Bürgermeisterin trifft Neubürger

„Es ist zu einer schönen Tradition geworden, die neuen Hattinger Bürgerinnen und Bürger hier im Rathaus zu begrüßen“, empfängt Bürgermeisterin Dr. Dagmar Goch wieder 70 interessierte Menschen im Großen Sitzungssaal. „Wir können zwar die Geburtenrate nicht steigern, aber daran arbeiten, unsere Stadt so attraktiv zu gestalten, dass viele Menschen hier wohnen möchten und nach Hattingen ziehen.“

Wie die aktuelle Einwohnerzahl belegt, hat Hattingen im vergangenen Jahr tatsächlich mehr Bürger bekommen. 70 Menschen mehr als im Vorjahr sind gemeldet.
Den wohl jüngsten Zuwachs konnte Dagmar Goch beim Neubürgerempfang persönlich kennenlernen. Lyvian Reinhardt ist gerade vier Wochen alt und schnuppert mit ihren Eltern Diem und Kurt Rathausluft. Die junge Familie ist aus Essen nach Blankenstein gezogen, weil es sich hier mit Kind besser leben lässt. „Hier ist das Umfeld für Kinder attraktiver“, erklärt der Vater, ein Künstler, im Gespräch mit der Bürgermeisterin.
Denn bei Kaffee und Kuchen besteht nach der Begrüßung durch die Bürgermeisterin und Vertreter aus den Bereichen Gleichstellung, Freiwilligenarbeit, Senioren, Beschwerdemanagement und Familie die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen und die Bürgermeisterin direkt anzusprechen.
„Die Resonanz ist immer großartig. Die Bürger freuen sich über die Geste und mir liegt die Veranstaltung besonders am Herzen“, so die Bürgermeisterin.
Seit dem Jahr 2000 empfängt die Stadt ihre Neuen. Zunächst im Alten Rathaus, aber dort wurde irgendwann der Rahmen gesprengt. Seit 2007 finden die Empfänge im Rathaus statt. Die Bürger können sich nach der Begrüßung im Großen Sitzungssaal auf dem Rathausflur mit Info-Material versorgen, den Mitarbeitern der Stadt Fragen stellen und nach dem Kaffeeklatsch an einer kostenlosen Stadtführung, die Hattingen Marketing spendiert hat, teilnehmen. Außerdem bietet die Villa Kunterbunt eine kostenlose Kinderbetreuung an.
Drei Veranstaltungen finden pro Jahr statt. Eingeladen werden alle erstmals in Hattingen gemeldeten Bürger per Brief. Von den rund 1.500 Neuen nehmen ungefähr 250 bis 300 an den Empfängen teil.
„Von den neuen Bürgern erfährt man viel Interessantes über die eigene Stadt, weil sie mit einem anderen Blick auf ihre neue Heimat schauen und Dinge anders beurteilen. Durch dieses Feedback bekommen wir als Stadt immer wieder neue Anregun­gen. Außerdem finde ich die persönlichen Gespräche, insbesondere über die Beweggründe nach Hattingen zu ziehen sehr spannend“, so die Bürgermeisterin.
Die Gründe für einen Umzug möchte die Stadt nicht nur im Gespräch herausfinden, sondern nutzt die Gelegenheit, die Bürger per Fragebogen noch direkt im Rathaus zu interviewen.
Der Fachbereich Ratsangelegenheiten, Wahlen und Logistik, der für die Organisation der Empfänge federführend ist, hat die Bögen mit fünf Fragen jetzt ausgewertet: 37 Prozent geben an, wegen der Wohnqualität nach Hattingen gezogen zu sein. Bei 22 Prozent war die Familie, die Partnerschaft ausschlaggebend und für 20 Prozent sprachen berufliche Gründe für einen Umzug.
Positiv aufgefallen sind den Neubürgern besonders die Lage, die Natur, die Altstadt und die Menschen. Negativ aufgefallen sind 32 Prozent die Straßen. Knapp die Hälfte ist sehr zufrieden mit der Stadtverwaltung, 40 Prozent sind zufrieden und drei Prozent nicht zufrieden.
Der nächste Neubürgerempfang ist Ende Juni.