Fußball-Vorschau: Schwere Spiele für heimische Top-Teams - SFN II muss endlich einmal punkten
(von Toni Bertrams)
Nach der 1:5-Pleite Mittwoch gegen den DSC Wanne-Eickel geht es für die TSG Sprockhövel in der Fußball-Westfalenliga darum, so langsam in die Spur zu finden. Am besten schon am Sonntag gegen den FSV Werdohl. Indes steht Landesligist Sportfreunde Niederwenigern bei Rot-Weiß Essen II vor einer sehr hohen Hürde.
Westfalenliga, Gr. 2
Nachholspiele: TSG Sprockhövel – DSC Wanne-Eickel 1:5, TuS Eving-Lindenhorst – ASC 09 Dortmund 1:3, FC Brünninghausen – SpVg. Olpe 2:3, BV Westfalia Wickede – SF Oestrich-Iserlohn 1:2.
Ob nun null oder vier Punkte, sofern die Pass-Stelle dem Einspruch der TSG Sprockhövel stattgeben und Berkant Canbulut nachträglich die Spielberechtigung erteilen sollte: Gegen den DSC Wanne-Eickel bewies die Mannschaft von Trainer Lothar Huber am Mittwochabend leider eindrucksvoll, dass sie im Moment nach oben überhaupt keine Ansprüche stellen darf, dass sie zunächst einmal nur um den Westfalenliga-Klassenerhalt kickt.
„Wir sind zu naiv für solche Spiele“, sagte der TSG-Coach nach der 1:5 (0:2)-Niederlage gegen den DSC, dessen Torwart Tobias Ritz nur ein einziges Mal gefordert war – als er nämlich nach dem Treffer von Maximilian Claus zum 1:2 (51.) den Ball aus dem Netz holen musste.
Lothar Huber ärgerte sich, dass sich gewisse Fehler regelmäßig wiederholen. „Das erste Gegentor fangen wir uns wieder nach einer Standardsituation.“ Das 0:2 konnte er dann doch der Kategorie Pech zuordnen: Phillipp Schulz hatte platziert ins eigene Tor geköpft.
„Wir hatten viel zu wenige Aktionen nach vorne“, fand Lothar Huber. „Wir waren zu anständig, zu brav.“ Und die Sprockhöveler leisteten sich, um die Worte ihres Trainers zu benutzen, kapitale Böcke.
Als Alexander Meister den Zweikampf gegen Ismail Viran verlor und dieser für die Wanne-Eickeler auf 3:1 erhöht hatte, war die Partie entschieden. „Die waren uns kämpferisch und spielerisch überlegen und aggressiver im Zweikampf“, bilanzierte Lothar Huber und hofft, dass es schon am Sonntag (15 Uhr, Im Baumhof) gegen den FSV Werdohl besser laufen wird. Auch mit anderen Spielern? „Ich muss ja“, zuckt der 59-Jährige mit den Achseln, „was verändern. Und das werde ich auch.“
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Vorgezogene Spiele: Vogelheimer SV – SV Burgaltendorf 0:1, Tgd. Essen-West – ESC Rellinghausen 1:2.
Es geht am Sonntag (15 Uhr) zum Top-Favoriten, zur zweiten Mannschaft von Rot-Weiß Essen II, die in drei Partien 15-mal getroffen hat. „Es wird ein ganz leichtes Spiel für uns. Wir haben nichts zu verlieren“, sagt Jürgen Margref, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern. „Vielleicht machen wir’s ja wie die Vogelheimer, die wollten nicht so hoch verlieren.“ Und gewannen dann mit 3:2.
Da die erste RWE-Mannschaft bereits am Samstag im Niederrhein-Pokal beim SV 09/35 Wermelskirchen (Bezirksliga) antritt, müssen sich die Sportfreunde auf der Bezirkssportanlage an der Seumannstraße auf den einen oder anderen Essener Spieler aus dem Regionalliga-Kader einrichten. „Aber das kann man nicht ändern“, sagt Jürgen Margref, der für die Rot-Weißen 68 Partien in der 2. Bundesliga bestritten hat.
Innenverteidiger Christopher Weiß wird nach seinem Urlaub in die Startelf zurückkehren, Tobias Tempel, der in der zweiten Mannschaft ausgeholfen und sich dabei eine Muskelverletzung zugezogen hat, wird fehlen.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 14
Neun Punkte aus drei Spielen, Platz eins. „Meinetwegen kann es so bleiben“, lacht Uli Sieweke, der Trainer des SC Obersprockhövel vor der Partie beim VfB Westhofen (So., 15 Uhr), der zwei Zähler weniger hat.
Dank ihres gelungenen Saisonauftakts fahren die Obersprockhöveler auch sehr selbstbewusst in die Ruhrwald-Kampfbahn an der Wasserstraße. „Das ist doch das Schöne: kein Verletzter, eine Super-Ausgangsposition“, sagt Uli Sieweke.
Ein bisschen denkt der 43-jährige SCO-Trainer aber auch schon über den Sonntag hinaus. Eine Woche später nämlich kommt Schlusslicht Cemspor 96 Hagen. „Das könnte ein Riesen-Start werden“, sagt er. „Wir können in Schwerte ganz befreit aufspielen und auch drei Punkte holen.“ Sehr positiv bewertet er, dass sich das Gefüge in seinem Team verändert hat, dass es besser geworden ist im Vergleich zur vergangenen Saison. „Wir treten als Mannschaft auf, auch außerhalb des Platzes“, sagt Uli Sieweke. „Das gefällt mir sehr gut.“
Gut, dass die Saison noch so jung ist. „Ich bin froh, dass wir den VfB Schwelm am Anfang haben“, gesteht Marius Kundrotas, der Spielertrainer des TuS Hattingen. „Die Mannschaft ist jetzt noch nicht so eingespielt, so dass wir eine bessere Chance haben. Früher oder später wird Schwelm ganz weit oben zu finden sein.“
Nach zwei Partien hat der VfB aber erst ein Pünktchen, und mit einem solchen wäre der 32-jährige TuS-Coach am Sonntag (15 Uhr) im Stadion Am Brunnen auch zufrieden. „Gerade, weil wir auswärts spielen“, findet er und erinnert an die vergangene Saison, als es nicht einen einzigen Sieg der Rot-Weißen auf fremden Plätzen gegeben hat.
Fehlen werden neben den Dauer-Patienten Matthias Zöllner und Sidney Rast diesmal auch Martynas Kundrotas (Achillessehnenreizung) und Eduard Geik (Fußprellung).
Peter Kursinski ist aus dem Urlaub zurück und wird die Mannschaft von Hedefspor Hattingen am Sonntag wieder betreuen. Eigentlich hätte ein Auswärtsspiel auf dem Programm gestanden, der Geisecker SV hatte aber gebeten, das Heimrecht zu tauschen, so dass die Partie an der Munscheidstraße stattfinden wird. Anstoß wird um 17 Uhr sein, da um 15 Uhr der VfL Winz-Baak in der Kreisliga C gegen die DJK Adler Dahlhausen III spielt. Bislang haben die Geisecker alle drei Spiele verloren. „Wir machen da vier raus, ganz einfach“, sagt Hedefs Torwart-Trainer Orhan Terzi. Zwar ist das Personal immer noch knapp, da Kapitän Serdal Turan im Urlaub ist und drei Spieler gesperrt sind, aber für Nervosität sorgt das nicht. „Wir müssen ein bisschen improvisieren“, sagt Orhan Terzi. „Das hat ja am vergangenen Sonntag ganz gut geklappt.“ Da feierte Hedef beim 4:1 gegen Cemspor 96 Hagen den ersten Saisonsieg.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
„Wir starten einen neuen Versuch“, sagt Mirko Kursinski, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern II, vor der Partie gegen Mit-Aufsteiger SC Velbert II (So., 11 Uhr, Glückauf-Sportplatz).
Das Ergebnis dieses neuen Versuches soll sein, dass die SFN-Zweite aus ihren Möglichkeiten endlich auch mehr Tore macht. „Ich hoffe, dass es zügig besser wird“, sagt der 38-Jährige, der mit der läuferischen Leistung und auch mit dem Spielaufbau seines Teams zufrieden ist. Ob es gegen die Reserve des SC Velbert einfach wird? Die hat in drei Spielen erst zwei Treffer kassiert und schon sechs Punkte. „Das wird“, sagt Mirko Kursinski, „eine Herausforderung.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.