Hedefspor räumte in der Bezirksliga richtig ab
(von Toni Bertrams)
HATTINGEN/SPROCKHÖVEL. Diesmal war es anders: Trotz einer schwachen Leistung sammelte Fußball-Oberligist TSG Sprockhövel drei Punkte. Erfolgreich waren in der Bezirksliga Hedefspor Hattingen – sogar mit 7:2 – und der SC Obersprockhövel.
Oberliga Westfalen
TSG Sprockhövel – SuS Neuenkirchen 1:0, Rot-Weiß Ahlen – TuS Dornberg 1:0, SpVgg Erkenschwick – TuS Erndtebrück 2:2, 1. FC Gievenbeck – SG Wattenscheid 09 0:2, DSC Arminia Bielefeld II – FC Gütersloh 0:1, Hammer SpVg – TuS Ennepetal 0:0, SC Roland Beckum – SV Westfalia Rhynern 3:2, SC Westfalia Herne – SV Lippstadt 08 1:1, SV Schermbeck – TuS Heven 1:4.
TSG Sprockhövel
Es ist ja nicht so, dass sich Lothar Huber geschämt hat. Aber nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg über Tabellenschlusslicht SuS Neuenkirchen sagte der Trainer der TSG Sprockhövel auch klipp und klar: „Wir waren schlecht und müssen den Mund abputzen. Ich weiß ja, dass wir’s besser können.“ Bereits in der dritten Minuten war im Baumhof das Tor des Tages gefallen, das für unterschiedliche Meinungen sorgte. Marcel Ramsey traf für den Tabellensiebten (13 Punkte, 10:11 Tore) vom Elfmeter-Punkt.
Schiedsrichter Christopher Schütter aus Soest hatte ein Handspiel des Neuenkircheners Simon Brüning im Strafraum geahndet. „Das war ein 50:50-Ding. Den Elfmeter kann man geben, muss man aber nicht“, sagte Lothar Huber, der auch dann Verständnis gehabt hätte, wenn zuvor hohes Bein gegen Sebastian Greitemann gepfiffen worden wäre.
Und als der 60-jährige TSG-Coach das Spiel noch einmal Revue passieren ließ, dachte er auch an die vergangenen drei Partien. „Vielleicht sind wir für das belohnt worden, was wir vorher gut gemacht haben, ohne Punkte zu holen“, sagte er und sprach auch von einem verdienten Sieg, zumal Marcel Ramsey in der zweiten Halbzeit fast seinen zweiten Treffer markiert hätte. Der in New Jersey geborene 22-Jährige traf aber den Pfosten.
„Wir haben zu viele Fehler gemacht“, analysierte Lothar Huber, stellte aber auch fest, dass der SuS Neuenkirchen aus den TSG-Fehlern überhaupt kein Kapital geschlagen habe. „Wir haben keine einzige ganz klare Chance zugelassen“, sagte er. „Die Neuenkirchener waren nur bei Standards und langen Bällen gefährlich.“ Und Franz-Josef Reckels, der SuS-Coach, schimpfte immer noch über die Elfmeter-Entscheidung. „Ein Unding“, sagte er.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Sportfreunde Niederwenigern – SV Burgaltendorf 1:1, Rot-Weiss Essen II – ASV Wuppertal 3:0, SuS Haarzopf – Vogelheimer SV 2:1, FSV Vohwinkel – TSV Ronsdorf 0:0, SC Velbert – DJK Arminia Klosterhardt 5:3, SSV Sudberg – VfB Bottrop 1:1, FC Remscheid – ESC Rellinghausen verlegt, SpVg Schonnebeck – Tuspo Richrath verlegt.
Sportfreunde Niederwenigern
Nur mal so: Hätten sich die Sportfreunde Niederwenigern im Dorf-Derby gegen den SV Burgaltendorf durchgesetzt, stünden sie jetzt auf Landesliga-Platz drei – nur zwei Punkte hinter Spitzenreiter VfB Bottrop. „Und ich“, sagte Trainer Jürgen Margref, „hätte mich noch mehr über die richtig gute zweite Halbzeit freuen können.“ Allerdings schaffte es sein Team nur noch, den Rückstand aus der ersten Hälfte zum 1:1 (0:1)-Endstand zu egalisieren.
Schon nach zwölf Minuten lag das SFN-Team hinten. „Nach einem berechtigten Elfmeter“, sagte Jürgen Margref nach dem Foul von Fabian Feldmann. „Dadurch haben wir uns verunsichern lassen.“ Aber nur bis zur Pause. Danach sahen die 500 Zuschauer auf dem Glückauf-Sportplatz eine deutlich stärkere Sportfreunde-Mannschaft, die inzwischen auch einen Mann mehr hatte, nachdem Burgaltendorfs Kevin Arndt kurz vor der Pause die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. „Da haben wir gezeigt, wie man in Überzahl spielen muss“, lobte Jürgen Margref.
Allerdings fiel das Ergebnis dieser Überlegenheit nicht optimal aus. „Wir waren nicht in der Lage, unsere Torchancen zu nutzen“, sagte der SFN-Coach. Nachdem die Sicherheit in Person vom Elfmeter-Punkt gescheitert war – Nico Plückthun nach einem Foul an Fabian Lümmer (56.) –, schaffte Florian Machtemes in der 75. Minute aber zumindest noch das 1:1.
„Schade, dass wir ein so überlegen geführtes Spiel nicht gewinnen konnten. Aber wenn es ganz schlecht läuft, verlierst du so ein Ding auch noch“, sagte Jürgen Margref, als er sich an einen Burgaltendorfer Konter erinnerte. Die Gäste waren übrigens nur noch zu neunt, nachdem auch noch Michael Kratochvil Gelb-Rot gesehen hatte (82.).
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
TuS Hattingen – VfL Schwerte 0:3, TuS Stöcken-Dahlerbrück – Hedefspor Hattingen 2:7, TuS Wengern – SC Obersprockhövel 0:1, ETuS/DJK Schwerte – VfB Schwelm 5:0, TSG Herdecke – Geisecker SV 3:2, VfK Iserlohn – TuS Ennepetal II 3:1, SSV Kalthof – VTS Iserlohn 0:5, TSV Fichte Hagen – SpVg SW Breckerfeld 1:2, SG Hemer – FSV Gevelsberg 4:2.
TuS Hattingen
Nach dem 4:1 am ersten Spieltag gegen den TuS Stöcken-Dahlerbrück war der TuS Hattingen Tabellenführer. Seitdem aber warten die Rot-Weißen, inzwischen nur noch auf Platz 15 (fünf Punkte, 13:20 Tore), auf den zweiten Saisonsieg. Auch gegen Landesliga-Absteiger VfL Schwerte hatten sie am Sonntag das Nachsehen – mit 0:3 (0:1).
Zwar lag der TuS schon nach elf Minuten mit 0:1 hinten, hätte die Partie in der Folge aber drehen können, ja müssen. „Wir hatten sechs, sieben gute Chancen“, sagte Spielertrainer Marius Kundrotas, der nach dem Wechsel an der wohl entscheidenden Szene beteiligt war, als er die Gelb-Rote Karte sah. In Überzahl gelang den Schwertern dann ein Doppelschlag zum uneinholbaren 3:0 (60., 65.).
Hedefspor Hattingen
Da hatte auch der Trainer seinen Spaß. Mit 7:2 (2:1) setzte sich Hedefspor Hattingen im Duell der Asche-Spezialisten in Schalksmühle beim Aufsteiger TuS Stöcken-Dahlerbrück durch und verbesserte sich auf Platz sechs (16 Punkte, 14:11 Tore). „Es ist sehr erfreulich, dass die jungen Spieler mittlerweile so integriert sind“, sagte Peter Kursinski, „dass sie als Leistungsträger anerkannt werden.“
Schon nach fünf Minuten war dem Hedef-Coach klar, dass sein Team den Platz als Sieger verlassen wird. Und seine Offensiv-Abteilung funktionierte dann auch prächtig: Henry Obulueze traf gleich dreimal, nämlich zum 1:0, 3:1 und 5:1 per Foulelfmeter, Sinan Akdogan erzielte die Treffer zum 2:0 und 6:1, während Florentin Cheuffa das 4:1 und Hasan Varol das 7:2 gelang.
SC Obersprockhövel
Der SC Obersprockhövel blieb auch im neunten Bezirksliga-Saisonspiel ungeschlagen und feierte dank des 1:0 (0:0) beim TuS Wengern nach sechs Unentschieden zum Start jetzt seinen dritten Erfolg in Serie. Überzeugend war der jedoch nicht. „Aber“, sagte Trainer Uli Sieweke, „so ein Sieg ist in unserer Situation mehr wert als eine Punkteteilung in Spielen, in denen wir besser waren.“
Zwar hatte der TuS Wengern, der einige Male in SCO-Keeper Stefan Gosing seinen Meister fand, in der Summe mehr und auch die besseren Chancen, das Tor aber machten in der 70. Minute die Obersprockhöveler. Kevin Busch bediente Muhidin Ramovic, und der schoss sein Team mit seinem siebten Saisontreffer zum Sieg. „Es war ein Spiel mit viel Kampf, aber auf keinem sehr hohen Niveau“, sagte der Coach des nunmehr Tabellensiebten (15 Punkte, 15:9 Tore).
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
SC Werden-Heidhausen – Sportfreunde Niederwenigern II 3:1, SC Velbert II – SSVg 09/12 Heiligenhaus 3:1, Heisinger SV – SG Kuperdreh-Byfang 2:2, SpVgg Steele 03/09 – SSVg Velbert 02 II 1:2, SC Uellendahl – SV Rot-Weiß Mülheim 2:5, TVD Velbert – FC Kettwig 0:1, Schwarz-Weiß Essen II – SV Union Velbert 1:2, TuS Union 09 Mülheim – TuS Grün-Weiß Wuppertal 1:5.
Sportfreunde Niederwenigern II
Es ist eine Merkwürdigkeit des Fußballs: Steht eine Mannschaft unten, hat sie oft auch kein Glück. So unterlagen die Sportfreunde Niederwenigern II trotz Verstärkungen aus dem Landesliga-Kader mit 1:3 (1:1) beim SC Werden-Heidhausen und liegen als Schlusslicht (ein Punkt, 8:29 Tore) inzwischen sieben Zähler hinter dem rettenden Ufer.
Die SFN-Zweite zeigte in Essen eine couragierte Leistung und ging dank eines Kopfball-Treffers von Martin Rolfes in der 18. Minute sogar mit 1:0 in Führung. Zwar hatte der Ausgleich noch keine schockierende Wirkung, aber mit einem Sonntagsschuss zum 2:1 rissen die Essener die Sportfreunde-Reserve dann aus deren Traum, zumindest ein kleines Erfolgserlebnis haben zu dürfen.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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