Horror-Fahrt mit dem Bus nach Donetsk

Viel Stimmung gibt es bei den Fußballfans und Werner Hassler ist immer mittendrin. Alle Fotos: privat
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  • Viel Stimmung gibt es bei den Fußballfans und Werner Hassler ist immer mittendrin. Alle Fotos: privat
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(von EM-Reporter Werner Hassler)
Nach seinem Blitzbesuch in der Hattinger STADTSPIEGEL-Redaktion ist Werner Hassler längst wieder bei der Fußball-Europameisterschaft angekommen. Von dort berichtet er heute wieder.

„Wie schon mitgeteilt, sollte mich meine Tour nach der Abreise von Hattingen ab Dortmund über Kiew nach Donetsk führen.
Bei Ankunft in Kiew wartete ein Reisebus, der mich zur Ankunft unserer englischen Reisegruppe nach Donetsk bringen sollte. Es war Mitternacht. 800 Kilometer über die Autobahn nach Donetsk sollten uns bis 12 Uhr Mittag ans Ziel bringen. Das wird ein Husarenritt. Die Kommunikation mit den Fahrern war Zeichensprache. Sie nannten mir elf Stunden als Fahrzeit, also eine Stunde Luft bis zur Gästeankunft. Sollten wir also den Zeitplan einhalten können.
Was nun passierte, habe ich in 30 Jahren noch nicht erlebt. Jeder Kilometer war Horror pur: Schlaglöcher, unbefestigte Seitenstreifen, Gott sei dank wenig Verkehr. Meine Fahrer waren Vollprofis, Fuhren schnell, aber vorsichtig – und lernten schnell deutsch.Drei Worte: Autobahn, Katastrophe und Sch...e!
Ich habe an den Hattinger Schlagloch-Abschnitt auf der Blankensteiner Straße gedacht und erkläre diesen Abschnitt ab sofort zur Prachtstraße. Verglichen mit dieser Autobahn wahrlich keine Übertreibung.
Auf halbem Weg, an Schlafen war für mich nicht zu denken, habe ich eine Runde Zigarren ausgegeben. Zum einen, weil da klasse Kerle am Steuer waren, zum anderen, weil ich beide motivieren wollte, im Zeitplan zu bleiben. Wir waren nach sensationellen zehneinhalb Stunden in Donetsk! Und das Erste, was meine neuen Freunde taten, war – Fahrzeug von außen reinigen und ab zum Flughafen. Wir hatten einen Supertag mit einem Haufen bestgelaunter englischer Fans, die nach dem Spiel ausgelassen feierten und ihren Rückflug nach London antraten.
Meine Rückreise nach Kiew sollte mit der Bahn sein. Ich habe mich spontan dafür entschieden, meine Fahrer auf der Rückfahrt im Bus zu begleiten, der Freundschaft wegen und um Zeit für weitere Aufgaben zu sparen.
Wir kamen nach zehn Stunden wieder schlafloser Fahrt in Kiew an. Insgesamt hatte ich 60 Stunden nicht mehr geschlafen und in Kiew bin ich in meinem Appartement sofort ins Bett gefallen.
Jetzt hatte ich wieder einen Einsatz. Begleitung von vier VIP-Bussen und Betreuung der Gäste vor Ort. Und mein Einsatzort ist Donetsk. Diesmal reise ich mit Zug oder Flugzeug dorthin. 1.600 Kilometer Busfahrt in zwei Tagen reichen erst einmal...“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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