Wunderbare Grenzerfahrung
Was steht an, wenn sechs Hattinger in Richtung Skandinavien rollen? Richtig, ein Trip nach Motala in Schweden, dem Herzstück des seit über 50 Jahren stattfindenden „Vätternrundan“. von Bernd Lauenoth
Die Veranstaltung findet seit 1966 jährlich zu Mittsommer zwischen dem 19. und 25. Juni mit über 20.000 Teilnehmern statt (17/18 Juni 2022). 2020 ist sie wegen Corona ausgefallen und in diesem Jahr auf den 3. September verschoben worden.
„Grundsätzlich unterscheidet sich das Veranstaltungskonzept von anderen Breitensport-Straßenrennen“, erläutert Bernd Lauenroth die Ziele des Vätternrundans. 315 Kilometer Rad zu fahren kann mit Milchsäure, schweren Beinen und Abschürfungen als eine echte Herausforderung beschrieben werden. Die Hattinger Breitensportler, Mägi und Bernd Vonneilich, die Familie Siebelhoff mit Steffi, Frank und Christian sowie Initiator und dreimaliger Teilnehmer Bernd Lauenroth beschreiben es mit den Worten: Begeisterung, Gemeinschaft, Schönheit und unendliche Glücksgefühle. „Unsere Endorphine haben Party gefeiert.“
Das Rennen ist ein Übungsrennen ohne Ergebnisliste. Und genau darin liegt der Reiz. Das Motto heißt: „Genießen, es ist kein Wettbewerb“ und genau so wurde es zu dem Erlebnis, das sich die Hattinger Teilnehmer wünschten. Der Kurs verfügt über neun Depots, die zusammen mit Start und Ziel in Motala einen fantastischen Service mit Blaubeersuppe, Honiggetränk, glutenfreies Brot, Köttbullar, Kartoffelbrei, Hafergrütze, Milch, Bananen, Lasagne, Rohkostsalat, Kaviarpaste und Salzgurken bieten, der den Vätternrundan einzigartig macht. Ein ebenso anspruchsvolles wie schönes Langstreckenrennen, bei dem harte Anstiege bei dem auf 315 Kilometer über 2000 Höhenmeter zu überwinden sind, mit herrlichen Ausblicken entlang des Vätternsees und über kurvenreiche Forststraßen bis ins Ziel in Motala.
Statt der sonst üblichen über 20.000 Teilnehmenden waren diesmal immer noch knapp 10.000 Breitensportler am Start. Der Start für uns Hattinger war am Freitagsabend um 21 Uhr und damit fuhren wir die Nacht bis zum fantastischen Sonnenaufgang bei sternenklarer Nacht neun Stunden bei absoluter Dunkelheit durch. In den vergangenen Jahren mit sommerlichen Temperaturen und den kurzen schwedischen Nächten, meinte es dieses Mal der Wettergott Zeus nur teilweise gut. Wir hatten viel Sonne aber in der Nacht war es eiskalt bei nur zwei 2 Grad. „Trotzdem sind wir gut nach weit über zehn Stunden Fahrzeit ins Ziel eingefahren“, erzählt Bernd Lauenroth. Eine wunderbare Grenzerfahrung, die unsere Glückshormone freisetzen.
Auf der Fahrt verflucht zwar wahrscheinlich jeder mehrmals diese ganze Aktion und sagt: „Nie wieder.“ Doch es werden schnell schon wieder Pläne fürs nächste Mal.
Inklusive der Pausen an den Depots benötigten Bernd Vonneilich 12:56 Stunden Fahrzeit, Bernd Lauenroth, Mägi Vonneilich und Christian Siebelhoff jeweils 18:32 Stunden sowie Steffi Siebelhoff und Frank Siebelhoff 21:47 Stunden.
Wer im nächsten Jahr 17/18 Juni 2022 dabei sein möchte, kann sich gerne melden. Bernd Lauenroth b.m.lauenroth@t-online.de
Autor:Bernd Lauenroth aus Hattingen |
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