Besinnliches von Birgit Crone: "Wer die Wahl hat, hat die Qual"

Birgit Crone, Pfarrerin in den Ev. Kirchengemeinden 
Winz-Baak und Welper-Blankenstein
  • Birgit Crone, Pfarrerin in den Ev. Kirchengemeinden
    Winz-Baak und Welper-Blankenstein
  • hochgeladen von Roland Römer

Liebe Leserinnen und Leser,
an diesem Wochenende stimmt das Sprichwort – gleich in zweifacher Hinsicht.
Samstag: Pokalfinale in Berlin. Sollen die, die die Schale jetzt schon zum zweiten Mal souverän erspielt haben, auch noch den Pokal gewinnen oder drücke ich dem Rekordmeister die Däumchen fürs Double?
Na, hier sollte die Qual der Wahl auch für eingefleischte Blau-Weiße nicht so schwer sein, damit der Pott seinen Pott hat. Hauptsache fair auf dem Spielfeld erspielt und fair verloren oder gewonnen – ohne Krawall und Verletze und Gewalt.
Davon gab es in der letzen Woche mehr als genug im Vorfeld der Wahlen in NRW.
Sonntag ist Wahlsonntag. „Da geh ich gar nicht hin“, hört man immer wieder. „Die machen ja doch, was sie wollen.“ „Ja, stimmt“, denke ich, „wenn sie niemand bremst oder unterstützt, machen sie das.“
Deswegen: Wählen gehen und mitbestimmen, was in unserem Land passiert. Damit es fair zugeht und Hetzparolen und Steine schmeißen nicht noch mehr öffentliche Beachtung finden.
Ich habe die Wahl und das ist gut so. Vielleicht fällt mir meine Entscheidung nicht leicht, aber Wahlfreiheit ist auch Entscheidungsfreiheit und dahinter will ich auf keinen Fall zurück.
Wahlfreiheit ist längst nicht überall selbstverständlich und auch in unserem Land haben wir da eine leidvolle Geschichte.
Ja, ich freue mich, dass ich frei wählen darf, und nehme das auch wahr. Und das ist für mich keine Qual, auch wenn ich weiß, dass nicht alle Wahlversprechen umgesetzt werden.
Ich habe die Wahl und das ist gut so. Ich darf mich frei entscheiden.
Bei all den Entscheidun­gen, die ich immer wieder zu treffen habe, denke ich an das, was Jesus in der Bergpredigt sagt: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben. Selig sind die, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden satt werden. Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erfahren. Selig sind die, die für den Frieden arbeiten, denn sie werden Töchter und Söhne Gottes heißen.“
In diesem Sinne, gutes Wahlwochenende!
Ihre
Birgit Crone
Pfarrerin in den
Ev. Kirchengemeinden
Winz-Baak und
Welper-Blankenstein

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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