Fitnessstudios in Hattingen wieder offen
Mitglieder können wieder vor Ort trainieren

Seit zwei Wochen dürfen die Fitnessstudios auch bei uns in Hattingen und Sprockhövel wieder öffnen. Thomas Nowinski (l.) und Thomas Kampmann (r.) leiten in Hattingen das Fitnessstudio nowifit. Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL erzählt Thomas Kampmann, worauf es jetzt ankommt. | Foto: privat
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  • Seit zwei Wochen dürfen die Fitnessstudios auch bei uns in Hattingen und Sprockhövel wieder öffnen. Thomas Nowinski (l.) und Thomas Kampmann (r.) leiten in Hattingen das Fitnessstudio nowifit. Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL erzählt Thomas Kampmann, worauf es jetzt ankommt.
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Einsame Joggingrunden um den See oder ein Homeworkout im eigenen Wohnzimmer gehören seit Kurzem der Vergangenheit an. Die Fitnessstudios dürfen nach wochenlangem Lockdown wieder öffnen. Zum Glück, wie sich viele Fitness-Fans denken. An welche Bedingungen das geknüpft ist, wie die Resonanz ist und wie die Coronakrise die Fitnessstudios in Hattingen überrascht hat, erzählen Thomas Kampmann von nowifit und Konstantin Baal von Viva-Fitness im Gespräch mit der STADTSPIEGEL-Redaktion.

"Wir sind von Corona überrannt worden, da wir uns nicht vorbereiten konnten und von einem auf den anderen Tag schließen mussten", sagt Thomas Kampmann vom Hattinger Fitnesstudio nowifit. "Wir sind es gewohnt mit Menschen an Geräten zu arbeiten. Das fiel weg."
Seit zwei Wochen wurden die Regeln in Nordrhein-Westfalen ein wenig gelockert. Dadurch dürfen auch Fitnessstudios wieder öffnen. Doch so wie vorher ist es nicht. Markierungen auf dem Boden, Spender mit Desinfektionsmitteln an jeder Ecke und ein Studio-Mitarbeiter der den ganzen Tag den Einlass regelt: So sieht es bei Viva-Fitness in Hattingen, aber auch in vielen anderen Studios derzeit aus. "Wir mussten einiges im Studio verändern, um die Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen", sagt Studioleiter Konstantin Baal. Neben den genannten Vorkehrungen wurden auch die Geräte alle drei Meter auseinander gestellt. "So wird sichergestellt, dass der Abstand von allen Mitgliedern eingehalten werden kann."

Trainieren derzeit nur alleine erlaubt

Derzeit ist das Trainieren nur alleine und nicht in der Gruppe erlaubt. Auch das Solarium, die Umkleiden und die Duschen müssen geschlossen bleiben. Heißt: Die Mitglieder müssen schon umgezogen im Sportdress herkommen. Bei einer Gesamtfläche von 1.300 Quadratmetern dürfen bei Viva-Fitness 180 Personen gleichzetig im Studio sein. Im mit etwa 350 Quadratmetern Trainingsfläche deutlich kleineren nowifit dürften bis zu 50 Personen gleichzeitig trainieren. Doch aus Hygieneschutzgründen lässt die Geschäftsführung um Thomas Kampmann derzeit nur 25 Mitglieder gleichzeitig zu. "Das ist bislang völlig unproblematisch, da nicht so viele Mitglieder kommen."

Betreiber merken deutliche Zurückhaltung bei den Kunden

Kampmann spürt eine deutliche Zurückhaltung bei den Kunden. Eigentlich hätte er erwartet, dass das Studio überrant würde und es schwierig werden würde, überhaupt alle Hygienevorschriften umzusetzen. Doch das blieb bislang aus. "Ich habe aus Gesprächen erfahren, dass Menschen Bedenken haben, sie könnten sich bei uns im Studio infizieren und das Virus in ihrem Betrieb auf die Mitarbeiter übertragen. Sie haben die Sorge, dass dann alle Mitarbeiter in Quarantäne müssten." Doch Kampmann beruhigt die besorgten Kunden und macht deutlich, wie umfangreich die Maßnahmen sind. "Wenn ein Mitglied von der Toilette kommt, geht direkt ein Mitarbeiter von uns zum desinfizieren auf die Toilette." Und auch sonst gibt es im Studio ausreichend Desinfektionsmittel um dem Virus keine Chance zur Ausbreitung zu geben. Eine Mundschutzpflicht besteht weder bei nowifit, noch bei VivaFitness. "Wir empfehlen unseren Mitgliedern allerdings nach jeder Übung die Hände zu desinfizieren", so Konstantin Baal von Viva-Fitness.

Großer Ansturm blieb aus

Der Ansturm blieb aber auch hier bislang aus. "Wir haben im Moment 30 Prozent weniger zu tun." Das liegt laut Baal aber auch daran, dass viele Menschen einfach nicht wissen, dass die Fitnessstudios wieder geöffnet haben. "Das habe ich in einigen Telefonaten mit Mitgliedern erfahren." In den Gesprächen äußerte manch einer auch Bedenken und kündigte an, in nächster Zeit nicht Trainieren zu gehen. "Dabei handelte es sich aber vor allem um ältere Kunden, die zur Risikogruppe zählen. Sie wollten lieber noch zwei bis drei Wochen warten."

Fitnessstudio nutzt Corona-Pause zur Renovierung

Durchatmen konnten in der Zwischenzeit die Mitarbeiter. Die wurden bis heute nicht in Kurzarbeit geschickt. "Wir haben die Zeit genutzt und das Studio umgebaut. So hatten wir die ganze Zeit genug zu tun." Baal kam die Renovierung recht, da sie ihn "ein wenig von der tristen Zeit abgelenkt hat".
Im nowifit dagegen lief der Betrieb trotz Schließung weiter - und zwar Online. Kampmann und sein Team haben aus der Not eine Tugend gemacht. Seit der Schließung wurden Kurse online angeboten. "Wir haben das Programm dann gefilmt und die Menschen konnten es zu Hause vor dem Fernseher nachmachen", so Kampmann. Für Menschen, die nichts mit Choreographien anfangen können, sondern immer an den Geräten trainieren, hat nowifit verschiedene Workouts zusammengestellt. "Die Videos haben wir auf unsere Homepage und auf Facebook hochgeladen", sagt Kampmann. Bewusst hat das Studio die Sessions öffentlich hochgeladen, sodass auch Nicht-Mtglieder in den Genuss kommen konnten.

Seit zwei Wochen dürfen die Fitnessstudios auch bei uns in Hattingen und Sprockhövel wieder öffnen. Thomas Nowinski (l.) und Thomas Kampmann (r.) leiten in Hattingen das Fitnessstudio nowifit. Im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL erzählt Thomas Kampmann, worauf es jetzt ankommt. | Foto: privat
Lange lagen die Geräte in den Fitnessstudios brach. Seit Kurzem kann die Figur hier wieder in Form gebracht werden. | Foto: privat
Autor:

Christian Schaffeld aus Oberhausen

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