Viererkette gesucht bei den Sportfreunden Niederwenigern: Im Gespräch mit Mirko Kursinski

Mirko Kursinski, Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II
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(von Toni Bertrams)

So ein bisschen hatten sie das Gefühl der Unbesiegbarkeit, die Fußballer der Sportfreunde Niederwenigern II. 2009 schafften sie mit 25 Erfolgen und 100:13 Toren den Sprung von der Kreisliga B in die Kreisliga A, und nur zwei Jahre später kletterten sie dann mit 21 Siegen als Tabellenzweite in die Bezirksliga.

Obwohl allen klar war, dass die Situation ab August 2011 eine neue und vor allem völlig andere sein wird, „ist einigen die Umstellung schwieriger gefallen, als ich dachte“, sagt Trainer Mirko Kursinski .
Die Bilanz nach 16 Spielen sind gerade mal drei Siege, ein Unentschieden, schon zwölf Niederlagen und somit nur zehn Punkte – drittletzter Rang vor dem SV Kray 04 und Trabzon SKV W.-Heiligenhaus, die jeweils sechs Zähler haben. Ein Abstiegsplatz.
Eine Überraschung? „Dass wir gegen den Abstieg spielen und der Klassenerhalt das höchste Ziel ist, war von vornherein klar“, sagt der 33-Jährige. „Und dass es schwierig wird, sich frühzeitig zu etablieren, war auch klar; besonders bei der Gesamtsituation, dass wir zwei Aufstiege im Verein hatten.“ Wie die Reserve kämpft auch die erste SFN-Mannschaft um den Klassenerhalt – in der Landesliga.
Es ist jedoch längst nicht so, dass Mirko Kursinski nun vor der zweiten Serie, die am 26. Februar gegen den Essener Tabellenachten Heisinger SV beginnen wird (Sonntag, 11 Uhr), die Angst plagt. „Wir haben Erfahrungen gesammelt, mehr negative als positive“, sagt er. „Aber die müssen wir jetzt mitnehmen.“
Zumal die Sportfreunde-Reserve gerade in den Spielen gegen die unmittelbare Konkurrenz gar nicht schlecht ausgesehen hat. Oder doch? „Puh!“, sagt Mirko Kursinski. „Gegen die DJK TuS Holsterhausen verschießen wir in der 85. Minute einen Elfmeter.“ Hätte Martin Kniest am 4. September getroffen, wäre es das 2:1 gewesen. „Und die Essener SG 99/06 haben wir zu Hause geschlagen.“ Mit 2:1. „Daraus sollten wir Mut schöpfen“, fordert der Trainer, „weil wir gesehen haben, dass wir uns ganz klar auf Augenhöhe befinden.“
Aktuell beträgt der Rückstand der SFN-Zweiten auf die ESG 09/06 vier und auf die Holsterhauser fünf Punkte. Es waren sogar schon sechs, allerdings ist das 3:3 beim SC Velbert II am grünen Tisch gegen die Essener gewertet worden. Und wenn es um jene positiven Erlebnisse geht, erzählt Mirko Kursinski auch von der letzten Partie 2011, dem 1:2 nach einer 1:0-Führung beim Vorjahres-Zweiten TVD Velbert. „Da haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagt er, „so dass wir trotz der Niederlage mit einem guten Gefühl in die Winterpause gegangen sind.“
Dieses Gefühl ändert jedoch nichts daran, dass sich etwas ändern muss. „Klar“, sagt auch der Trainer. „Wir müssen Kontinuität in unsere Leistungen bringen.“
Festgestellt hat Mirko Kursinski, dass sich gewisse Dinge regelmäßig wiederholen, dass seiner Mannschaft vor allem viel zu viele Patzer der Sorte „unforced errors“ (etwa: selbstverschuldete Fehler) unterlaufen. Dieses Manko schlägt sich auch in Zahlen nieder, besonders im Torverhältnis. Schon 52 Treffer hat die SFN-Reserve kassiert, nur Schlusslicht Trabzon SKV W.-Heiligenhaus ist schlechter (53).
„Das ist leider so“, sagt Mirko Kursinski. „Aber davon haben wir bestimmt 15 Stück in den letzten zehn Minuten bekommen.“ Ständig musste der Trainer verfolgen, nachdem er auf eine Dreierkette umgestellt hatte, dass seine Mannschaft auf den Ausgleich drängte. „Aber dann machen wir Fehler im Spielaufbau. Und dafür sind die etablierten Mannschaften in der Bezirksliga zu stark.“ Sie bestrafen solche Patzer nämlich meistens eiskalt.
Was tun? „Es ist klar, dass wir in der Defensive einiges an Nachholbedarf haben“, erzählt Mirko Kursinski, der mit seinem Team in der Offensiv-Tabelle immerhin nur Sechstletzter ist (24). Und wenn er so an die ersten 16 Spiele denkt, steht er nach wie vor vor dem einen oder anderen Rätsel. „Da stellst du die Viererkette um, die steht gut, aber im nächsten Spiel läuft alles schief“, sagt er. „Da verzweifelt man auch mal.“ Kurze Pause. „Wenn ein Innenverteidiger dann ,Hacke, Spitze‘ spielt…“
Hat er denn nun eine Viererkette für den Rest der Saison gefunden? „Uns schwebt da eine vor“, sagt Mirko Kursinski und muss ein bisschen schmunzeln. Schließlich hat er es als Verantwortlicher einer zweiten Mannschaft auch gar nicht so leicht.
In der ersten Serie wurde in der Defensiv-Abteilung der Sportfreunde-Reserve wegen einiger Verletzungen viel rotiert – und auch, weil Akteure aus dem Landesliga-Aufgebot eingebaut werden mussten. „Die sind individuell gut“, sagt Mirko Kursinski. „Aber trotzdem muss eine Viererkette vernünftig zusammenspielen.“
Es ist also klar, was in den kommenden Tagen auf dem Kunstrasen des Glückauf-Sportplatzes gesucht wird: vier dauerhaft harmonierende Männer für die Außen- und Innenverteidiger-Positionen.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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