Alles gesichert - keine Chance für Panzerknacker

Haben Sie sich schon mal gefragt, wie es eigentlich hinter den Automaten aussieht, an denen Sie Geld abheben oder Einzahlungen vornehmen? Frank Schäfer, Hauptkassierer der Sparkasse Hattingen, lässt uns einen Blick „Hinter die Kulissen“ werfen. Mausgrau sieht es aus und völlig unscheinbar. Keine Geldbündel oder Münzeimer stehen da. Alles gut verschlossen in Tresoren und zusätzlich gesichert. Foto: Kamphorst
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  • Haben Sie sich schon mal gefragt, wie es eigentlich hinter den Automaten aussieht, an denen Sie Geld abheben oder Einzahlungen vornehmen? Frank Schäfer, Hauptkassierer der Sparkasse Hattingen, lässt uns einen Blick „Hinter die Kulissen“ werfen. Mausgrau sieht es aus und völlig unscheinbar. Keine Geldbündel oder Münzeimer stehen da. Alles gut verschlossen in Tresoren und zusätzlich gesichert. Foto: Kamphorst
  • hochgeladen von Roland Römer

(von Cay Kamphorst)

Wow, dachte ich, als ich die Nachricht erhielt, im Zuge unserer neuen Serie „Hinter den Kulissen“ einen Blick für Sie in Bereiche der Sparkasse werfen zu dürfen, die für Kunden sonst nicht sichtbar sind. Direkt kamen mir Bilder von einem schwer gesichertem Tresor nebst Reichtümern à la Dagobert Duck in den Sinn.

Die Realität ist dann doch sehr ernüchternd. Geschäfts- und Privatgelder werden inzwischen von den Kunden in Geldautomaten gesteckt, darin gezählt und geprüft und dann dem Konto gutgeschrieben. Der Kunde erhält einen schlichten Beleg darüber, wieviele Scheine er von welcher Sorte eingegeben hat und den Gesamtbetrag. Ebenso verhält es sich mit dem Münzautomat, an dem das Hartgeld eingezahlt werden kann.
Heute darf ich mal schauen, wie es in dem Bereich hinter den Automaten aussieht. So einfach kommen Unbefugte jedoch nicht in diese Bereiche rein. Der Kassenraum ist von Panzerglas umgeben. Um dorthin zu gelangen, müssen zwei Sicherheitstüren separat voneinander per Fingerabdruck geöffnet werden.
Es kann auch immer nur eine Person durch die zweite Tür gehen. Nachdem sich die erste geschlossen hat, befindet man sich in einer Art Schleuse. Hier wird geprüft, wieviele Personen sich darin befinden. Die zweite Tür öffnet sich nicht, sobald mehrere Menschen erkannt werden.
Ein wenig komme ich mir wie im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses vor, doch im Grunde ist das Prinzip ja auch sehr ähnlich. Hier werden die Menschen „drinnen“ geschützt und im Knast die Menschen „draußen“.
Fotos vom Kassenbereich darf ich nicht machen. Sicherheitsbestimmungen. Es könnte ja ein Bösewicht auf dumme Gedanken kommen. Ebenso tabu der Tresorraum. Der hätte mich nun wirklich brennend interessiert. Wie sieht es darin aus? So, wie es in den Krimis dargestellt wird? Leider bleibt das ein Geheimnis der Sparkasse.
Bei aller Neugier kann ich das auch gut verstehen. Schließlich wollen wir ja alle, dass unser Geld und unser Gut in den Banktresoren sicher ist und den Mitarbeitern nichts passiert.
„Ich arbeite seit 31 Jahren als Kassierer und habe auch keine Angst“, antwortet Frank Schäfer, wie ich finde ein wenig zögerlich, auf meine Frage, ob er denn nicht auch mal ein mulmiges Gefühl hat, wenn er in seinem Kassenraum tätig ist. Er selbst habe noch nie einen Überfall miterlebt und klopft erstmal auf Holz. „Aber in einer anderen Filiale wurde ein Kollege viermal überfallen und als sie den Täter gefasst hatten, wurde die Szene nochmal mit ihm durchgespielt um eine eindeutige Identifizierung anhand der Kamerafotos zu erhalten“, erzählt Schäfer weiter. „Da war ich dann zufällig dabei und obwohl ich wusste, dass alles nur nachgespielt wurde, mit einer Plastikpistole und der Täter in Handschellen, pochte mein Herz dann doch deutlich schneller.“
Aber Überfälle auf Hattinger Filialen habe es schon sehr lange nicht mehr gegeben, ergänzt Willi Hoffmann aus der Marketingabteilung: „Das ist schon so lange her, dass ich nicht einmal mehr weiß, wann das gewesen ist. Dies liegt ganz klar auch daran, dass wir einen sehr hohen Sicherheitsstandard haben. Alle Räume sind mit vielen Kameras und Infrarotsensoren geschützt.“
Wie in den Krimis sind allerdings die Tresore mit Zeitschlössern versehen und man benötigt auch zwei verschiedene Schlüssel zum Öffnen.
Trotz aller „Geheimnisse für die Öffentlichkeit“ war es ein spannender Blick hinter die Kulissen.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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