Fußballspiele am Wochenende
(von Toni Bertrams)
Es geht in die entscheidende Phase. Während die TSG Sprockhövel in der Westfalenliga ihren Oberliga-Aufstiegsrang festigen will, treten die Sportfreunde Niederwenigern am Sonntag im vielleicht vorentscheidenden Spiel um Landesliga-Platz 13 bei der Tgd. Essen-West an.
Westfalenliga, Gr. 2
Ob der Tabellen-15. BV Brambauer-Lünen (31 Punkte, 52:56 Tore) überhaupt noch eine Chance auf den Westfalenliga-Klassenerhalt hat, weiß Lothar Huber nicht. „Aus eigener Kraft können sie es, glaube ich, nicht mehr schaffen“, sagt der Trainer des Tabellenfünften TSG Sprockhövel (47 Zähler, 47:37 Tore). Das bedeutet für Sonntag (15 Uhr, Baumhof), dass „die Brambauraner nicht taktieren können, weil sie auf drei Punkte gehen müssen, um sich eine letzte Chance zu erhalten“, sagt der TSG-Coach.
Taktieren können allerdings auch die Sprockhöveler nicht. „Ich rechne mit einem offenen Spiel“, erzählt Lothar Huber, dessen Team auch einen Sieg braucht, um den fünften Platz und somit den sicheren Oberliga-Aufstiegsrang zu festigen. Der kleine BVB – so wird er in Lünen genannt – sei jedoch eine sehr unangenehme Mannschaft.
Das bekam die TSG bereits im Hinspiel zu spüren, als ihr erst in der Nachspielzeit das 2:2 gelang. „Wenn wir das gewinnen, sind wir auf einem sehr guten Weg“, erklärt Lothar Huber. Verzichten muss der 60-Jährige neben seinem Dauer-Patienten Maximilian Claus sehr wahrscheinlich auch auf Hakan Gültekin. Der 20-jährige Mittelfeld-Mann ist umgeknickt und hat einen dicken Knöchel.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Ist es das Endspiel um den 13. Platz? „Nöö“, sagt Jürgen Margref, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern, der mit seinem Team auf jenem Rang liegt (27 Punkte, 49:47 Tore). „Aber wir werden es angehen, als wäre es ein Endspiel.“
Mit einem Sieg am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellen-14. Tgd. Essen-West, der in der Hinrunde mit 3:1 gewonnen hat, vergrößerte sich der SFN-Vorsprung zwei Spieltage vor Saisonende auf fünf Punkte, so dass wohl zumindest der Platz in der Abstiegsrelegation sicher wäre.
Zwar hat die Turngemeinde in der Vergangenheit den einen oder anderen Pflichtsieg gelandet, aber auch die Sportfreunde haben vor allem in der Rückrunde regelmäßig überzeugt und in dieser nur einen Zähler weniger geholt als der Wuppertaler Meister Cronenberger SC – nämlich 22.
„Unsere Truppe ist mit der der Hinrunde gar nicht mehr zu vergleichen“, sagt Jürgen Margref. Er hofft, dass er am Sonntag auch wieder auf Fabian Lümmer (Knie) und Matthias Hendricks (Sprunggelenk) zurückgreifen kann. Fehlen wird indes, und zwar bis zum Saisonende, Luca Dobinski, bei dem eine alte Leistenverletzung aufgebrochen ist.
Und weil sein Team einen so guten Lauf hat, macht sich der 43-jährige SFN-Coach auch über den Belag an der Haedenkampstraße 72 keine Gedanken. „Die Asche sollte kein Problem sein“, sagt er und weiß, dass „es für die Essener die letzte Chance ist. Wenn sie uns nicht schlagen sollten, sieht’s schlecht aus“.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 14
Das Entscheidungsspiel um den Einzug in den Westfalenpokal war für den TuS Hattingen kaum mehr als eine Trainingseinheit – aber eine gute, trotz des 1:3 gegen den VfB Günnigfeld. „Ich denke, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Spielertrainer Marius Kundrotas. „Das müssen wir jetzt nur in Ergebnisse ummünzen.“ Am besten schon am Sonntag am Bleichstein: Dann fährt der Tabellenelfte (21 Punkte, 37:47 Tore) nämlich zum Tabellenzehnten TSG Herdecke (24, 38:40). „Das ist eines von diesen Endspielen“, sagt der 33-Jährige, der am Donnerstag den einen oder anderen Spieler geschont hat. „Wir dürfen nicht verlieren. Riesig wäre es, wenn wir drei Punkte holten.“ Dann nämlich zögen die Rot-Weißen mit der TSG gleich und wären ganz nah dran an jenem Platz, der den Klassenerhalt garantiert.
Fehlen werden Moritz Berg (Bänderdehnung), Sertac Dogan (Bindehautentzündung) und Kevin Surowietz (verhindert). Dafür hofft Marius Kundrotas, dass es Marvin Krischer (Oberschenkel-Verhärtung) bis Sonntag packen wird.
In den Titelkampf wird der SC Obersprockhövel nicht mehr eingreifen. Dennoch verspricht Uli Sieweke, der Trainer des Tabellendritten (39 Punkte, 45:30 Tore), für Sonntag einen engagierten Auftritt seines Teams. Da am Schlagbaum die Jugendfußball-Stadtmeisterschaften ausgetragen werden, wird die Partie gegen Spitzenreiter TuS Ennepetal II erst um 16 Uhr angepfiffen. „Meine Freunde“, flachst der SCO-Coach. „Die kann ich überhaupt nicht leiden.“
Ein Erfolg gegen die Nummer eins der Liga, die das Hinspiel mit 1:2 verloren hat, könnte bei den Obersprockhövelern Glücksgefühle auslösen. Zwar ist die Personalsituation immer noch etwas angespannt, „aber es ist egal, wenn ich aufstelle: Alle sind heiß“, sagt Uli Sieweke.
Was jedoch nichts daran ändert, dass das Resümee des 43-Jährigen für die zweite Serie negativ ausfällt. „Die Rückrunde war richtig beschissen. Schade eigentlich“, sagt er und plant schon, dann mit zwei, drei gezielten „Verstärkungen, die noch nicht in trockenen Tüchern sind“, einen neuen Landesliga-Angriff für 2012/13.
Verlegt worden ist das SCO-Spiel vom Pfingstmontag. Die Partie beim FSV Gevelsberg wird schon am kommenden Donnerstag (24. Mai, 20.15 Uhr) im Stadion Stefansbachtal ausgetragen.
Hedefspor Hattingen (32 Punkte, 41:34 Tore) hat am Sonntag spielfrei.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Es wird in dieser Liga ein packendes Finale um die Plätze 13 oder 14, um den Klassenerhalt oder den Abstieg in die Kreisliga A. Drei Spieltage vor Saisonende liegen die Sportfreunde Niederwenigern II (27 Punkte, 44:76 Tore) noch zwei Zähler vor der Essener SG 99/06. Und dabei muss es kein Nachteil sein, dass der Tabellendrittletzte den jeweiligen Gegner eine Woche später hat.
Am Sonntag – Anstoß wird um 11 Uhr auf dem Glückauf-Sportplatz sein – könnte die Mannschaft von Trainer Mirko Kursinski vielleicht Bonus-Punkte sammeln. Zu Gast sein wird nämlich die SSVg Velbert 02 II, die auf Rang fünf liegt (44 Punkte, 71:42 Tore). Sie kann die Saison gemütlich ausklingen lassen. Deren Co-Trainer ist ein Dorf-Junge: Tobias Winterpacht. Im Hinspiel setzte sich die U 23 des NRW-Ligisten mit 3:0 durch.
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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