SCO könnte den Aufstieg von Hedef am Sonntag bremsen

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(von Toni Bertrams)

Ein Sieg am Sonntag im Top-Spiel bei Rot-Weiß Essen II und die Sportfreunde Niederwenigern wären ganz dick im Oberliga-Aufstiegsrennen – ein Sieg an der Munscheidstraße gegen den FSV Gevelsberg, und Hedefspor Hattingen könnte seine Landesliga-Planungen starten. Und: Die TSG Sprockhövel hat den Oberliga-Klassenerhalt sicher.

Oberliga Westfalen
SC Westfalia Herne – SV Schermbeck 3:2, DSC Arminia Bielefeld II – TuS Heven 4:1.

Nichts getan, aber dennoch erfolgreich am Donnerstagabend: Dank der 2:3-Niederlage des SV Schermbeck im Nachholspiel beim SC Westfalia Herne hat die TSG Sprockhövel die Gewissheit, auch 2013/14 zur Oberliga Westfalen zu gehören.
„Darüber können wir uns freuen“, sagt Trainer Lothar Huber. Die Schermbecker, die am letzten Spieltag auch noch in den Baumhof kommen werden, haben drei Partien vor Saisonende neun Punkte und 25 (!) Tore Rückstand.
Und diese Gewissheit erleichtert ob des zuletzt doch dünnen Kaders auch die kommenden Spiele – zumal Hakan Gültekin und Marcel Stenzel, der bekanntlich zum Regionalliga-Absteiger MSV Duisburg II wechseln wird, nach ihren Montag-Platzverweisen bis zum Saisonende gesperrt worden sind.
Zunächst kommt am Sonntag (15 Uhr) das Schlusslicht nach Sprockhövel, Mit-Aufsteiger 1. FC Gievenbeck (18 Punkte, 29:52 Tore). „Vielleicht wird es ja ein interessantes Spiel“, sagt Lothar Huber, der Trainer des Tabellenelften (36 Punkte, 30:39 Tore), der mächtig froh ist, dass sein Team vor dem 1:2 am Pfingstmontag gegen den DSC Arminia Bielefeld II sieben Punkte aus drei Partien geholt hat, so dass „wir aus dem Gröbsten schon raus waren“, sagt der 61-Jährige.
Lothar Huber ist jedenfalls fest davon überzeugt, dass sich die Münsteraner nicht nur auf die Fahrt machen werden, um Punkte zu verschenken. Er weiß vom Hörensagen, dass Kampf und Engagement beim Schlusslicht zuletzt gestimmt haben.
„Die Gievenbecker sind immer da und können locker drauf losspielen“, meint Lothar Huber, der wahrscheinlich wie auch TSG-Fußballchef Uli Meister am Samstag beim Champions-League-Finale seiner Dortmunder Borussia gegen den FC Bayern München (20.45 Uhr) deutlich nervöser sein wird als am Sonntag im Baumhof.
„Wir können ja auch locker aufspielen“, sagt Lothar Huber. Jedenfalls lockerer als Dortmund, München und die TSG im Hinspiel, das torlos zu Ende gegangen ist.

Landesliga Niederrhein, Gr. 1
FSV Ronsdorf – SpVg Schonnebeck 2:1, VfB Bottrop – SC Velbert 1:2.

Er hat 1994 im Trikot Rot-Weiß Essens im Finale des DFB-Pokals gestanden, er hat für den Verein von der Hafenstraße 68-mal in der 2. Bundesliga gespielt und vier Tore erzielt. Nun trifft er erneut auf die zweite Mannschaft des Traditionsklubs und das ist Jürgen Margref insofern ein bisschen unheimlich, als es nämlich das Top-Spiel ist: Der Tabellendritte – eben Jürgen Margrefs Sportfreunde Niederwenigern (51 Punkte, 58:36 Tore), die eigentlich den Klassenerhalt schaffen wollten – gastiert beim Tabellenzweiten (54 Punkte, 65:34 Tore), beim besten Angriff der Liga.
„Es ist schön, dass wir schon wieder ein Spitzenspiel haben“, sagt der SFN-Coach, der sich so richtig offensiv aber gar nicht mit dem Oberliga-Aufstieg beschäftigen will. „Wir haben die schlechtesten Karten“, meint er und erhält beim Blick auf die Tabelle Zustimmung. Spitzenreiter ESC Rellinghausen hat wie die RWE-Zweite 54 Zähler. „Aber“, sagt Jürgen Margref dann auch, „seit Hoffenheim muss man ja mit Vorhersagen vorsichtig sein.“ Nicht nur das. „Ich glaube“, sagt er sogar, „dass der Sieger vom Sonntag ganz gute Karten hat, aufzusteigen.“
Jedenfalls hat die Pfingstpause Niederwenigerns Fußballern sehr gut getan; und es ist auch nicht durch ein Testspiel ein künstlicher Rhythmus erzeugt worden. So kann Jürgen Margref bis auf den langzeitverletzten Nico Plückthun (Bruch des Sprunggelenkes) voraussichtlich auf seine beste Formation zurückgreifen. Allerdings hat Lauritz Angerstein nach seiner Gehirnerschütterung und Gürtelrose noch reichlich Trainingsrückstand.
Gespannt sind die Sportfreunde, die das Hinspiel dank „einer ordentlichen Leistung“ (Margref) mit 3:1 gewonnen haben, auf welchem Untergrund sie an der Seumannstraße 55 empfangen werden: Natur- oder Kunstrasen. „Aber egal auf welchem Belag: Man muss uns erst mal schlagen“, betont Jürgen Margref.

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Das Polster ist beachtlich, aber durch sind die Fußballer von Hedefspor Hattingen noch nicht. Und auf den Aufstieg werde er auch nicht wetten, sagt Trainer Peter Kursinski. Nur auf den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Und der ist dem Spitzenreiter (65 Punkte, 60:26 Tore) auch nicht mehr zu nehmen, nämlich Platz zwei. Aber ein Nachsitzen in der Relegation will der Klub von der Munscheidstraße auf jeden Fall verhindern.
„Ich denke, am Sonntag fällt eine Vorentscheidung“, sagt Peter Kursinski. „Bei uns. Der SCO wird sich keine Blöße geben.“ Ein Heimsieg in der 15-Uhr-Partie gegen den Tabellenvierten FSV Gevelsberg (53 Punkte, 78:52 Tore), der auch noch auf diesen zweiten Rang schielt, wäre wohl der Schritt in die Landesliga.
„Aber die Gevelsberger liegen uns überhaupt nicht“, sagt der Hedef-Coach und erinnert an das Hinspiel. 0:4. „Da hatten wir gar keine Chance. Die Gevelsberger haben ein unheimlich blödes Spielsystem und sind sehr aggressiv in den Zweikämpfen.“
Immerhin haben sich nach dem 2:1 in Breckerfeld nicht alle Befürchtungen bestätigt, als gleich drei Spieler verletzt ausgeschieden waren. So hat Trainer Peter Kursinski zumindest „leichte Hoffnung, dass das was wird“, sagt er.
Bei Max Claus (Adduktoren-Probleme), bei Orhan Yigit (leichte Bänderdehnung) und bei Nils Güntner. „Der hat einen halben Muskelfaserriss, aber wir haben einen Guru als Masseur“, erklärt Peter Kursinski. „Ich will gar nicht wissen, was der macht.“ Zudem steht Mathias Lepczynski, der privat verhindert gewesen ist, wieder im Kader.
Den Wunsch nach gesunden Spielern hat Peter Kursinski in der Schlussphase der Saison eh aufgegeben. „Eigentlich sind alle angeschlagen“, sagt er. „Aber wir haben einen Lauf“, betont er, „und sollten jetzt darauf achten, dass wir diesen Lauf nicht brechen.“ Seit inzwischen zehn Spielen ist Hedef ungeschlagen.

Dieter Iske macht gar kein Geheimnis daraus, dass er auf einen Patzer Hedefspors gegen den FSV Gevelsberg hofft. „Dann könnte die Liga noch einmal spannend werden“, sagt der Trainer des Tabellenzweiten SC Obersprockhövel (56 Punkte, 61:37 Tore) und schmunzelt. „Für uns ist das jetzt die Tour de France. Wir fahren im Windschatten und müssen auf der Zielgeraden noch mal zum Spurt ansetzen.“
Teil dessen ist ein Pflichtsieg am Sonntag am Schlagbaum (15 Uhr) gegen den Tabellen-16. SSV Kalthof (31 Punkte, 49:74 Tore). Der SCO-Coach bleibt aber ganz nah an der Realität. „Hedefspor“, sagt er, „hat alle Trümpfe in der Hand.“
Fehlen werden gegen die Iserlohner Dominik Degelmann, der an Krücken geht, um sein lädiertes Knie nicht zu belasten, sowie weiterhin Kevin Busch wegen seiner Zeh-Probleme. Indes wird Nils Rosenbach, der am Pfingstmontag verhindert war, wieder dabei sein. Ob das auch für Sascha Höhle gilt, ist fraglich. Ihn quält eine Oberschenkel-Zerrung, er hat allerdings das Lauftraining wieder aufgenommen.
Schon wieder gespielt hat am Montag Torwart Stefan Gosing – erstmals nach seiner schweren Gesichtsverletzung vom 1. Mai. „Er ist positiv verrückt. Er hat sich extra eine Maske anfertigen lassen“, sagt Trainer Dieter Iske. „Und er hat der Mannschaft Rückhalt gegeben. Nichts gegen Alexander Ohm. Aber es ist etwas anderes, wenn hinten ein Hirsch brüllt.“
Im Hinspiel hatte sich der SCO mit 2:0 durchgesetzt.

Das Spiel des Tabellensechsten TuS Hattingen am Freitagabend beim TuS Wengern war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet.

Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Bevor die Sportfreunde Niederwenigern II in der kommenden Saison in der Kreisliga A neu starten werden, müssen sie noch drei Bezirksliga-Spiele absolvieren. Am Sonntag um 11 Uhr empfängt das abgeschlagene Tabellenschlusslicht (zwölf Punkte, 28:103 Tore) auf dem Glückauf-Sportplatz den Tabellenvierten SSVg 09/12 Heiligenhaus (42 Punkte, 59:47 Tore). Im Hinspiel, das noch gar nicht so lange her ist (10. April), hatte die SFN-Zweite mit 0:5 das Nachsehen.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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