SG Welper sagt ja zum Kunstrasen
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Entscheidung um eine Kunstrasen-Investition stimmten 73 Prozent der erschienenen Mitglieder für eine Umsetzung des vorgestellten Konzeptes. Außerdem konnte der Verein vor der Diskussion sein Präsidium seit zwei Jahren wieder voll besetzten.
Jubelrufe und Applaus schallen durch das Foyer der Aula der Gesamtschule Welper. Freude und Erleichterung kann man vielen Gesichtern ablesen. Die SG Welper hat sich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung für einen Kunstrasen entschieden.
125 Stimmen von 171 Mitgliedern in der Versammlung brachten die Entscheidung hervor.
Michael Boehnke, der vorher zum neuen Hauptgeschäftsführer gewählt wurde, stellte das Konzept vor: Eine Gesamtsumme von 425 000 Euro kostet ein Kunstrasen-Investment. Die Stadt beteiligt sich daran mit 182 000 Euro, zusätzlich gibt es einen Zuschuss von 25 000 Euro aufgrund der Nutzung des Platzes seitens der Gesamtschule. Übrig bleiben rund 220 000 Euro, den die SG Welper in Eigenregie tragen muss. Variante eins sieht einen Eigenanteil von 70 000 Euro plus einen Kredit von 150 000 Euro vor. Variante zwei einen Eigenanteil von 100 000 Euro plus einen Kredit von 120 000 Euro vor.
Das Geld, das durch eigene Bemühungen zusammen kommen soll, kann beispielsweise durch Spendenaktionen wie Spendenläufe gesammelt werden. Oder durch einen regelmäßigen Waffelverkauf.
Ein Kreditanspruch hängt von einem zweiten Verein ab, welcher den Kunstrasen nutzen würde. Zurzeit trainiert neben der SG Welper der AC Hattingen auf der Sportanlage in Welper. Eine kommerzielle Nutzung für diverse Veranstaltungen muss steuerlich anders betrachtet werden, bringt aber auch Einnahmen.
Möglich wäre zudem ein Betriebsführungvertrag mit der Stadt. Hierüber würden Wartung und Pflegekosten gedeckt, da Leute aus den eigenen Reihen die Arbeiten übernehmen und die Stadt Gelder dafür ausschüttet, da sie selber entlastet werden würde.
"Junge Leute wollen auf Kunstrasen spielen. Also bekommen auch die Vereine Zuwachs, die einen Kunstrasen haben. Wir haben nun viel Arbeit vor der Brust. Aber ich sehe positiv in die Zukunft. Heute gab es keinen Verlierer, gewonnen hat der Verein, wir, die SG Welper", sagte Präsident Wolfgang Zimmermann. Durch die anstehenden Arbeiten werde seiner Meinung nach auch die Gemeinschaft im Gesamtverein gestärkt, die durch die einzelnen Spaten oft verloren gehe. "Nach Außen wollen wir daher eine Gemeinschaft zeigen", so Zimmermann.
Kritisch betrachtet wurde während der Aussprache vor allem die andauernde Finanzierung, die genau so lange dauern wird, wie der Zustand des Kusntrasens. Eine Mitglieder waren daher besorgt, ob sich der gesamte Aufwand überhaupt lohnt. Denn bei einer Renovierung steht man wieder am Anfang. Sportdezernentin Beate Schiffer, die der Versammlung beisaß sagte - etwas sehr spekulierend: "In 15 Jahren ist ein Kusntrasen wahrscheinlich ein Schnäppchen." Sie sehe Wolfgang Zimmermann jedoch mit viel Herzblut bei der ganzen Aktion und ist sich auch im Vergleich zu den anderen Vereinen sicher, dass die SG Welper eine Umsetzung schaffen und stemmen kann.
Zimmermann stellte nochmal klar: "Erreichen wir unsere Mindestgrenze von 70 000 Euro nicht, ist das Projekt gescheitert." Da die Finanzierung sonst wohl nicht tragbar wäre, wenn der Kredit sich erhöhen würde. Auch Heinz-Werner Papenhoff, der nun stellvertretender Präsident ist, sagte: "Wir müssen natürlich abwägen, ob die Gelder einzutreiben sind. Wenn man es aber nicht wagt, weiß man es auch nicht."
Autor:Hendrik Steimann aus Hattingen |
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