3,51 Promille brachten Hattinger in die Polizei-Zelle
Ein 50 Jahre alter Hattinger hatte sich vor Gericht wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte zu verantworten und wurde verurteilt.
Es war dem Angeklagten sichtlich peinlich, als er sich den vier Polizeibeamten im Gerichtssaal gegenübersah. Er gestand direkt Richter Kimmeskamp, dass er alkoholkrank sei.
Nach seinen Angaben hat er Anfang Juli 2016 bei einem Bewerbungsgespräch in Bochum eine Absage erhalten. Dabei hatte er Hoffnung, endlich wieder eine Anstellung zu finden. Sein Erinnerungsvermögen von diesem Tag endet dann am Bochumer Hauptbahnhof und setzt erst am nächsten Tag beim Aufwachen in der Gewahrsamszelle der Polizei in Hattingen wieder ein.
„Er war absolut betrunken“
Er wurde auf dem Boden liegend von der Polizei in der Hattinger Innenstadt aufgegriffen. Bei der Frage nach seinem Ausweis soll er dann schon Widerstand geleistet haben. Neben Beleidigungen hatte er versucht, den Polizeibeamtinnen ins Gesicht zu spucken und hatte sich auch später noch den Weisungen der weiteren Polizeikräfte widersetzt. „Er war absolut betrunken“, sagte eine Polizeibeamtin vor Gericht aus. Ein Alkoholtest ergab dann auf der Wache einen Wert von 3,51 Promille. Der Hattinger musste die Nacht in der Gewahrsamszelle der Polizei verbringen.
Aufgrund seines Alkoholkonsums galt er vor Gericht wegen des Widerstandes gegen Polizeibeamten als vermindert schuldfähig und wurde daher wegen fahrlässigem Vollrausch verurteilt.
Obwohl er noch unter einer offenen Bewährungsstrafe steht, verurteilte ihn Richter Kimmeskamp zu einer Freiheitsstrafe von 5 Monaten und setzte diese für 3 Jahre zur Bewährung aus. Er unterstellte den Hattinger einem Bewährungshelfer und ordnete in der Bewährungsauflage an, dass sich der Hattinger an die Suchtberatung wenden muss.
„Werden Sie wieder straffällig oder halten sich nicht an meine Bewährungsauflagen, drohen ihnen mit ihrer alten Strafe zusammen insgesamt 9 Monate Gefängnis“, sagte Richter Kimmeskamp in seiner Urteilsbegründung zum Angeklagten. Dieser entschuldigte sich dann noch im Gerichtssaal bei allen Polizeikräften für sein Verhalten.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.