Sportfreunde Niederwenigern: Platz fünf, aber noch nicht gerettet

Niederwenigerns bester Schütze in der Hinrunde: Fabian Lümmer (gelbes Dress) hat bislang elfmal für die Sportfreunde getroffen. Damit liegt er auf Rang vier der Torjägerliste der Landesliga-Staffel 3.
  • Niederwenigerns bester Schütze in der Hinrunde: Fabian Lümmer (gelbes Dress) hat bislang elfmal für die Sportfreunde getroffen. Damit liegt er auf Rang vier der Torjägerliste der Landesliga-Staffel 3.
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(von Toni Bertrams)

Es ist inzwischen viel mehr als Breitensport im Dorf, und auf der Karte des Fußball-Verbandes Nieder­rhein sind die Sportfreunde Niederwenigern kein unauffälliges Fleckchen. „Wir sind eine gestandene Landesliga-Mannschaft“, sagt Trainer Jürgen Margref.

Wenn am kommenden Sonntag (9. März, 15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den ESC Rellinghausen die Rückrunde in der Landesliga-Staffel 3 des Niederrheins eröffnet wird, werden die Sportfreunde trotz ihres fünften Platzes – sie haben 27 Punkte und 41:32 Tore – noch nach unten schauen. „Natürlich“, sagt Jürgen Margref sogar. „Nach oben brauchen wir ja nicht mehr zu schauen, weil der 1. FC Bocholt aufsteigen wird.“
Und dieser Blick nach unten hat nichts mit übertriebenem Pessimismus zu tun, sondern mit der Neugliederung im Fußball-Verband: Sechs Mannschaften werden in die Bezirksligen absteigen, vielleicht sogar sieben.
„Wir haben noch nicht genug Punkte, unser Polster ist noch nicht ausreichend“, betont der 44-jährige SFN-Coach, der am Saisonende mit seinem Team zu den Top Ten gehören will, um auch 2014/15 auf dem Glückauf-Sportplatz Landesliga-Fußball anbieten zu können. Zurzeit beträgt der Vorsprung auf den Duisburger Tabellenelften Viktoria Buchholz zehn Zähler.
Es ist auch die Erfahrung eines ehemaligen Zweitliga-Profis von Rot-Weiß Essen, die dazu führt, dass Jürgen Margref seine Mannschaft noch nicht in Sicherheit wiegt. Als er für die SSVg Velbert 02 in der damals viertklassigen Oberliga gespielt hatte, „waren wir zur Winterpause Tabellenführer, hatten elf Punkte Vorsprung und die Lizenz für die Regionalliga beantragt, aber der 1. FC Köln II hat uns noch eingeholt“, erzählt er.
Allerdings geht es bei den Sportfreunden dann doch nicht so weit, dass sich der Trainer Sorgen macht. Zumal er die Entwicklung seiner Mannschaft ja besser sieht und spürt als jeder andere. Ein Ergebnis dessen ist, dass Niederwenigern von seinen 15 Hinrunden-Partien nur zwei verloren hat. „Nicht grundlos“, wie Jürgen Margref betont. „Wir haben eine gute Ordnung und sind von Verletzungen verschont geblieben, und deshalb ist das keine Überraschung mehr. Wir halten jetzt auch körperlich dagegen.“
Ihre Klasse haben die Sportfreunde auch während der Vorbereitung auf die Rückrunde mehrmals unter Beweis gestellt. „Das war fast schon beängstigend“, sagt Jürgen Margref ob der zahlreichen guten Ergebnisse gegen auch ambitionierte und höherklassige Klubs. Am Sonntag war er fast schon erleichtert, dass „wir in der zweiten Halbzeit mal wieder gesehen haben, wie’s nicht geht“, berichtet er.
Der Grund: Beim SC Düsseldorf-West, der von Niederwenigerns ehemaligem Spieler Markus John trainiert wird und in der Landesliga-Staffel 1 Tabellendritter ist, gab es nach einer 1:0-Führung (Torschütze war Fabian Lümmer) eine 1:2-Niederlage.
Inklusive einer Schrecksekunde: Marcel Kraushaar hatte nach einem Foul zunächst schreckliche Schmerzen und seine Mitspieler zitterten um ihren Pechvogel. „Aber es ist zum Glück nur eine Bänderverletzung, nichts Schlimmeres“, sagt Jürgen Margref, der mit dem Verlauf der Winterpause sehr zufrieden ist. „Die war zwar relativ lang, doch kurzweilig, weil alle mitgezogen haben“, erklärt er.
Stellt sich die Frage: Was geht in Zukunft bei den Sportfreunden Niederwenigern? Ist der Oberliga-Traum erlaubt? So genau kann Jürgen Margref das nicht sagen, er traut seiner Mannschaft allerdings einiges zu, „wenn wir sie so zusammenhalten können“, sagt er. Hat er Bedenken? „Der eine oder andere hat sicher Begehrlichkeiten geweckt und einen Anruf erhalten“, erzählt der SFN-Trainer. „Ich hoffe, dass die Jungs widerstehen können und wissen, was sie haben. Aber mich würde es nicht wundern, wenn der eine oder andere zu einem höherklassigen Verein wechselt.“
Das haben drei Sportfreunde nicht getan, zu Niederwenigerns Landesliga-Team gehören sie dennoch nicht mehr: Torwart Daniel Paries steht wegen seiner Bundeswehr-Stationierung nicht mehr zur Verfügung, Konstantin Konrad will wegen seines Studiums kürzertreten und in der Kreisliga-Reserve spielen und Luca Dobinski hat die Burgaltendorfer Straße verlassen.
„Der arme Kerl“, sagt Jürgen Margref. „Der war ja zwei Jahre lang fast nur verletzt.“ Jetzt kickt Luca Dobinski, der in der Hinrunde lediglich einen Landesliga-Einsatz für die SFN gehabt hat, für den Heisinger SV und versucht dort zu helfen, den Bezirksliga-Abstieg zu verhindern.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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