AWo-Begegnungsstätte erinnert an August Zimmermann
Wer dieser Tage wie gewohnt die AWo-Begegnungsstätte an der Marxstraße aufsuchen möchte, der steht vor verriegelter Tür: Wegen Umbaus geschlossen. Bauarbeiter allerdings sind momentan keine zu sehen.
„Seit gut vier Wochen ist bei uns zu“, so Detlef Perner. Der Architekt hat nicht nur den Umbau geplant, sondern ist gleichzeitig Vorsitzender der „Freunde der AWo Welper“.
Dieser Verein hat nur wenig Mitglieder, wurde Mitte der 60er Jahre von den stadtbekannten Welper Persönlichkeiten Emmy Kruppke, Willi Michels und August Zimmermann gegründet. Der Zweck: Räumlichkeiten für die Arbeiterwohlfahrt vorzuhalten und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern.
Bislang gab es in dieser Hinsicht auch überhaupt keine Probleme. Momentan allerdings steht das ansonsten lebhafte Treiben auf der Baustelle still.
Detlef Perner: „Natürlich wollen wir hier schnell fertig werden und eigentlich sollte der Umbau bereits Anfang September bezugsfertig sein. Aber wir haben zurzeit Probleme mit unserer Vermieterin. Die wollen wir jedoch so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen, damit es zügig hier weitergehen kann. Trotzdem wird sich die Fertigstellung wohl um vier Wochen nach hinten verschieben.“
Die AWo könne an der Marxstraße noch, so Architekt Detlef Perner, im Rahmen eines Erbbaurechts über 50 Jahre bleiben. Auf die genauen Gründe für die Probleme mit der Vermieterin möchte er nicht so gerne eingehen, um „kein weiteres Porzellan zu zerschlagen“.
Seit etwa Mitte der 60er Jahre sei in den Räumlichkeiten nichts modernisiert worden. „Entsprechend sah die Elektrik aus“, beschreibt Detlef Perner. Jetzt werde durch die AWo alles auf den neuesten Stand gebracht. Das gelte auch für die Sanitäranlagen, die wie sämtliche Räumlichkeiten ebenfalls behindertengerecht hergerichtet werden – Automatiktüren inklusive.
Auf den rund 250 Quadratmetern, die der AWo zur Verfügung stehen, entfällt ein Teil auf eine neue, vergrößerte, offene Küche, in der auch mit Kindern gekocht werden könne.
Wärmepumpe, innenliegende Dämmung, eine große Photovoltaik-Anlage, eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung: Im Rahmen der energetischen Versorgung ist die künftige AWo-Begegnungsstätte ganz weit vorne. Hinzu kommt ausreichender Schallschutz beispielsweise wegen Musikveranstaltungen, Parkettboden im Veranstaltungsraum, Fenster, die nicht zu öffnen sind, und letztlich eine Glasschiebewand, um ein Stück vom rund 130 Quadratmeter großen Veranstaltungsraum bei Bedarf abteilen zu können – etwa für Vorstandssitzungen oder andere Treffen für Gruppen bis zu 20 Personen.
Etwa 370.000 Euro kostet der Gesamtumbau. Die Hälfte steuerte die Stiftung Wohlfahrtspflege bei, knapp ein Drittel der Deutsche Hilfsdienst, der Rest stammt aus teilweise kreditfinanzierten Eigenmitteln.
Nach der Fertigstellung wird die AWo-Begegnungsstätte den Namen „August-Zimmermann-Begegnungszentrum (AZB)“ erhalten.
„August Zimmermann ist für Welper ein bedeutender Mann gewesen“, erzählt Detlef Perner. „Er saß in der ehemaligen Gemeinde Welper zusammen mit Willi Michels für die SPD im Rat, hat den Verein ,Freunde der AWo Welper‘ gegründet, vor allem aber hat er die Aktion ,Essen auf Rädern‘ ins Leben gerufen. Früher hat das die AWo Welper in Eigenarbeit auf die Beine gestellt. Inzwischen aber ist der Lieferservice für alte und behinderte Menschen übergegangen in die Arbeiterwohlfahrt Westliches Westfalen in Dortmund.“
Übrigens: Der langjährige Fraktionsvorsitzende der Hattinger SPD und heutige Präsident der SG Welper, Wolfgang Zimmermann, ist der Sohn des Namensgebers für das künftige AWo-Begegnungszentrum an der Marxstraße.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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