gemeinsam stolz auf ihr Land.
Ein Jahr im Ausland zu leben war eine große Entscheidung und einmalige Chance. Ich habe viel erfahren und gute Erinnerungen gesammelt. Doch nach einem tollen, aufregenden und erlebnisreichen Jahr, bin ich auch froh, wieder zu Hause zu sein. Ich nehme Dinge anders wahr und weiß einiges in ,good-old Germany‘ viel mehr zu schätzen.
Selbst wenn es traurig scheint, dass mein Austauschjahr in den USA bereits vorbei ist, weiß ich doch, dass dies nur der Anfang war und ich noch oft dorthin zurückkehren werde.“

Auch ohne die beiden Zwillingstürme, die ja am 9. September vor genau zehn Jahren einem Anschlag zum Opfer fielen, ist sicher nicht nur für Carla Seeger der Anblick der Skyline von New York atenberaubend – selbst bei trübem und kühlem Wetter an diesem Tag. Fotos: privat
In der US-Hauptstadt Washington D.C. ließ sich Carla Seeger schon einmal da ablichten, wo sonst der amtierende Präsident Worte von sich gibt, die in der gesamten Welt gehört werden.
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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