Fußball: TuS Hattingen hat Sonntag ein Sechs-Punkte-Spiel
(von Toni Bertrams)
Fußballer in einer Stadt helfen sich: Bevor Niederrhein-Landesligist Sportfreunde Niederwenigern am Sonntag beim Spitzenreiter 1. FC Bocholt antritt, durfte er sein Abschlusstraining im Wildhagen beim TuS Hattingen absolvieren – auf Naturrasen.
Oberliga Westfalen
Nach vier Partien ohne Niederlage mit zehn Punkten wartet auf den Oberliga-Elften TSG Sprockhövel (30 Punkte, 31:37 Tore) am Sonntag eine sehr anspruchsvolle Aufgabe – allerdings auch eine, die er in der Hinrunde mit 2:1 gelöst hat. Das Team von Trainer Lothar Huber gastiert beim Tabellenvierten Rot-Weiß Ahlen (43 Zähler, 45:34 Treffer). „Und da werden wir nicht der Favorit sein, obwohl wir mit Ahlen immer gute Erfahrungen gemacht haben“, sagt der TSG-Coach.
Die Rot-Weißen haben nämlich in dieser Saison noch etwas vor und deshalb auch für die Regionalliga gemeldet. „Deshalb ist es für die Ahlener gerade zu Hause wichtig zu gewinnen“, meint Lothar Huber, der am Sonntag (15 Uhr) bis auf die Dauer-Patienten wohl seine beste Besetzung aufbieten kann. Allerdings steht hinter dem Einsatz von Sebastian Greitemann, der krank war, noch ein Fragezeichen.
Lothar Huber begegnet dem ehemaligen Zweitligisten mit Respekt. „Aber wir sind gut drauf und die Mannschaft hat Selbstvertrauen. Das merkt man in jeder Phase“, sagt der 61-Jährige. „Deshalb haben wir auch die Möglichkeiten, etwas mitzunehmen.“ Zumal das Wersestadion an der August-Kirchner-Straße 14 nun wahrlich keines ist, das die Fußball-Lust hemmt. „Es wird schwierig“, meint Lothar Huber, „aber wir freuen uns drauf.“
Die Generalprobe, sofern sie als solche bezeichnet werden darf, ist der TSG am Donnerstagabend geglückt. Im Viertelfinale des Pokalwettbewerbs des Kreises Hagen gewannen die Sprockhöveler mit 7:0 (2:0) beim vier Klassen tiefer spielenden A-Kreisligisten TuS Esborn. Peter Rios-Pfannenschmidt (4), Dennis Cela, Robin Kost und Hasan Ülker erzielten die Treffer für den Titelverteidiger, bei dem Trainer Lothar Huber einige Stammkräfte geschont hatte. Gegner im Halbfinale wird Bezirksligist FC Wetter 10/30 sein.
Ihr ursprünglich für Ostermontag vorgesehenes Spiel gegen den TuS Erndtebrück werden die Sprockhöveler bereits am Gründonnerstag (17. April) austragen. Anstoß im Baumhof wird um 20 Uhr sein.
Landesliga Niederrhein, Gr. 3
Es sind noch neun Saisonspiele. Für ihr Ziel, die 40-Punkte-Marke zu knacken, brauchen die Sportfreunde Niederwenigern aber nur noch einen Sieg. „Es wäre umso schöner, wenn wir die drei Punkte beim Tabellenführer holen würden“, sagt Jürgen Margref, der Trainer des Tabellensechsten (37 Zähler, 48:39 Tore), vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) beim 1. FC Bocholt (51 Punkte, 45:14 Treffer). „Das ist eine gefestigte Mannschaft, die auch verdient aufsteigen wird“, erklärt der 45-Jährige.
Die enorme Qualität der Bocholter, die 16 ihrer 21 Partien gewonnen haben und deren Trainer Manuel Jara längst nicht einen so guten Ruf genießt wie die Mannschaft, wird durch das Torverhältnis deutlich: nur 14 Gegentreffer.
„Die treten, obwohl sie bei uns im Hinspiel nur 2:2 gespielt haben, sehr souverän und auch sehr fair auf“, erklärt Jürgen Margref. „Aber ich denke, dass auch wir inzwischen eine gestandene Mannschaft sind.“
Fehlen wird diesem Team wegen seines Kreuzbandrisses bis zum Saisonende Fabian Lümmer. Zudem müssen die Sportfreunde auf Marcel Kraushaar verzichten, dessen Verletzung am Sprunggelenk hartnäckiger ist, als zunächst befürchtet worden ist. Indes hat Florian Machtemes in dieser Woche ohne Probleme trainiert. „Mal schauen, ob wir ihn von Anfang an bringen oder wieder reinschmeißen“, sagt Jürgen Margref.
Um für Sonntag ein bisschen besser vorbereitet zu sein, haben Niederwenigerns Fußballer ihr Abschlusstraining nicht auf ihrem Glückauf-Sportplatz absolviert. Sie sind zum TuS Hattingen in den Wildhagen gezogen, um ein besseres Gespür für Naturrasen zu bekommen, auf dem sie auch in Bocholt (Am Hünting 19) antreten müssen.
Landesliga Westfalen, Gr. 3
Die Erinnerungen ans Hinspiel sind gut: Mit 4:1 setzte sich Hedefspor Hattingen gegen den Kirchhörder SC durch. Das hat für Trainer Seung-Man Hong jedoch nicht so viel zu sagen. Warum nicht? „Kirchhörde hat uns definitiv unterschätzt, das wird kein zweites Mal passieren“, sagt er. „Und wir hatten einen Tag, an dem alles gepasst hat.“
So sieht er sein Team am Sonntag an der Kobbendelle 6 in Dortmund auch nicht in der Favoriten-Rolle. „Da begegnen sich zwei Mannschaften auf ähnlichem Niveau, das wird ein Fifty-fifty-Spiel“, erklärt Seung-Man Hong.
Allerdings hat der Trainer des Tabellenneunten (32 Punkte, 33:24 Tore) ein paar Sorgen. Gleich drei Spieler der Viererkette sind Wackelkandidaten. Eher gering sind die Chancen, dass Afeez Yaya Ola bis Sonntag fit wird (Knie-Probleme). Etwas mehr Hoffnung hat Seung-Man Hong bei Aykut Akyildiz (Adduktoren-Beschwerden) sowie Yusuf Aydin, der im Training umgeknickt ist. „Mit einem Ausfall könnte ich leben. Aber alle drei?“, sagt der Coach.
Nachdem das Hedef-Team am vergangenen Sonntag trotz zahlreicher Chancen nur zu einem 1:1 gegen den SSV Mühlhausen-Uelzen gekommen ist, hofft Seung-Man Hong in der Partie beim Tabellenachten (33 Punkte, 30:30 Tore) auf mehr Qualität im Abschluss – „dass wir“, wie er sagt, „etwas mehr Glück haben, auch mit dem Ergebnis“.
Max Claus wird dies weiterhin nur von außen beobachten. Allerdings ist Besserung in Sicht: Der Stürmer hat einen Spezialschuh erhalten, der die enorm strapazierte Achillessehne entlastet. „Er kann wieder anfangen zu trainieren“, erklärt Seung-Man Hong, der jedoch nicht schon in Kürze mit der Rückkehr seines 13-maligen Saisontorschützen rechnet.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Es kommt der Tabellensiebte am Sonntag (15 Uhr) zum Schlagbaum. Nur der Tabellensiebte. „Aber das wird eine ganz heiße Kiste, die Schwerter haben einen richtig guten Sturm“, sagt Jörg Niedergehtmann, der beim Spitzenreiter SC Obersprockhövel (57 Punkte, 72:25 Tore) mit Sascha Höhle das Trainer-Duo bildet. Immerhin liegen die Schwerter, die das Hinspiel mit 3:6 verloren haben, in der Rückrunden-Tabelle hinter dem SCO und dem Geisecker SV auf Rang drei.
„Aber egal: Es ist ein Heimspiel, das wir gewinnen wollen“, erklärt Jörg Niedergethmann. „Wir müssen jetzt noch drei Partien schadlos überstehen, dann können wir ernsthaft dran glauben.“
An den Landesliga-Aufstieg.
Und es wird auch immer schwieriger, die Euphorie zu bremsen. „Die Jungs sind heiß wie Frittenfett“, sagt der SCO-Coach. „Es sind immer alle beim Training, und es gibt auch keine dummen Ausreden. Jetzt ist es schon so weit, dass sich Spieler bei uns bewerben.“
Das aktuelle Aufgebot ist für Sonntag bis auf eine Ausnahme komplett. Dominique Schaub wird wegen eines Blutergusses im Fuß fehlen. Der Kapitän des SCO wird also nur Beobachter sein und dabei voraussichtlich feststellen, dass zwei Teams mit einer sehr ähnlichen Ausrichtung aufeinander treffen.
„Ich glaube, dass ein paar Tore fallen werden“, meint Jörg Niedergethmann und weiß, dass die Schwerter hinten etwas anfällig sind. „Wir wollen versuchen, das auszunutzen“, sagt er.
Nach dem 2:1-Sieg vom vergangenen Sonntag in der Bezirksliga setzte sich der SCO auch im Kreispokal mit 2:1 (1:0) gegen die TSG Herdecke durch. Alex Valdix und Tom Hofmann hatten die Obersprockhöveler, die im Halbfinale auf den Landesligisten Hasper SV treffen werden, mit 2:0 in Führung geschossen.
Die Ergebnisse der Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt haben dafür gesorgt, dass die beiden vergangenen 3:2-Erfolge für den TuS Hattingen eminent wichtig waren. „Sonst würde es ganz anders aussehen“, erklärt Marius Kundrotas, der Spielertrainer der Rot-Weißen. „Wir haben uns für den Endspurt qualifiziert.“
Der Tabellen-13. hat lediglich ein Drei-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz (27 Zähler, 37:60), und genau dort auf Rang 15 steht der SV Bommern (24 Punkte, 49:62 Tore), der am Sonntag im Wildhagen zu Gast sein wird. Anstoß: 15 Uhr.
„Klar: Wir wollen zu Hause einen Dreier nachlegen und die zwei Siege vergolden“, sagt Marius Kundrotas. „Das ist wieder ein wichtiges Sechs-Punkte-Spiel.“
Zum Start des von Marius Kundrotas genannten Endspurts sieht es personell beim TuS allerdings nicht so gut aus. Neben dem langzeitverlezten Kevin Kessner sowie Chamberlin Koutache und Jan Höhmann, dessen Schulter operiert werden muss, fehlt auch der Trainer-Bruder. Wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel muss Martynas Kundrotas passen.
„Die Mannschaft stellt sich fast von alleine auf“, meint der 35-jährige TuS-Coach.
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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