Amtsgericht: Verhandlung platzt

Auch diesmal platzte die Hauptverhandlung vor dem Hattinger Amtsgericht gegen einen Hattinger Landwirt, seine Frau und einen weiteren Angeklagten.

Das passierte nicht zum ersten Mal. Damals fehlte einer der drei Verteidiger. Beim neuen Termin waren zwar alle anwesend, aber der Verteidiger eines Angeklagten, der mittlerweile in Tschechien wohnt, erklärte zu Prozessbeginn, er habe seinen Mandanten erst vor wenigen Tagen treffen und die 3.000 Seiten Aktenlage nicht aufarbeiten können.
Ein weiteres Problem wurde in einem Rechtsgespräch zwischen Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung erörtert.
Der anwesende Gutachter sollte Aussagen machen zu der Wertigkeit des Vermögens, welches der Landwirt auf seine Frau übertragen haben soll, obwohl er damit die Zahlungsunfähigkeit und damit die Nicht-Bedienung von Forderungen in Kauf nahm.
Der Gutachter ist auch in den zivilrechtlichen Verfahren eingebunden und seine gutachterlichen Aussagen werden offenbar angezweifelt. Es soll in dem Verfahren vor dem Oberlandesgericht in Hamm sogar ein Gegengutachten geben.
Somit wurde die Hauptverhandlung im Strafverfahren auf einen neuen Termin verschoben, um das Ergebnis von Hamm abzuwarten.
Zur Erinnerung: Der bekannte Hattinger Landwirt soll 2009 Bestandteile seines Vermögens zur Seite geschafft haben, bevor die Zwangsvollstreckung drohte. Er gab später eine eidensstattliche Erklärung ab. Auch einen Haftbefehl hat es einmal gegeben.
Der in dem Verfahren weitere Mitangeklagte neben der Ehefrau des Landwirtes soll bei dem Prozess dem angeklagten Ehepaar Hilfe geleistet haben.
Die drei Angeklagten äußerten sich bisher nicht zu den Vorwürfen.