Lastenfahrrad zum Ausleihen
Mit Friederike unterwegs

„Friederike“ kann man ausleihen. Die Idee gut finden Andreas Hecken, Inhaber von Fahrrad Hecken und „Ausleiher“, Geschäftsführer Jürgen Köder und Kathrin Peters von der EN-Agentur, Daniel Flasche von der AVU, Johannes Fröhlich, Nahmobilitätsmanager der Stadt Hattingen und Wirtschaftsförderer Martin Serres. Foto: Pielorz
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  • „Friederike“ kann man ausleihen. Die Idee gut finden Andreas Hecken, Inhaber von Fahrrad Hecken und „Ausleiher“, Geschäftsführer Jürgen Köder und Kathrin Peters von der EN-Agentur, Daniel Flasche von der AVU, Johannes Fröhlich, Nahmobilitätsmanager der Stadt Hattingen und Wirtschaftsförderer Martin Serres. Foto: Pielorz
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Die Benzinpreise sind auf dem Höchststand. Alternative Fortbewegungen haben Hochkonjunktur. In erster Linie gehört dazu auch das Fahrrad. Doch der beliebte Drahtesel kommt nicht nur in der Freizeit zum Einsatz. Nutzbar ist er auch für Einkäufe und Materialtransporte. Das geht mit dem E-Lastenfahrrad „Friederike“. „Verleiher“ Andreas Hecken, Inhaber von Fahrrad Hecken, die EN-Agentur, die AVU, die Stadt Hattingen mit ihrem Nahmobilitätsmanager Johannes Fröhlich und Wirtschaftsförderer Marin Serres haben dazu eine Kooperation aufgelegt.

Friederike ist ein Lastenrad, Modell Radkutsche Rapid, kann bis zu 200 Kilogramm tragen und bis zu 25 Kilometer pro Stunde schnell fahren. Die Ladefläche ist 82x70 cm groß, der Elektroantrieb reicht etwa für 100 Kilometer. Sie ist nachhaltig, geräumig und ein echter Hingucker: Das Rad ist eins von zwei E-Lastenfahrrädern, die die EN-Agentur mit Unterstützung der AVU erworben hat. Das andere heißt „Engelbert“. Ab sofort stehen die Lastenräder allen Kreisbewohnern zur kostenlosen Ausleihe zur Verfügung. „Vor allem für Einzelhändler, die Waren in kleinerem Umfang ausliefern oder besorgen müssen, ist das Rad interessant. Mit dem Verleih möchten wir das Angebot auf der Website www.Ennepe-Ruhr-Liefert.de ergänzen, um den Einzelhandel weiter zu unterstützen“, erklären Geschäftsführer Jürgen Köder und Kathrin Peters von der EN-Agentur. Direkt zu Beginn der Corona-Pandemie hatte die Wirtschaftsförderungsagentur Ennepe-Ruhr im März 2020 als Zeichen der Solidarität mit Einzelhändlern, Gastronomen und Betrieben im Ennepe-Ruhr-Kreis diese Webseite ins Leben gerufen. Unternehmen können sich kostenlos und unkompliziert registrieren, Liefer- und Abholdienste anbieten und über Online-Shops informieren. Bislang haben rund 600 Betriebe das Angebot genutzt und bieten so der Bürgerschaft eine bunte Palette ihrer Angebote. „Die Webseite hat sich zu den ,gelben Seiten‘ des Ennepe-Ruhr-Kreises entwickelt und wird sehr gut angenommen. Deshalb wird sie auch nach der Corona-Pandemie bestehen bleiben“, kündigt Köder an.
Zurück zu Friederike: Natürlich können sich alle Bürgerinnen und Bürger auf Friederikes Sattel schwingen. „Jeder und jede kann das Lastenrad kostenlos ausleihen und für sich herausfinden, ob diese klimafreundliche Transportmöglichkeit eine alltagstaugliche Alternative zum innerstädtischen Autofahren sein kann“, sagt Kathrin Peters. Mit einem Lastenfahrrad unterwegs zu sein, ist allerdings etwas anderes als die klassische Fahrradtour als Freizeitspaß. Deshalb gibt es regelmäßige Schulungstermine – in Hattingen beispielsweise am 19. April um 10.30 Uhr bei Fahrrad Hecken. Durchgeführt wird die Schulung von Rodert Dedden, Ansprechpartner des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) im Ennepe-Ruhr-Kreis und natürlich leidenschaftlicher Radfahrer. Er ist schon lange auf diese Art und Weise mit dem Fahrrad unterwegs. Der Mitinitiator vom „Hattinger Fahrradfrühling“ erklärt: „Heute käme ich nicht mehr auf den Gedanken, die Strecke von Welper in die Hattinger Innenstadt mit dem Auto zu fahren. Ich habe als Lehrer in Sprockhövel-Hiddinghausen gearbeitet und bin damals immer mit dem Fahrrad gefahren – zu jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Man hat ja auch für jede Jahreszeit Kleidung und Schuhe im Schrank und so habe ich viele verschiedene Räder für unterschiedliches Wetter. Ein Rad für den Winter mit Spikereifen, Mountainbike, Liegerad, Pedelec, Cityrad, Klapprad, historische Räder – und natürlich auch Anhänger zum Transport von Lasten.“

Schulung am 19. April

Mittelfristig ist es das Ziel der EN-Agentur, neben Privatpersonen auch Unternehmen und Dienstleister mit dem Angebot zu erreichen. „Gerade im Verkehrssektor gibt es in Sachen Nachhaltigkeit noch viel Potenzial“, sagt Mitarbeiterin Kathrin Peters. „Wer dem Lastenrad eine Chance gibt, gewöhnt sich schnell an das neue Fahrgefühl und merkt, wie viel Spaß die Fahrt damit macht.“ Heute, so Dedden, würden auch die Bedürfnisse der Radfahrer ernster genommen. Umweltgedanken, aber auch die Parkprobleme und der ewige Stau hätten dazu beigetragen. Zu einer lebenswerten Stadt gehöre heute einfach ein gutes Radwegekonzept und vielfältige Angebote rund um den Drahtesel. Allerdings müsse auch der öffentliche Nahverkehr noch deutlich besser werden – als Anreiz, auch weitere Strecken zurückzulegen.
Wer Friederike testen möchte, kann sich über die Internetseite der EN-Agentur www.ennepe-ruhr-liefert.de kostenlos ein Zeitfenster buchen. Eine Reservierung ist maximal für zwei Tage in Folge möglich, damit möglichst viele Kreisbewohner das Transportmittel testen können. Die beiden Lastenräder „Friederike“ und „Engelbert“ pendeln im ganzen Kreisgebiet und sind für jeweils drei Monate in einem Zuhause auf Zeit in der jeweiligen Stadt. „Friederike“ ist bis zum 3. Juni in Hattingen, „Engelbert“ steht derzeit in Wetter. Wo die Räder stehen, findet man auch auf der Webseite. Nach der Online-Reservierung kann das Rad in Hattingen montags bis freitags von 10 bis 18.30 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr bei Fahrrad Hecken, Steinhagen 14 in Hattingen, abgeholt werden.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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