Besinnliches von Wilfried Ranft: "Wo ist der Geist?"

Pfarrer Wilfried Ranft, Krankenhausseelsorger im Ev. Krankenhaus und in der Klinik Blankenstein
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  • hochgeladen von Roland Römer

Liebe Leserin, lieber Leser,
morgen feiert die Christenheit das Pfingstfest.
Wir erinnern uns: Pfingsten kommt von griechisch „Fünfzig“ (Pentekoste). Der Pfingsttag liegt sieben Wochen nach Ostern, zählt man den ersten und letzten Tag mit, kommt man auf 50 Tage.
Wie Ostern geht Pfingsten auf ein jüdisches Fest, das Siebenwochenfest, zurück. An dem Tag trafen sich die Anhänger Jesu in Jerusalem und erlebten ein Brausen vom Himmel her. Zungen wie von Feuer ließen sich auf sie nieder. Die Bevölkerung von Jerusalem hörte die Jünger in verschiedenen Sprachen reden. Petrus hielt seine erste Predigt – und die Kirche war gegründet.
Pfingsten hat die Tradition des Siebenwochenfestes weitergeführt. An jenem Tag gedenken die Juden der Gesetzgebung durch Gott an Moses am Sinai, die durch ähnliche Phänomene begleitet wurde: Gott fährt im Feuer herab, er spricht zu Moses im Donner, und auch hier verstehen unterschiedlichste Menschen die Worte Gottes in ihrer Sprache.
Und heute? Wo ist der Geist Gottes? Wie erfahren wir ihn?
Ein Zeichen des Heiligen Geistes zum Beispiel ist die Gabe, die guten von den schlechten Geistern zu unterschieden, ein anderes, Gott zu begegnen und den Sinn des Lebens zu entdecken.
Vor allem aber an seinen Früchten sollten wir ihn erkennen. Eckart von Hirschhausen, Arzt und Kabarettist, wurde auf dem Kirchentag nicht müde, Humor und Freude als Kennzeichen eines gesunden Christen/Christin herauszustellen. ­Pierre Stutz, Schweizer Theologe und Spiritual, benannte zu Recht die Auferstehung der in der Kirche verlorengegangene Sinnlichkeit und Erotik als Frucht des Geistes. Und gehören nicht auch die Kräfte, zu lieben, zu verzeihen, Frieden zu stiften und die Begeisterung über schöne Worte, Klänge und Gesänge dazu?
Immerhin hat uns unser Staat zwei (!) Feiertage geschenkt, um dem Heiligen Geist nachzuspüren und sich ihm zu öffnen.
Wo ist der Geist?
Vielleicht ist er schon bei Ihnen oder in Ihnen und wartet sehnsüchtig darauf, entfesselt zu werden und seine heilsamen Wirkungen bei Ihnen zu entfalten.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen: Frohe Pfingsten!
Ihr
Pfarrer Wilfried Ranft,
Krankenhausseelsorger
im Ev. Krankenhaus und
in der Klinik Blankenstein

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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