König Fußball ist zurück

(von Toni Bertrams) Sprockhövel. Platz neun klingt nicht wirklich prickelnd. Aber: Es sind gerade einmal vier Punkte, die die Fußballer der TSG Sprockhövel mit ihren 23 Zählern vom fünften Westfalenliga-Rang und somit von der sicheren Qualifikation für die neue Oberliga trennen. Das Polster auf die Abstiegsränge beträgt jedoch auch nur vier Zähler.

Westfalenliga, Gr. 2
Nach den Trainingseinheiten des Winters sowie den Testspielen ist Trainer Lothar Huber überzeugt davon, dass es seine TSG Sprockhövel schafft und 2012/13 wieder fünftklassig spielen kann.
„Ich weiß nicht, was rauskommt“, sagt er zwar. „Aber die Mannschaft hat eine gute Vorbereitung gespielt und ein großes Potenzial, so dass sie einiges bewegen kann.“
Dieses Potenzial ist sogar noch größer als im vergangenen Jahr. „Wir haben uns sicherlich verstärkt“, erklärt der TSG-Coach. „Der Konkurrenzkampf ist groß, und das ist gut.“
Zunächst einmal ohne Konkurrenz ist wohl Rückkehrer Patrick Knieps (MSV Duisburg II). Der 22-Jährige wird am Sonntag in der Partie beim DSC Wanne-Eickel (15 Uhr), der mit 19 Punkten auf Rang 14 und somit dem ersten Abstiegsplatz liegt, zwischen den Sprockhöveler Pfosten stehen.
Da Tobias Nowotny ohnehin bis Ende März beruflich an den Wochenenden eingespannt ist, braucht sich Lothar Huber auch keine Gedanken über den Torwart-Platz auf der Bank zu machen. Dieser ist für Daniel Pommer reserviert. Gespielt wird übrigens nicht in der Mondpalast-Arena, die die Stadt Herne gesperrt hat, sondern auf dem Kunstrasen-Platz an der Reichsstraße.
Neben Patrick Knieps haben den TSG-Trainer bisher auch die drei neuen Feldspieler überzeugt – der Franzose Marc Assoko Grobri, der Grieche Xhino Kadiu und der Spanier Adolfo Darias Pérez – und sich sogar als Kandidaten für einen Platz in der Stammformation angeboten. Zwar hat sich Lothar Huber in der Offensive noch nicht 100-prozentig entschieden und wollte auch die letzten Trainingseindrücke wirken lassen, aber „die elf Spieler, die anfangen sollen“, sagt er, „habe ich schon im Kopf“. Allerdings muss er noch auf grünes Licht von Phillipp Schulz warten, der sich mit einer Grippe herumgeplagt.
Während der Winterpause hat Lothar Huber jedoch auch Dinge gesehen, die ihm nicht gefallen haben. „Wir haben aus unserer Vielzahl an Chancen zu wenige Tore gemacht“, sagt er, um es gleich auch wieder positiv zu werten. Und wie? Dass seine Mannschaft eben in der Lage sei, sich viele Möglichkeiten herauszuspielen. Es ist aber auch so, dass der 59-Jährige, der ehemalige Profi, Verständnis hat. „Es war halt alles bisher nur Vorbereitung. Es waren Spiele, in denen es um nichts ging“, erklärt er. „Und dann ist auch die Anspannung nicht da.“
Das wird sich am Sonntag ändern, zumal der doch für ganz andere Aufgaben vorgesehene DSC-Kader, der das Hinspiel mit 5:1 gewonnen hat, mächtig unter Druck steht. „Ich freue mich“, sagt Lothar Huber.
Zumal momentan für ihn auch noch eine Phase laufe, in der seine Mannschaft Bonuspunkte sammeln könne. Zur Erinnerung: Aus den ersten vier Hinrunden-Partien holte die TSG null Punkte, nachdem vier Zähler wegen des Einsatzes von Berkant Canbulut abgezogen worden waren. „Hätten sie uns die vier Punkte nicht weggenommen, wären wir jetzt schon mitten im Geschäft“, sagt der TSG-Trainer.
Drei Rückrunden-Punkte sind dank des 2:1 aus dem Dezember über den SuS Langscheid/Enkhausen schon sicher. Weitere Zähler sollen nun in Wanne-Eickel sowie gegen den BV Westfalia Wickede – das wird am 24. Februar (19.30 Uhr) übrigens ein Freitagabend-Spiel im Baumhof – und beim TuS Eving-Lindenhorst folgen.
Die Sprockhöveler Jagd auf den fünften Tabellenplatz ist also eröffnet. Auf dem Weg dorthin wünscht sich Lothar Huber, als er die erste Serie noch einmal Revue passieren lässt, dass sein Team vor allem konzentriert auftritt und „nicht so viele dumme Fehler macht“.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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