TSG-Trainer Lothar Huber nicht zufrieden: Am Sonntag geht es wieder los

Lothar Huber

von Toni Bertrams

Wenn Lothar Huber auf die Tabelle der Fußball-Oberliga schaut, geht’s ihm nicht so richtig gut. „Mit Platz 14 und der ersten Saisonhälfte können wir nicht zufrieden sein“, sagt der Trainer der TSG Sprockhövel, die bereits am Sonntag (9. Februar, 15 Uhr) in die zweite Serie starten wird, und zwar mit dem Nachholspiel beim SC Westfalia Herne

Gründe für diese Unzufriedenheit gibt es mehrere. Ein nicht unerheblicher ist das Personal. Ständig hatte Lothar Huber (Foto)verletzte Akteure. „Wir hatten nie die Möglichkeit, mal fünf, sechs Spiele mit einer vernünftigen Mannschaft zu bestreiten“, erklärt er. „Deshalb ist auch nie Harmonie reingekommen.“ Besserung, das haben die Tests jetzt in der Wintervorbereitung schon gezeigt, scheint in Sicht zu sein.
Vor dem ohnehin herausragenden Innenverteidiger-Duo Raoul Meister und Christian Kalina kann der TSG-Trainer nun auf ein weiteres herausragendes Paar bauen, und zwar auf den Sechser-Positionen. In der Hinrunde war dies nicht möglich, weil Sebastian Greitemann aus Australien zurückkehrte, als die Saison schon lief, und sich Stephen Lorenzen dann nach Hawaii verabschiedete. „Sie sind für unser Spiel ganz wichtig“, sagt Lothar Huber, „weil sie sehr aggressiv und zweikampfstark sind. In der Hinrunde waren wir zu anfällig, jetzt sind wir stabiler, das ist ein ganz wichtiger Faktor.“ Und den Umgang mit dem Ball beherrschen die beiden 26-Jährigen auch. „Sie können Akzente in der Offensive setzen“, erklärt der TSG-Coach.
Weil dieses Paar im defensiven Mittelfeld gesetzt zu sein scheint, hat es auch die einzige Winterverpflichtung der TSG nicht so einfach: Marc Duic (22), der vom Wittener Landesligisten TuS Stockum gekommen ist. „Er hat einen guten Eindruck gemacht, deshalb haben wir ihn ja auch genommen“, sagt Lothar Huber. „Er ist schon eine Bereicherung.“
Bereicherungen für den Übungsbetrieb am Baumhof sind auch Hakan Gültekin und Peter Rios-Pfannenschmidt, die der Sprockhöveler Trainer wegen deren Disziplinlosigkeiten und Platzverweisen nach der 0:3-Pleite bei der SpVgg Erkenschwick am 15. Dezember suspendiert hatte. „Sie haben sich bei der Mannschaft entschuldigt, und der Spielerrat hat sich für die beiden stark gemacht“, erzählt der 61-Jährige. „Warum soll ich dann stur sein? Wenn die Mannschaft das so akzeptiert, bin ich der Letzte, der Nein sagt.“ Und Lothar Huber war dann auch mit der Reaktion dieses Duos sehr zufrieden, das sich bisher im Training gut verhalten habe. „Aber“, sagt der Trainer auch, „sie sind beide erst einmal außen vor.“
Das gilt für die Partie beim SC Westfalia Herne auch für drei andere TSG-Fußballer: Vincenzo Porrello (Knöchelbruch) fällt länger aus, während Tim Dudda (entzündete Sehne in der Kniekehle), der am Donnerstag zu einer Kernspintomografie muss, und Routinier Andrius Balaika in Kürze zurückerwartet werden. Schon wieder der Balaika? Immer noch der Balaika? „Mit dem Knie ist jetzt alles in Ordnung“, beruhigt Trainer Lothar Huber. Diesmal ist es ein Faserriss in der Bauchmuskulatur, der den 35-Jährigen, der in der Oberliga-Hinrunde 2013 nur eine Partie bestritten hat, außer Gefecht setzt.
So startet der TSG-Coach doch recht zuversichtlich in die zweite Saisonhälfte – allein schon deshalb, „weil die Mannschaft mehr drauf hat als diesen 14. Platz“. Nicht nur das: Der Konkurrenzkampf um die Plätze in der Startelf ist größer geworden. „Vom Gefühl her denke ich, dass wir eine bessere Rückrunde spielen werden“, sagt Lothar Huber. Sollte sich sein Team am Sonntag beim Tabellen-16. SC Westfalia Herne (zwölf Punkte) im Duell der schwächsten Oberliga-Angriffsreihen durchsetzen (17:28 beziehungsweise 17:31 Tore), hätte es 20 Zähler. „Wenn man das hochrechnet, kämen wir auf 40. Damit sollten wir auf der sicheren Seite sein“, meint der Trainer.
Es gibt jedoch dieses Aber, die Regionalliga. Dort stehen aktuell die U23 des VfL Bochum, der SV Lippstadt 08 und der SC Wiedenbrück als westfälische Teams auf einem Abstiegsplatz. Bliebe es so, müssten aus der Oberliga drei Mannschaften absteigen. Träfe es in der Regionalliga zusätzlich auch noch die SG Wattenscheid 09, die nur wegen des besseren Torverhältnisses auf einem Nicht-Abstiegsplatz steht, müssten sogar vier Oberligisten in die Westfalenligen. „Das muss man immer im Hinterkopf behalten, aber wir sind gut genug, um nicht in diesen Strudel reinzugeraten“, sagt der Sprockhöveler Coach.
Allerdings haben sich andere Mannschaften anders verstärkt als die TSG. Etwa der punktgleiche TuS Ennepetal. Die Kluterstädter haben sich die Dienste des Hageners Giovanni Federico (33) gesichert, der für den Lothar-Huber-Klub Borussia Dortmund auch schon in der Bundesliga gespielt hat. Sorgt das sogar für Muffensausen? „Ach“, betont der TSG-Trainer. „Absolut nicht! Ein Mann allein macht nicht alles. Aber er ist auf jeden Fall eine Bereicherung für die Liga, vor allem für seine Mannschaft.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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