Besinnliches von Prediger Johannes Westhoff: "Mein Wunschzettel"

„Was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten?“
Auf diese Frage weiß ich nie eine Antwort. Natürlich habe ich Wünsche! Aber wer schenkt mir schon ein Haus am See mit Bootssteg inklusive Segelyacht usw. Oder wer kann meinen Wunsch nach Weltfrieden, Gerechtigkeit und dem Ende aller Umweltverschmutzung erfüllen?
Eigene Wünsche äußern und anderen Geschenke machen ist nicht leicht. Wird nicht viel Geld ausgegeben, nur damit man für einen Moment nicht mit leeren Händen da steht? Haben Sie auch schon mal „oh, danke!“ gesagt und gleichzeitig „oh – Schreck!“ gedacht?
Es gibt allerdings Menschen, die können schenken! Die finden das Passende, obwohl der Beschenkte es nie geäußert hat. Diese Schenker haben die Gabe, andere zu beobachten, gut hin zu hören, wahrzunehmen, Herzenswünsche zu erspüren und diese maßvoll zur rechten Zeit zu schenken. Und manchmal verschenken sie nicht einmal Gegenstände, sondern einfach Zeit, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Respekt oder eine helfende Hand.
Passende Geschenke sind meist die Folge einer guten Beziehung. Selten umgekehrt!
Diese Beziehungs­ebene meint der vierte Vers aus Psalm 37: „Habe deine Lust an Gott, dem Herrn. Er wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ Gott möchte Sie beschenken. Gott weiß auch, was Sie wirklich brauchen. Selten sind es Dinge oder Sachen, die bald verstauben. Gott beschenkt Sie sogar oft, ohne dass Sie es bemerken.
Diese herzliche wechselseitige Beziehung mit Gott wünsche ich Ihnen. Diese Beziehung wächst unter anderem im Gespräch – also im Gebet und im Lesen der Bibel. Ich weiß, dass das auf Gottes „Wunschzettel“ steht. Nicht nur zu Weihnachten.
Herzlich grüßt Sie
Johannes Westhoff,
Prediger der Kirchlichen
Gemeinschaft Hattingen