Weiter viel Spannung um Aufsteiger in die Landesliga

(von Toni Bertrams)

Während vier der sechs heimischen Top-Teams bereits Planungssicherheit für die kommende Saison haben, gibt es in der Bezirksliga-Staffel 6 noch Ungewissheit. Auf Rang eins und dem Landesliga-Aufstiegsplatz liegt dort Hedefspor Hattingen, auf Platz zwei, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigt, der SC Obersprockhövel.

Oberliga Westfalen
Hammer SpVg – SV Westfalia Rhynern 1:1, TuS Ennepetal – FC Gütersloh 2:4, SuS Neuenkirchen – TuS Erndtebrück 7:3.

Die TSG Sprockhövel ist Pokalsieger des Fußball-Kreises Hagen. Im Finale, das Trainer Lothar Huber wie angekündigt längst nicht in Bestbesetzung bestreiten ließ, setzte sich der Oberligist am Donnerstag mit 2:0 (1:0) gegen den A-Kreisligisten Al Seddiq Hagen durch. Alexander Meister (9.) und Phillipp Schulz kurz vor dem Schluss­pfiff erzielten die Tore. „Wir haben nicht so gut gespielt, aber das interessiert auch nicht. Wichtig ist, dass wir das Ding gewonnen haben“, sagte der TSG-Coach. Obwohl: „Ein bisschen mehr Einstellung und Moral hätte ich schon erwartet.“
In der Oberliga heißt die vorletzte Saison-Aufgabe am Sonntag im Stimbergstadion, in dem die B-Junioren des FC Schalke 04 am Mittwoch (18 Uhr) ihr Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC Berlin bestreiten werden, SpVgg Erkenschwick. Für die Vest-Städter auf Platz fünf (57 Punkte, 59:39 Tore) geht es ebenso wie für die TSG, die auf Rang elf liegt (39 Punkte, 36:39 Tore), nur noch um Tabellenkosmetik. „Wir haben unser Klassenziel erreicht“, sagt Lothar Huber. „Deshalb werde ich die Mannschaft auch nicht mehr unter Druck setzen. Sie soll so spielen wie am vergangenen Wochenende gegen Gievenbeck.“ Beim 6:0.
Klar: Die Oer-Erkenschwicker mit dem Obersprockhöveler Sebastian Westerhoff, der 2002 im Trikot des FC Schalke 04 Deutscher B-Junioren-Meister war, haben eine andere Qualität. „Das ist ein ganz anderer Gegner“, sagt auch Lothar Huber, der aber hofft, dass die Lockerheit in seiner Mannschaft ob des sicheren Klassenerhalts die Basis für eine gute Leistung ist.
„Wir haben unsere Pflicht erfüllt“, sagt der 61-Jährige. „Jetzt sollen die Jungs das Spiel in Erkenschwick und auch das letzte gegen Schermbeck einfach genießen – mit der richtigen Einstellung und Spaß am Spiel.“

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Nach der 1:4-Niederlage bei Rot-Weiß Essen II ist der Oberliga-Aufstiegszug ohne die Sportfreunde Niederwenigern abgefahren. „Aber das haben wir relativ schnell verdaut“, sagt Trainer Jürgen Margref. „Zumal wir ein gutes Spiel geliefert haben und der Aufstieg letztendlich für uns eh kein Thema war.“
Zwar könnte der Tabellenvierte (51 Punkte, 59:40 Tore) die Saison jetzt gemütlich ausklingen lassen, aber der 44-jährige Coach fordert doch ein bisschen mehr gegen die Abstiegskandidaten ASV Wuppertal und SV Burgaltendorf. „Da müssen wir zusehen, dass wir unsere Pflicht erfüllen und möglichst auch gewinnen“, sagt er.
Teil eins dieses Doppel­packs zum Abschluss kommt am Sonntag (15 Uhr) zum Glückauf-Sportplatz: der Tabellenvorletzte ASV Wuppertal (26 Punkte, 30:55 Tore), der „mit dem Rücken zur Wand steht und nicht zu unterschätzen ist“, erklärt Jürgen Margref.
Gut für seine Mannschaft könnte sein, dass die Erinnerung an das Hinspiel noch sehr präsent ist. Es war am 10. April. Da lagen die Sportfreunde mit 0:2 hinten, um letztlich einen 5:2-Sieg zu landen.
Mindestens eine Veränderung in der Startelf wird es am Sonntag geben. Innenverteidiger Fabian Feldmann, der die B-Junioren der Sportfreunde trainiert, ist nämlich mit seiner Mannschaft auf Abschlussfahrt. Indes geht Jürgen Margref davon aus, dass Marcel Kraushaar pünktlich zum Spiel wieder in Niederwenigern sein wird.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
TuS Ennepetal II – SC Obersprockhövel 1:2, FSV Gevelsberg – VfL Schwerte 1:0, VfB Schwelm – Geisecker SV 0:1.

Nachdem der SC Obersprockhövel am Donnerstag in seinem Nachholspiel beim TuS Ennepetal II erfolgreich gewesen ist, hat er noch einmal etwas Druck auf Spitzenreiter Hedefspor Hattingen aufgebaut. Dank des 2:1 (1:1)-Sieges beträgt der Rückstand des Tabellenzweiten (62 Zähler, 67:40 Tore) nur noch drei Punkte, allerdings hat das Hedef-Team ein Spiel weniger absolviert. Und: „Wir müssen zusehen, dass wir den zweiten Platz verteidigen“, sagt SCO-Trainer Dieter Iske.
Im Ennepetaler Bremenstadion sahen sich die Obersprockhöveler allerdings ganz schnell mit 0:1 hinten – nach acht Minuten schon. „Aber es ist gut, wenn man ein Gegentor am Anfang erleidet“, sagte Dieter Iske, der sein Team in der Folge zwar besser sah, aber eine halbe Stunde auf den Ausgleich warten musste. Muhidin Ramovic köpfte das 1:1.
„Es war ein ordentliches Bezirksliga-Spiel, in dem beide Mannschaften um ein solches bemüht waren“, formulierte der Coach und stellte zufrieden fest, dass die TuS-Zweite – wenn überhaupt – nur bei Standards durch Dimitrios Ropkas oder Timo Szelinski gefährlich war, dann aber immer auf einen sicheren Stefan Gosing im SCO-Kasten traf.
„Aus dem Spiel heraus waren die Ennepetaler eigentlich abgemeldet“, berichtete Dieter Iske, der sich drei Minuten vor dem Ende über das 2:1-Siegtor freuen durfte. Die Frage nach dem Schützen erübrigt sich fast. Klar: Muhidin Ramovic traf.
Weiter geht es für den SCO am Sonntag (15 Uhr) im Hemberg-Stadion an der Immermannstraße 7 beim Tabellen-13. VTS Iserlohn (42 Zähler, 64:59 Tore), der nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen liegt und keine Geschenke zu verteilen hat. „Aber“, betont Dieter Iske, „wir müssen die drei Punkte holen, auch auf dem für uns ein bisschen ungewohnten Rasen.“
Dabei wird Sascha Höhle wegen seiner Oberschenkel-Zerrung wohl erneut ausfallen. Im Hinspiel haben sich die Obersprockhöveler mit 2:1 durchgesetzt.

Nachdem die Partie von Hedefspor Hattingen gegen den FSV Gevelsberg am vergangenen Wochenende wegen Unbespielbarkeit des Ascheplatzes an der Munscheidstraße ausgefallen ist, kann der Spitzenreiter (65 Punkte, 60:26 Tore) nun am Sonntag (15 Uhr) den nächsten Versuch starten, einen Riesen-Schritt zum Landesliga-Aufstieg zu machen. „Wir haben jetzt drei Matchbälle“, sagt Hedef-Chef Orhan Terzi. „Anderthalb müssen wir verwandeln.“
Mit einem Sieg über den Tabellenelften ETuS/DJK Schwerte (44 Punkte, 76:73 Tore), der nur drei Zähler vor den Abstiegsrängen liegt, wäre zumindest eine Vorentscheidung gefallen – und sollte der SC Obersprockhövel parallel bei VTS Iserlohn nicht gewinnen, wäre das Hedef-Team im Falle eines Erfolges sogar schon durch.
Und dann wird an der Munscheidstraße der Baum brennen? Orhan Terzi kann sich noch gar nicht richtig vorstellen, was dann alles passieren wird. „Das ist ein historisches Ereignis für Hedefspor, dass wir 32 Jahre nach Gründung des Vereins erstmals die Möglichkeit haben, in die Landesliga aufzusteigen“, sagt er.
Wegen des Spielausfalls hatten vor allem die angeschlagenen Spieler Zeit, „etwas Luft zu holen“, sagt Orhan Terzi. Etwas entspannt hat auch Trainer Peter Kursinski, der am Sonntag aber wieder an der Linie stehen wird und trotz einiger Wehwehchen voraussichtlich seine beste Besetzung aufbieten kann.
Wird der 56-Jährige denn auch 2013/14 an der Hedef-Seitenlinie stehen? „Dazu werde ich gar keinen Kommentar abgeben“, sagt Orhan Terzi. „Es ist noch nichts entschieden.“

Zum letzten Heimspiel der Saison erwartet der TuS Hattingen als Tabellensiebter (48 Punkte, 63:55 Tore) die TSG Herdecke, die sich in der Hinrunde mit 5:0 durchgesetzt hat.
Zwar ist der Tabellenfünfte (51 Zähler, 49:50) vor einer Woche bei seinem Heimspiel (!) gegen den ETuS/DJK Schwerte nicht angetreten, Marius Kundrotas geht aber fest davon aus, dass die TSG am Sonntag (15 Uhr) in den Wildhagen kommen wird.
„Wir sind in der komfortablen Situation, dass wir es ruhig angehen lassen können“, sagt der TuS-Spielertrainer, der von der Rückrunde seines Teams mit neun Siegen sehr angetan ist. „Imposant“, sagt er. „Nicht schlecht.“
Dass der Klassenerhalt feststeht, erleichtert den Rot-Weißen auch die Planungen für die kommende Spielzeit. „Wir haben schon ein paar Zusagen“, sagt Marius Kundrotas, will aber noch keine Namen nennen. „Wir sind auf jeden Fall in einer sehr positiven Lage.“
Und daran soll auch die Partie gegen Herdecke nichts ändern, obwohl gleich mehrere TuS-Spieler angeschlagen sind – unter anderem auch Marius Kundrotas selbst, der wegen seiner Adduktoren-Probleme voraussichtlich pausieren wird. Sicher fehlen wird Jan-Christian Höhmann (Urlaub).
Anschließend soll der TuS-Heimspieltag – alle drei Mannschaften kicken am Sonntag im Wildhagen – gemütlich ausklingen. Mit drei weiteren Bezirksliga-Punkten, damit auch das Bier besser schmeckt? Marius Kundrotas lacht und sagt: „Das Würstchen.“

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Im vorletzten Saisonspiel müssen die Sportfreunde Niederwenigern II, das abgeschlagene Schlusslicht (zwölf Punkte, 28:111 Tore), am Sonntag beim Tabellenzwölften SC Velbert II (35 Zähler, 42:39 Tore) antreten, der nur einen Punkt vor der Abstiegszone liegt. Anstoß wird bereits um 13 Uhr auf dem Von-Böttinger-Platz an der Friedrich-Ebert-Straße 301 sein. Die Partie in der Hinrunde hat die SFN-Zweite mit 0:4 verloren.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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