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Hattinger Schiedsrichter nach Fußballspiel attackiert und verletzt
Bei einem Fußballspiel am letzten Sonntag zwischen den Mannschaften Hiddinghausen II gegen TSK Hohenlimburg II wurde der Schiedsrichter nach dem Spiel durch den Trainer der Hohenlimburger Mannschaft körperlich angegangen und dabei verletzt. Es kam zu einem Polizeieinsatz, einem Krankenhausaufenthalt und zu einer Strafanzeige wegen Körperverletzung.
Der Hattinger Schiedsrichter (der Name ist der Redaktion bekannt) ist eine stattliche Erscheinung und übt die Schiedsrichtertätigkeit seit Jahren aus. Das Fußballspiel am letzten Sonntag verlief zuerst ohne besondere Vorkommnisse. Nach dem "permanenten Gemecker" eines Spielers der TSK Hohenlimburg an den Schiedsrichterentscheidungen sagte der Schiedsrichter situationsbezogen zu diesem, er möge doch bitte ruhig sein.
Kurz nach der Halbzeit kassierte dann der Trainer des TSK Hohenlimburg II vom Schiedsrichter eine gelbe Karte aufgrund seines wiederholten heftigen Kritisierens der Schiedsrichterentscheidungen. Ein zu TSK Hohenlimburg gehöriger Spieler, der nicht umgekleidet war, wurde in dieser Situation nach Beschimpfungen in türkischer Sprache der Ersatzbank verwiesen.
Als der Hattinger Schiedsrichter dann nach dem Spiel seinen Spielbericht erstellte, soll der Trainer der Hohenlimburger Mannschaft in den Raum gekommen, gegen einen Schrank geschlagen und dann den Schiedsrichter körperlich angegangen und durch Schläge verletzt haben. Nur durch das engagierte Eingreifen des Trainers der Hiddinghauser Mannschaft soll Schlimmeres verhindert worden sein.
Die Polizei wurde dann alarmiert und eine Strafanzeige gestellt. Der verletzte Schiedsrichter begab sich ins Krankenhaus, wo er behandelt werden musste.
„Wir sind die letzten Jahre gut weggekommen“, sagte der Kreisvorsitzende des Fußballkreises 13, Peter Alexander, auf Nachfrage des STADTSPIEGEL, beklagte aber die zunehmende Respektlosigkeit mancher Fußballer gegenüber den Schiedsrichtern, insbesondere wenn ihnen aus ihrem Heimatland unsere Wertevorstellung hier noch nicht vermittelt wurde.
Schiedsrichter drohten, keine Spiele mehr zu leiten
Das führt aufgrund des Vorfalles vom letzten Sonntag dazu, dass das Spiel am kommenden Sonntag für TSK Hohenlimburg II abgesetzt wurde, so der Kreisvorsitzende. Die Schiedsrichter haben angedroht, keine Fußballspiele mehr zu leiten, wenn die Gefahr besteht, dass sie im Zusammenhang mit Fußballspielen körperlich verletzt werden könnten.
Auf Nachfrage des STADTSPIEGEL beim Geschäftsführer des TSK Hohenlimburg, Sadik Kaplan, bedauert dieser den Vorfall. Nach den ihm vorliegenden Informationen soll es zwischen dem Schiedsrichter und dem Trainer vor dem Übergriff zu „verbalen Unstimmigkeiten zum Nachteil seines Vereins“ gekommen sein, die danach in ein Schubsen durch den Trainer ausgeartet sein sollen. Der Geschäftsführer wies darauf hin, dass seine Mannschaft im letzten Jahr einen Fair Play Pokal auf Kreisebene erhalten habe.
Einzelne Spieler sind respektlos
„Die Respektlosigkeit nimmt zu“, sagte auch Günter Ecker, der Fußballabteilungsleiter des TUS Hattingen, zum STADTSPIEGEL. „Wir treffen immer wieder auf einzelne Spieler mit Migrationshintergrund, denen unser Wertemaßstab nicht bekannt zu sein scheint“. Das Sportgericht berät am 17. Oktober in Wetter in einer öffentlichen Sitzung über den Vorfall des Übergriffs auf den Hattinger Schiedsrichter. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen der angezeigten Körperverletzung aufgenommen.
Autor:Hans-Georg Höffken aus Hattingen |
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