Fußballer der DJK Märkisch Hattingen feiern 50jähriges
Mit 50 Jahren, da wird es „mensch“ allmählich schwer mit dem Fußball. Anders bei einem Verein: Die DJK Märkisch Hattingen, Abteilung Fußball, wird in diesem Jahr ein halbes Jahrhundert jung!
Da passt es gut, dass der Gesamtverein an der Moltkestraße 2 ein Vereinsbüro eröffnet hat. Märkisch Vorsitzender Michael Lunemann:
„In unserem Jugendraum an der Waldstraße ist einfach zu viel Trubel. Außerdem glauben wir, dass es für den Verein besser ist, wenn alles so zentral liegt wie jetzt. Früher hatte jeder vom Fußball-Vorstand seine Unterlagen privat gelagert. Da musste auch zwangsläufig alles mehrfach kopiert werden, damit jeder über alles informiert ist. Jetzt haben wir alles zentral zur Hand bei den Treffen unseres geschäftsführenden Vorstands hier. Der Gesamtvorstand trifft sich weiterhin im Pastor-Schoppmeier-Haus, aber das sind ja auch 15 Personen. Dafür wäre es hier auf den 25 Quadratmetern doch zu eng.“
Gewünscht hätten sich alle Vorstandsmitglieder feste Öffnungszeiten. Doch das sei personell nicht leistbar. Aber ein Schaukasten für Aushänge, der soll demnächst angebracht werden. Die zweckmäßige Einrichtung ist durch Spenden zusammengekommen, die notwendigen Renovierungsarbeiten hat ein Vereinsmitglied übernommen.
Zu einem runden Geburtstag gehört auch immer ein Rückblick. Da gibt es bei den Märkisch-Fußballern keinen besseren als Willi Schüssler. „Mann der ersten Stunde“ und „heute noch aktiver Kümmerer“ nennt Michael Lunemann, den Gründer der Fußball-Abteilung.
Mit dem Bericht, wie Märkisch zu seinen Fußballern kam, löst er viel Heiterkeit aus: „Das war eigentlich aus Wut. Irgendwelche aus dem Verein hatten nämlich ein mühsam aufgeschichtetes Osterfeuer schon vor dem Fest angezündet. Und weil es natürlich keiner zugab, haben wir gesagt, dann spielen wir eben kein Handball oder Volleyball mehr mit euch, sondern machen eine eigene Fußball-Abteilung auf.“
In 50 Jahren hatte die ein, wie er es schmunzelnd nennt, „bewegtes Leben“ mit einigen Auf- und Abstiegen. Aber ein Höhepunkt bleibt auf ewig unvergessen: Im Juni 1972 schlug das kleine Märkisch den damaligen großen Verbandsligisten TuS Hattingen bei den Stadtmeisterschaften und musste sich letztlich erst knapp mit 0:1 im Finale der SG Welper geschlagen geben.
Zeitweise gab es 16 Jugendmannschaften, die von 35 Trainern und Betreuern unter die Fittiche genommen wurden. Heute sind acht Jugendteams gemeldet. Auch spätere Profis vom VfL Bochum, Rot-Weiß Essen und Schalke 04 haben ihre Grundausbildung bei der DJK Märkisch erhalten – beispielsweise Andy Steinman, Adrian Gurzinski und Alexander Thamm.
Wer erinnert sich noch daran, dass Märkisch früher einen Anteil an ausländischen Spielern hatte in Höhe von 35 Prozent? Oder dass beispielsweise der portugiesische Verein O’Lar Hattingen und letztlich auch Hedefspor Hattingen ihre Wurzeln bei Märkisch und seiner weithin gerühmten (Jugend-)Arbeit über den Fußball hinaus haben? Praktizierte Sozialarbeit nennt das Vorsitzender Michael Lunemann, der das als pensionierter Jugend- und Sozialdezernent der Stadt Hattingen ja wissen sollte.
Oder dass Fußballer, die evangelisch waren, früher nur mit einer bischöflichen Sondergenehmigung in dem ansonsten katholischen Verein spielen durften? Lange ist’s her...
Und immer wieder Willi Schüssler. Nie hatte er eine andere Funktion im Verein als Jugendwart („Zwischen 75 und 96 war ich Jugendleiter, inoffiziell aber noch viiieel länger!“), doch letztlich lief ohne ihn – nichts.
Das gelte bis heute, wie Fußball-Abteilungsleiter Thomas Behling anmerkt: „Ich habe in meinen 30 Jahren Vereinszugehörigkeit von der Kindheit an viel erleben dürfen, habe Legenden wie Ente Lippens oder Klaus Fischer getroffen. Indem ich Willi Schüssler beerbt habe, gebe ich dem Verein davon wieder etwas zurück.“
Was sich alle Märkisch-Fans wünschen über das Jubiläum hinaus, kleidet Abteilungsleiter Thomas Behling in Worte: „Wir sind gerade in die Kreisliga B mit unserer ersten Mannschaft abgestiegen. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich den Wiederaufstieg schaffen!“
Info:
„Einmal Märkisch, immer Märkisch“: Unter diesem Motto laden die Fußballer der DJK Märkisch Hattingen zu ihrem 50jährigen Bestehen am Freitag, 24. Juni, 18 Uhr, auf den Sportplatz Waldstraße ein.
Auch Ehemalige der Fußballer und Gäste sind dem Verein dabei willkommen, wenn ein geselliger und gemütlicher Abend unter Freunden gefeiert wird.
Ein „Märkisch-Museum“ wird der Sportplatz. Daher unbedingt mitbringen: das erste Paar Fußballschuhe, die erste Sporttasche, ein altes DJK-Trikot oder einen DJK-Trainingsanzug und alte Fotos.
Das Märkisch-Vereinsbüro, Moltkestraße 2, Postfach 800427, nimmt die Sachen auch gerne vorher in Empfang.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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