Actionsports-Movie „[11]“: Premiere ein Riesenerfolg

Die Jungs von [11] feiern die gelungene Premiere im Bochumer Bofimax. (Hinten v.l.) Julian Gerhardt, Johannes Müller, Jan Schiegnitz, Phillip Becker, Basti Brüggemann, (vorne v.l.) Flo Preuss, Johannes Fabry, Max Kruse. Foto: Winkelnkemper
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  • Die Jungs von [11] feiern die gelungene Premiere im Bochumer Bofimax. (Hinten v.l.) Julian Gerhardt, Johannes Müller, Jan Schiegnitz, Phillip Becker, Basti Brüggemann, (vorne v.l.) Flo Preuss, Johannes Fabry, Max Kruse. Foto: Winkelnkemper
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(von Alex Winkelnkemper)

Über den Sprockhöveler Skifahrer Florian Preuss durftet ihr in letzter Zeit so einiges lesen – und auch über seine Rolle im neuen Actionsportsmovie „[11]“. Die Weltpremiere fand Ende Januar in einem Bochumer Kino statt und ist schon jetzt ein Riesenerfolg für die jungen Filmemacher von ­El-Flamingo. Hinter dem neuen Werk steckt neben einem Haufen Spaß vor allem eines: richtig viel Arbeit.

Die Weltpremiere von [11] im Bochumer Metropolis-Kino war derart gut besucht, dass nicht einmal alle Zuschauer sitzen konnten. Die meisten allerdings legten auch keinen besonderen Wert darauf: Stehende Ovationen im Abspann und eine Riesenparty im Saal.
Kein Wunder: Das neue Machwerk aus dem Hause El-Flamingo wirkt absolut professionell gemacht.
Auch die zweite Premiere in Sundern war komplett ausverkauft. „Die meisten haben schon unseren letzten Film gesehen und haben dementsprechend auch die Steigerung zu [11] wahrgenommen“, freut sich Philipp Becker, einer der Produzenten.
Jetzt steht der Film für Jedermann zugänglich im Netz und auch dort ist der Andrang ordentlich: „Innerhalb der ersten 48 Stunden hatten wir über 5.000 Klicks“, strahlt Philipp Becker. Er ist einer der drei Köpfe hinter El-Flamingo, sprich Regisseur, Cutter und Kameramann in einem.
Mit ihm im Schnittraum sitzen Johannes Müller und Johannes Fabry, der vor allem für die Soundbearbeitung zuständig ist. Aber wie kommen ein paar junge Abiturienten überhaupt auf die Idee, ewig viel Zeit und Nerv in einen Gratis-Film zu stecken?
Zum einen versuchen alle drei, in der Filmszene Fuß zu fassen und sich einen Namen zu machen. Das funktioniert bisher ziemlich gut, gerade mit dem neuen Film: „Wir haben viel gute Resonanz auch aus dem professionellen Bereich bekommen, mit dabei war auch eine Einladung in einen Berliner Club, um unseren Film dort vorzustellen“, freut sich Johannes. Und betont: „Es ist entscheidend, dass der Film umsonst online ist. Solange wir nicht berühmt sind, sind Klickzahlen und virale Verbreitung einfach ­enorm wichtig.“
Johannes und Philipp machen zurzeit Praktika in verschiedenen Werbefilmfirmen, immer im Hinterkopf: das nächste Actionsports-Movie.
Die drei sind natürlich auch selbst Sportler. „Wir haben dann 2008 einen ganz witzigen Film von uns beim Boarden gedreht – aber dank unseres eher begrenzten Fahrkönnens interessiert das halt keinen“, erklärt Johannes Müller.
Also mussten Extremsportler aus höheren Ligen an Land gezogen werden. Aber wie kommt man da dran? „Das war größtenteils eine Verkettung von Zufällen. Klar haben wir uns umgeschaut, aber es war auch viel Glück dabei“, so Philipp. Skifahrer Flo Preuß aus Sprockhövel (der STADTSPIEGEL berichtete) wurde zum Beispiel entdeckt, weil er zufällig auf der richtigen Geburtstagsparty war.
„Bis wir alle Fahrer an Land hatten, hat es ungefähr ein Jahr gedauert“, erzählt Philipp. Und der Fang kann sich sehen lassen: Die Fahrer kommen aus ganz Deutschland, einige von ihnen treten sogar erfolgreich bei Weltmeisterschaften an.
Die eigentlichen Dreharbeiten verschlangen noch ein weiteres Jahr, die Postproduktion erledigten die Hobby-Filmer parallel, der Feinschnitt folgte Ende des Jahres 2011.
Ausgestattet mit zwei Spiegelreflexkameras mit HD-Videofunktion und zwei GoPros ging es also auf große Tour.
Dass man dem Film trotzdem an keiner Stelle ansieht, dass keine ausgebildeten Vollprofis mit millionenschwerem Equipment am Werk waren, liegt an der Kreativität der Produzenten: Hundert Meter Stahlseil aus dem Baumarkt, ein kleiner Kugelkopf darunter und fertig ist die Kamera-Seilbahn.
„Das geht verdammt gut!“, behaupten die jungen Regisseure. Dasselbe gilt für Kranarme und Helikopter-Aufnahmen – auch wenn die im Baum endeten. „Wir haben uns einen Quadrocopter gekauft, den wir aber bei Windstille schon kaum im Griff hatten“, grinst Philipp. „Bei der Thermik in Österreich war eigentlich vorprogrammiert, dass das Teil kaum zu kontrollieren ist.“
Das Equipment musste insgesamt ziemlich viel aushalten: zwischen minus 20 Grad in Österreich und plus 40 Grad in der spanischen Wüste, Schneesturm, Sand, Matsch.
Auch für die Fahrer lief es nicht immer ganz rund. Dirtbiker Julian Gerhardt verletzte sich während der Dreharbeiten bei einem Contest.
Trotz der Zwischenfälle ist die gesamte Crew mit einem Wahnsinnsglück gesegnet: Ein Autohersteller verloste einen Wagen für einen besonderen Zweck. „Wir haben uns da wild mit allen Namen angemeldet und als Verwendungszweck ,Extremsportfilm‘ angegeben“, erzählt Philipp. „Bei unserem Abi-Ball kam dann plötzlich die Nachricht rein, dass Johannes gewonnen hat – das ist doch mal ein doppelter Grund zum Feiern!“
Mit dem gewonnenen Auto tourte die El-Flamingo-Crew dann rund 30.000 Kilometer durch Europa – nach Deutschland, Dänemark, Österreich, in die Niederlande, Spanien und Frankreich. Im Gepäck: Freeskier, Mountainbiker, Skater, Surfer, Kiter und Wakeboarder, die vor der Linse ihr Können unter Beweis stellen durften.
Ihre Reise ist noch lange nicht zu Ende: „Es geht auf jeden Fall weiter!“, verspricht die El-Flamingo-Crew. Die erste neue Session ist schon jetzt im Kasten und wird demnächst als Kurzfilm erscheinen. „Danach werden wir versuchen, alle zwei Monate einen Kurzfilm raus zu bringen, um mehr Präsenz im Netz zu zeigen“, erklärt Philipp. „Wir hoffen natürlich auf noch mehr Sponsoren, um unsere Möglichkeiten zu erweitern. Bisher sind wir halt recht eingeschränkt.“
Am Ende des Jahres ist ein Recut in Kinolänge geplant.
Für den Nachfolger von [11] jedenfalls sollten die Jungs über ein größeres Kino für die Premiere nachdenken, denn für den Film gilt eines: unbedingt anschauen!
Das Werk bietet eine mehr als angenehme Mischung verschiedenster (Extrem-)Sportarten und macht Lust, direkt aus dem Kino zu stürmen und sich auf ein Fahrrad, ein Wakeboard oder auf die Ski zu stellen. Die Spots sind abwechslungsreich und den Aufnahmen merkt man nicht an, dass die Kameras zwischendurch an Baumarkt-Konstruktionen Marke Eigenbau hingen.
Und während ihr den HD-Button des Online-Players malträtiert, könnt ihr auch helfen, das Geheimnis um den doch recht seltsamen Namen „El-Flamingo“ zu lüften, denn die Jungs geben sich ein wenig verschlossen: „Die Entstehungsgeschichte unseres Namens verraten wir erst, wenn wir berühmt sind!“
Den Film, Hintergründe und zukünftige Werke findet ihr hier: el-flamingo.de

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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