Bürgerbusverein möchte Erdgas-Fahrzeug
Das Interesse am Bürgerbusverein scheint ungebrochen. Davon zeugen nicht nur die Fahrgastzahlen, sondern auch die Resonanz auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung im Vereinsheim des TuS Hattingen am Wildhagen.
Allerdings standen auch zwei wichtige Punkte auf der Tagesordnung. Bei beiden ging es um Finanzen – irgendwie. „Einer unserer Hauptpunkte“, so Geschäftsführer Heinz Jüttendonk im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL, „befasste sich mit einer angedachten Fahrpreiserhöhung. Momentan kostet ein Einzelfahrschein 1,50 Euro, als Fünfer-Karte fünf Euro. Bislang kamen wir damit zurecht. Allerdings müssen wir ja für die Zukunft planen und haben wegen der hohen Spritpreise über eine Anpassung nachgedacht.“
Die ist allerdings vorerst vom Tisch, denn: „Wir streben monatlich ein Plus von 100 Euro an. Bis jetzt lagen wir trotz der Spritpreise darüber“, erläutert der Geschäftsführer. „Dennoch dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass die Preise für Diesel an der Zapfsäule weiter steigen und letztlich wird unser Mercedes-Bus ja auch nicht jünger. Da steht sicher noch die ein oder andere Reparatur an.“
Geeinigt hat sich die Jahreshauptversammlung schließlich auf diese Regelung: „Wenn im Zeitraum von drei Monaten die Betriebskosten höher sind als die Einnahmen und die Betriebskosten nicht durch die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs gesenkt werden können, kann die Fahrpreiserhöhung beschlossen werden.“
Neues Fahrzeug. Das ist das nächste Stichwort für Hauptpunkt zwei der Versammlung. Im April oder Mai des nächsten Jahres soll für den jetzigen Mercedes Diesel, der 190.000 Kilometer und zurzeit 19 Fahrer auf dem Buckel hat, ein Erdgas-Fahrzeug mit Benzin angeschafft werden. Heinz Jüttendonk: „Das ist nicht nur umweltfreundlich und sorgt für ein positives Image, sondern die Stadtwerke gehören zu unseren Partnern. Dort könnten wir das Autogas beziehen. Allerdings benötigen die Gasflaschen Platz. Daher besteht bei einigen unserer Mitglieder noch eine gewisse Skepsis. Es ist also noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten.“
Kompliziert sind die Eigentumsverhältnisse bei einem Bürgerbusverein. Eigentlich nämlich gehört das Fahrzeug dem Verkehrsverbund Ennepe-Ruhr (VER). Der Bürgerbusverein muss „nur“ für den Unterhalt aufkommen. „Ein super Partner, der uns auch künftig freie Hand lässt“, freut sich Heinz Jüttendonk.
Alle sieben Jahre erhält der Bürgerbusverein Zuschüsse vom Land. Im Februar 2012 ist es wieder so weit. Der Bürgerbusverein müsste also das Fahrzeug bereits jetzt kaufen, denn es muss auch noch auf Bürgerbus-Norm umgebaut werden.
Rund 70.000 Euro, schätzt Geschäftsführer Jüttendonk, werde die Neuanschaffung kosten: „Kaufen wir ein Erdgas betriebenes Niederflurfahrzeug, gibt das Land 40.000 Euro dazu, ansonsten 5.000 Euro weniger. Unser Anteil beläuft sich also auf rund 30.000 Euro. Bei unserer Gründung musste die Stadt Hattingen für unseren Verein und über ungedeckte Kosten eine Bürgschaft abgeben. Bei einer Neuanschaffung könnte dieser Fall eventuell eintreten...“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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