776 Asylbewerber sind im EN-Kreis ausreisepflichtig
In den Jahren 2015 bis 2017 waren deutlich erhöhte Zahlen von Neuzugewanderten nach Deutschland zu verzeichnen. Dazu zählen geflüchtete Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten ebenso wie Zugewanderte aus EU-Staaten und weiteren Ländern außerhalb der Europäischen Union und der Krisengebiete.
Der Zustrom von Flüchtlingen und Asylsuchenden nach Deutschland dauert weiterhin an. Zwar gehen die monatlichen Flüchtlingszahlen seit April 2016 tendenziell immer weiter zurück, die Gesamtzahl der nach Deutschland gekommenen Zuwanderer nimmt jedoch weiterhin zu.
Von Januar 2015 bis Ende März 2018 wurden in Deutschland insgesamt rund 1.390.000 Asylsuchende registriert, davon rund 890.000 im Jahr 2015, rund 280.000 im Jahr 2016, rund 186.600 Asylsuchende im Jahr 2017 und rund 34.000 Asylsuchende in den ersten drei Monaten des Jahres 2018 (Quelle: BKA).
EN-Kreis nahm 5.806 Flüchtlinge auf
Von Januar 2015 bis Dezember 2017 hat der Ennepe-Ruhr-Kreis nach Auskunft der Bezirksregierung Arnsberg insgesamt rund 5.806 Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten aufgenommen.
Die Herkunftsländer haben sich im Laufe der letzten drei Jahre verändert. Während in 2015 noch über 35 Prozent der Asylanträge von Zugewanderten aus Syrien kamen, waren dies in 2017 nur noch knapp 25 Prozent (Quelle: BAMF). Bezogen auf die Erstanträge im Bundesgebiet wurden im ersten Halbjahr 2018 als Hauptherkunftsländer Syrien, Irak, Nigeria, Afghanistan und die Türkei angegeben (Quelle: statista GmbH).
575 Asylbewerber in Hattingen und Sprockhövel
In Hattingen werden zurzeit noch 404, in Sprockhövel 171 Asylbewerber betreut, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. In Sprockhövel kommen noch 33 Personen dazu, die inzwischen Leistungen nach dem SGB II erhalten. Die Zahl dieser Asylbewerber in Hattingen konnte dem STADTSPIEGEL nicht genannt werden. Die Städte und zahlreiche Ehrenamtliche haben mit Erfolg Anstrengungen unternommen, um die Betreuung, Unterstützung und Eingliederung der Asylbewerber zu ermöglichen.
44 Abschiebungen
Die Pressestelle des EN-Kreises teilte auf Nachfrage mit, dass 28 Personen im Jahre 2017 und 16 Asylbewerber im ersten Halbjahr 2018 aus dem EN-Kreis abgeschoben wurden.
776 Ausreisepflichtige im EN-Kreis
Aktuell sind 776 Asylbewerber aus dem EN-Kreis ausreisepflichtig, da ihr Antrag auf Asylberechtigung, Flüchtlingsschutz und subsidiären Schutz abgelehnt wurde und kein Abschiebungsverbot bestand. Diese Personen wohnen in der Regel noch in Gemeinschaftsunterkünften und müssen regelmäßig ihre Duldung verlängern. „Da jeder Einzelfall sehr individuell zu betrachten ist, kann nicht gesagt werden, ob überhaupt und in welchem Zeitraum die abgelehnten Personen aus Deutschland ausreisen“, sagte die Sachgebietsleiterin des EN-Kreises auf Nachfrage.
279 Fahndungsschreiben aus dem EN-Kreis
Im Jahre 2017 wurden durch die Ausländerbehörde des EN-Kreises 263 Fahndungsschreiben mit dem Ziel der Festnahme zwecks Ausweisung, Abschiebung oder Zurückschiebung bei der Polizei/BKA veranlasst. Im ersten Halbjahr 2018 waren es 16.
Polizei sucht Flüchtige
Die Polizei sucht in Deutschland derzeit 175.000 Menschen mit Haftbefehl, der höchste Wert seit 2014. Demnach waren Ende März 2018 deutschlandweit 175.395 Haftbefehle von der Polizei nicht vollstreckt worden. Gegenüber den Zahlen aus dem März 2017 sind das knapp 12.000 mehr offene Haftbefehle, ein Anstieg um 7,5 Prozent (Quelle: Zeit online).
Von den von der Polizei des Bundes und der Länder gesuchten Personen soll es sich bei über 100.000 Personen um Ausländer handeln, die das Land verlassen sollen (Quelle: BKA).
Fachleute der Innenministerien vermuten, dass ein Teil von ihnen allerdings schon ausgereist sei, ohne dass eine offizielle Stelle davon erfuhr. Andererseits schätzen die Experten aber auch, dass sich weitere abgetauchte Abzuschiebende im Land befinden, nach denen nicht mehr oder noch nicht gesucht wird. Die Fahndungsschreiben werden von den Ausländerbehörden veranlasst.
Weniger Straftaten in NRW im ersten Halbjahr 2018
Im ersten Halbjahr 2018 gingen laut Polizeilicher Kriminalstatistik die Delikte in NRW um 7,1 Prozent auf 642.107 Straftaten zurück und sind damit erneut deutlich gesunken. Damit ereigneten sich allerdings in NRW im ersten Halbjahr immer noch durchschnittlich rund 3.567 Straftaten pro Tag.
Von den 642.107 Straftaten im ersten Halbjahr 2018 in NRW wurden bei 78.726 Taten (= 12,26 Prozent) Beschuldigte registriert, die als nichtdeutsche Tatverdächtige identifiziert wurden, teilte das NRW-Innenministerium dem STADTSPIEGEL mit. Auch hier ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.