Sportfreunde legen los

(von Toni Bertrams) Der Tabellenviertletzte trifft auf den Tabellendrittletzten. Für die Sportfreunde Niederwenigern steht am Sonntag zum Start in die zweite Serie der Niederrhein-Landesliga gleich eine sehr wichtige Partie auf dem Programm. Es geht nach Oberhausen zur DJK Arminia Klosterhardt, die drei Punkte mehr hat (13 – 25:36 Tore).

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Schon ein Endspiel um den Klassenerhalt? „Wieso?“, fragt Trainer Jürgen Margref und schmunzelt. „Haben wir danach keine Spiele mehr?“
Doch: sogar 13 noch. Allerdings lägen die Sportfreunde Niederwenigern, wenn sie die Partie am Sonntag (15 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz am Hans-Wagner-Weg verlören, mindestens schon fünf Zähler hinter dem rettenden Ufer, hinter der Tgd. Essen-West, die momentan 15 Punkte hat.
„Ach“, sagt Jürgen Margref. „Wenn wir gewinnen, sind wir noch nicht gerettet. Aber wenn wir verlieren, sind wir auch noch nicht abgestiegen.“
Dank ihrer Vorbereitung jedoch gehen Niederwenigerns Fußballer zunächst überhaupt nicht von einer Niederlage aus. „Es läuft richtig gut zurzeit“, sagt der 43-jährige Trainer und freut sich über die Fortschritte, die er bei seinem Team erkennt. „Wir wussten ja auch, woran es liegt“, sagt er und hat zum Beispiel gerade auch bei den Leichtgewichten Florian Lümmer und Florian Machtemes gesehen, dass diese robuster geworden sind.
Auf dem Weg zum Klassenerhalt haben die Sportfreunde, deren Bilanz bisher zwei Siege, vier Unentschieden und zehn Niederlagen sind (19:33 Tore), auch Unterstützung erhalten: Fabian Feldmann ist von der TSG Sprockhövel und Ercan Kizan vom WSV Bochum 06 gekommen. „Die passen richtig gut zu uns“, sagt Trainer Jürgen Margref. „Das sind vernünftige Jungs, und sie sind auch fußballerisch in Ordnung.“
Allerdings wird Ercan Kizan am Sonntag wohl nicht spielen können. Er hat Knie-Probleme. Fehlen werden zudem Martin Weiß (Außenbandriss), Tobias Tempel, der schon länger mit Knie-Beschwerden kämpft, und Kevin Moysich, der kürzer treten will und in der zweiten Mannschaft spielen wird.
Was für zusätzlichen Sportfreunde-Mut sorgt, ist die Tatsache, dass genau genommen vier neue Spieler zum Kader gestoßen sind: nämlich auch noch Henrik Hildebrand aus der zweiten Mannschaft sowie Marcus John. Der 37-jährige Margref-Kumpel hatte bereits zu Bezirksliga-Zeiten mal für Niederwenigern gespielt. Der ehemalige Drittliga-Akteur hat sich in der Winter-Vorbereitung auch schon in die Torschützenliste eingetragen. Im Fußball-Hauptberuf ist er Co-Trainer der A-Junioren von Borussia Mönchengladbach, die in der Bundesliga hinter dem FC Schalke 04 auf Platz zwei rangieren.
Sicher ist, dass die Sportfreunde am Sonntag bei einem unzufriedenen Gegner antreten werden. „Die hatten ganz andere Erwartungen“, sagt Jürgen Margref und erinnert sich gerne an die erste Saison-Enttäuschung der Oberhausener, als diese nämlich das Hinspiel auf dem Glückauf-Sportplatz nach einer 2:0-Pausenführung mit 2:3 verloren.
Ob der SFN-Keeper dann derselbe sein wird, ist noch nicht sicher. Daniel Paries plagen nämlich Schulter-Probleme. Als Alternative fällt – wegen eines Bänderrisses in der Schulter – Marius Nieland wohl vier bis sechs Wochen aus. Gegebenenfalls müsste Lukas Hahne zwischen die Pfosten, der am vergangenen Samstag beim 7:1-Testspielsieg über die SSVg Velbert 02 II eine Halbzeit lang gespielt hat.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Auf dem Weg zum Bezirksliga-Klassenerhalt müssen die Sportfreunde Niederwenigern II (zehn Punkte, 24:52 Tore) schon vier Zähler aufholen, und zwar auf die Essener SG 09/66, gegen die es in der Hinrunde einen 2:1-Erfolg gegeben hat. Eine erste Möglichkeit, den Rückstand zu reduzieren, erhält die SFN-Reserve am Sonntag. Dann trifft sie um 11 Uhr auf dem Glückauf-Sportplatz auf den Essener Tabellenachten Heisinger SV (24 Punkte, 42:33 Tore), gegen den es im Hinspiel eine 0:3-Niederlage gegeben hat.
„Heisingen muss die guten Leistungen der Hinrunde aber auch erst einmal bestätigen“, sagt Trainer Mirko Kursinski, wohl wissend, dass ein Gegner mit Selbstvertrauen kommen wird. „Das müssen wir uns jetzt erarbeiten.“ Zumal auch die Wintervorbereitung durchwachsen verlaufen sei. „Die Trainingsbeteiligung“, erklärt der 33-Jährige, „war durch viele Krankheiten nicht immer optimal.“
Zeigen wird sich am Sonntag unter anderem auch, ob gelungen ist, eine stabile Viererkette zu finden. Schon 52 Treffer hat Niederwenigerns Zweite kassiert und damit hinter Schlusslicht Trabzon SKV W.-Heiligenhaus (53) den zweitschlechtesten Wert der Liga. Geplant ist jedenfalls folgendes Quartett: Dennis Kahlau, Martin Winterpacht, Celvin Momma, da Timo Beyer noch verletzt ist, und Mario Barton.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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