Welper gewinnt Herzschlagfinale

Solche Spiele sieht man in der Basketball-Kreisliga nicht oft. Die Herrenmannschaft erkämpft sich in letzter Sekunde mit etwas Glück in die Verlängerung und gewinnt diese nach einem Herzschlagfinale verdient mit 78:76 gegen SE Gevelsberg III.

Zu Beginn der Partie sah die Welt für die SG Welper noch gut aus. Welper kam, wie schon in den letzten Spielen, sehr gut aus den Startlöchern und dominierte offensiv wie defensiv das Spielgeschehen. Nach vier Minuten führte die SG souverän mit 9:1. Alles lief auf einen ruhigen Abend hinaus, doch schleichend sollte sich das Spielgeschehen ändern. Zwar gewann Welper das erste Viertel mit 22:16, aber die letzten zwei Spielminuten dieses Viertels deuteten daraufhin, dass diese Partie noch hart umkämpft werden würde. Denn die Gastgeber aus Gevelsberg kämpften und legten einen 6:2-Lauf hin.

Im zweiten Viertel bekam die Mannschaft um Trainer Frank Hegmann erhebliche Probleme. Die Offensive kam ins Stocken und die sonst überzeugende Ball-Raum-Verteidigung zeigte ebenfalls Schwächen. Nach einem 9:0-Lauf zwischen der vierten und achten Spielminute konnte der Gastgeber das Spiel zum ersten Mal ausgleichen. Dennoch schafften die Welperaner es, sich mit einer knappen 35:32-Führung in die Halbzeit zu retten.

Mit einem schnellen 8:0-Lauf zu Beginn der zweiten Hälfte konnte sich die SG Welper kurzzeitig absetzten. Doch genauso schnell wie die Stärken, traten auch die Schwächen wieder hervor. Die letzten vier Spielminuten des dritten Viertels gehörten der SEG. Mit drei Dreiern und einem 15:4-Lauf egalisierten sie den Vorsprung - 45:45.

Das letzte Viertel entwickelte sich zum echten Krimi. Drei Minuten vor Spielende lag die SG Welper mit fünf Punkten im Hintertreffen. Ronnie Schmale und Daniel Schmischke sorgten mit ihren erfolgreichen Distanzwürfen dafür, an Gevelsberg dran zubleiben. Tim Stricker, der im letzten Viertel mit sieben seiner neun Punkte eine hervorragende kämpferische Leistung zeigte, war es vergönnt in der letzten Spielminute den Ausgleich zu machen. Leider ließ Stricker sich bei seinem Jubel über den Ausgleich zu einer Unsportlichkeit hinreißen, das wiederum mit einem Technischen Foul geahndet wurde. Gevelsberg bekam zwei Freiwürfe und anschließend Ballbesitz zugesprochen. Die Hausherren konnten allerdigs nur einen Freiwurf zur 63:62-Führung versenken und auch der anschließende Ballbesitz blieb erstmal ohne Konsequenz für Welper. Der nächste Angriff der Welperaner war nicht von Erfolg gekrönt. Gevelsberg war wieder im Ballbesitz und die Sekunden neigten sich zu Ende. Welper blieb nur noch die Möglichkeit mit Foulspiel die Uhr anzuhalten und den Gegner an die Freiwurflinie zu bringen. Mit einem weiteren erfolgreichen Freiwurf setzte sich Gevelsberg mit 64:62 ab. Der SG Welper blieb aber mit 17 Sekunden verbleibender Spielzeit der letzte Angriff vorbehalten. Mit etwa vier Sekunden vor der Schlusssirene konnte sich die SG Welper einen letzten Wurf zum Ausgleich erarbeiten. Doch der Wurf aus der Ecke verfehlte sein Ziel. Beim Getümmel um den Rebound wurde der Ball von den Gastgebern in hohem Bogen Richtung Mittellinie bugsiert wo ein Gevelsberger Spieler versuchte den Ball unter Kontrolle zu bringen. Dort eilte aber auch SG Welpers Kapitän Schmale hin und schaffte es sich den Ball zu schnappen. In der Vorbereitung eines Verzweifelungwurfes auf Höhe der Mittellinie wurde Schmale dann gefoult. Da die Gevelsberger bereits fünf Teamfouls begangen hatten, wurden den Welperanern zwei Freiwürfe zugesprochen. Der Blick auf die Spieluhr verriet - noch eine Sekunde. Kapitän Schmale zeigte im entscheidenden Moment starke Nerven und verwandelte beide Freiwürfe zum 64:64 Ausgleich - Verlängerung.

In der fünfminütigen Verlängerung spielte Welper zunächst taktisch clever. Hegmann ließ über seine langen Leute am Brett spielen, weil die Gevelsberger Centerspieler mit Foulproblemen zu kämpfen hatten. Stefan Rath nutzte diese Gelegenheiten eiskalt aus und konnte innerhalb einer Minute den Vorsprung auf vier Punkte ausbauen. Die SEG blieb aber weiter dran und konnte das Spiel wieder ausgleichen. Dann kam die Zeit des Welperaner Neuzugangs Gunnar Liedmann, der mit viel Engagement unter den Brettern wirkte und mit zwei wichtigen Treffern in der Schlussphase die zwischenzeitliche 76:74-Führung der Gevelsberger in eine 78:76 Führung Welpers ummünzen konnte. In den letzten Sekunden hatte die SEG die Chance, die Partie in die zweite Verlängerung zu bringen oder mit einem Dreier für sich zu entscheiden. Die Gastgeber entschieden sich, auf den Ausgleich zu gehen und wie der Zufall es wollte pfiffen die Schiedsrichter auch hier eine Sekunde vor Schluss auf Foul. Gevelsberg durfte an die Linie, aber bereits der erste Wurf verfehlte den Korb und damit hatte Welper das Spiel quasi gewonnen. Auch der zweite Wurf ging daneben und Welper sicherte sich mit der Schlusssirene den Rebound und den Sieg in einem äußerst spannenden Spiel.

Für die SG Welper spielten:
Schmale (17 Punkte), Rath (15), Schmischke (10), Liedmann (9), Stricker (9),
Bernatzki (7), Widera-Trombach (7), Löschner (4), Jung, Müller, Wintgens (n.e.).

Autor:

Hendrik Steimann aus Hattingen

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