Abenteuer Kanada: Alles ist anders, aber alles ist gut
(von Franziska Ranft)
Gut sechs Wochen ist es nun schon her, seit Franziska Ranft in ihr großes Abenteuer Kanada gestartet ist. Lokalkompass berichtete ja ausführlich über die 18jährige Hattingerin, die vier Monate lang in Toronto in einem Frauenhaus arbeiten und sich natürlich auch Land und Leute genauer ansehen wird.
Darüber, so hatte sie versprochen, wollte sie die Lokalkompass-User auf dem Laufenden halten. Jetzt hat Franziska Ranft ein wenig Zeit gefunden für einen ersten Zwischenbericht.
„Am 27. Juli ging es für mich los: Vier Monate Kanada standen mir bevor! Freunde und Familie begleiteten mich zum Flughafen, und es flossen natürlich auch einige Abschieds-Tränen.
Ich stieg mit einem mulmigen Gefühl im Bauch in das Flugzeug und schon bald erreichte ich meinen ersten Zwischenstopp: New York.
Probleme in New York
Alles lief gut – bis ich auf einmal feststellen musste, dass mein Flug nach Toronto aufgrund von Unwettern gecancelt worden war. Ich erfuhr, dass ich die Nacht am Flughafen verbringen müsse, da an diesem Tag kein Flug mehr nach Toronto gehe. Die Fluggesellschaft würde mir auch kein Hotel bezahlen, da es nicht deren Schuld sei, und sowieso sei ich zu jung, da man in New York erst ab 21 Jahren ein Hotelzimmer mieten dürfe. Vollkommen übernächtigt und verzweifelt bat ich eine andere Mitarbeiterin, noch einmal nach Flügen zu gucken, und sie fand tatsächlich noch einen für den selben Tag.
Als ich schließlich einchecken wollte, musste ich erfahren, dass der Flieger voll sei und kein Platz mehr für mich da wäre. Freundlicherweise setzten sie mich jedoch auf eine Warteliste für den besagten Flug und nach drei Stunden bangen konnte ich letztlich wirklich mitfliegen.
Ich war vollkommen erleichtert, jedoch bemerkte ich in dann in Toronto, dass mein Gepäck in New York vergessen worden war. Also machte ich mich ohne Gepäck auf den Weg zu meiner Gastfamilie, die mich mitten in der Nacht freundlich empfing.
Meine Gastfamilie ist ganz anders, als ich es mir je hatte vorstellen können. Ich habe eine kanadische Gastmutter mit einer Tochter, es wohnen allerdings noch fünf weitere Austauschschüler aus verschiedenen Nationalitäten in diesem Haus. Es herrscht keine familiäre Stimmung hier, sondern eher eine freundschaftliche. Wenn man also abends nach Hause kommt, ist immer jemand da, mit dem man sich austauschen kann, und es ist wahnsinnig interessant, da man viel über die unterschiedlichen Kulturen lernt.
Bei meiner Arbeitsstelle im Frauenhaus wurde ich sehr offen und herzlich empfangen. Es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre dort, ganz anders als ich es von einem Frauenhaus vielleicht erwartet hatte. Meine Aufgabe ist es, mich um die Kinder der Frauen zu kümmern.
Schule spielen mit den Kindern
Ich gebe den Kindern Klavierunterricht, ich spiele fangen mit ihnen, ich lese ihnen vor, aber am liebsten spielen sie ,Schule‘ mit mir. Außerdem machen wir viele Ausflüge mit den Müttern und ihren Kindern, um ihnen eine erlebnisreiche Ablenkung zu bieten.
Neben meiner Arbeit habe ich sehr viel Zeit, um das multikulturelle Toronto zu erkunden. Die Stadt ist riesig, besonders für jemanden wie mich, der nur das kleine Hattingen gewohnt ist. Die Straßen sind immer voll, man sieht viele gestresste Menschen, die jedoch sehr hilfsbereit und freundlich sind, wenn man sich mal verläuft. Dennoch gibt es hier auch ruhige Orte, wo man die Natur ein bisschen geniessen kann.
Ich habe sogar schon einen Ausflug zu den Niagarafälle gemacht. Mit Regen-Capes ausgestattet bin ich mit einem kleinen Schiff direkt an die Wasserfälle heran gefahren. Ich war sogar so nah dran, dass ich komplett nass wurde. Aber es war ein unglaubliches Erlebnis, die Niagarafälle sind wirklich gigantisch. Ich war total begeistert. Ich bin generell begeistert von der Stadt und den Menschen und deshalb freue ich mich schon auf die drei Monate, die noch vor mir liegen.“
Mehr über Franziska Ranft gibt es HIER!
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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