Schneller Strandsegler: Kurt Wachkamp Dritter bei WM

Ausgelassene Stimmung an der Hüttenstraße, als Kurt Wachkamp von Sportdezernentin Beate Schiffer (v.l.), Sabine SChemmerling (SSV) und Petra David (Sportamt) begrüßt wurde. Foto: Römer
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  • Ausgelassene Stimmung an der Hüttenstraße, als Kurt Wachkamp von Sportdezernentin Beate Schiffer (v.l.), Sabine SChemmerling (SSV) und Petra David (Sportamt) begrüßt wurde. Foto: Römer
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Glück und Pech Hand in Hand: Strandsegler Kurt Wachkamp schrammte knapp an einer persönlichen Medaille vorbei, holte aber Bronze mit der Mannschaft – und das bei einer Weltmeisterschaft!

Gerne hätte der Architekt im Vorruhestand auch im Einzel bei der WM im belgischen De Panne in der größten, der Klasse 2, auf dem Treppchen gestanden, doch: „Da waren andere an dem Tag eben stärker. Ich gönne es ihnen.“
Aus dieser Äußerung wird schon deutlich, dass die Strandsegler eine verschworen Gemeinschaft sind. Hier geht es ums Messen mit dem Gegner auf sportlicher Ebene. „Kollegialität und Fairness sind bei uns ganz groß geschrieben“, so der 59jährige.
2003 war für ihn das Jahr, als alles begann. Bei einem Aufenthalt in der Bretagne hatte der passionierte Segler zum ersten Mal Menschen gesehen, die mit eigenartigen dreirädrigen Gefährten auf dem Strand „segelten“ – ganz ohne Wasser unterm Kiel, aber mit viel Wind und noch mehr Tempo. Mit bis zu 120 Stundenkilometer flitzen die Segler über Sand, Priele, Dellen und andere Unebenheiten.
Kurt Wachkamp war sofort fasziniert, absolviert einen Kurs, um die Grundkenntnisse förmlich in sich aufzusaugen. Seitdem ist er selbst unterwegs auf Stränden in Europa – und sitzt daher jährlich rund 40.000 Kilometer im Auto. Strände sind nämlich von seiner Heimat, dem Hattinger Hügelland, weit entfernt. Etwa alle zwei Wochen fährt er zum Training nach St. Peter Ording an die Nordsee.
Schnell fuhr der Hattinger bei internationalen Rennen mit. Nach eher mäßigen Erfolgen, weil er den anderen meistens hinterher fuhr, hat er sich inzwischen bis in die Weltspitze vorgearbeitet.
Auch wenn für die meisten Hattinger Strandsegeln eher Neuland sein dürfte, ist es ein alter Sport, der auch an Deutschlands Küsten seit Jahrhunderten ausgeübt wird.
Dreimal schneller als der Wind ist der Pilot in seinem Gefährt unterwegs. Es erinnert an einen Kajak mit drei Rädern und einem Segel. Der Pilot sitzt in einem „Body“ aus glasfaserverstärkten Kunststoffen. Er steuert den Segler mit Pedalen, hat in den Händen die „Großschot“, den „Mast-Controller“ und anderes. Bremsen kann er auch, was er bei einem Wettkampf aber möglichst nicht macht.
Der Body von Kurt Wachkamps neuer „Yacht“ ist 4,15 Meter, der Achsstand beträgt 3,65 Meter, die Segelfläche acht Quadratmeter. Der Mast ist 6,60 Meter hoch. Ein Überrollbügel dient der Sicherheit. Hinzu kommen ein Integralhelm und ein Anzug gegen das Wasser. Von etwa 5.000 Euro an aufwärts kosten gebrauchte Yachten.
Bei Wettkämpfen wird durch Anschieben durch den Piloten selbst in einem 36er Feld gestartet. Nach fünf Kilometern ist eine Wendemarke und es geht wieder zurück - diesmal gegen den Wind. Wer nach 30 Minuten als erster im Ziel ist, hat gewonnen.
Dies und noch viel mehr berichtete der WM-Dritte jetzt einer offensichtlich sehr segelkundigen Sportdezernentin Beate Schiffer sowie Petra David vom Sportamt und Sabine Schemmerling vom Stadtsportverband. Neben vielen Wettkampffotos gab es auch die Bronze-Medaille von Kurt Wachkamp „zum Anfassen“.

Ausgelassene Stimmung an der Hüttenstraße, als Kurt Wachkamp von Sportdezernentin Beate Schiffer (v.l.), Sabine SChemmerling (SSV) und Petra David (Sportamt) begrüßt wurde. Foto: Römer
Kurt Wachkamp in seinem Strandsegler beim Kampf mit den Elementen Wind, Wasser und Erde/Strand während der für ihn so erfolgreich verlaufenen WM in Belgien.
Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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