Fußball: TSG Sprockhövel und SC Obersprockhövel Sonntag auf "Dreier-Jagd"
(von Toni Bertrams)
Zwar ist die Saison noch jung, aber erste Tendenzen sind Mitte September zu erkennen. Und am Sonntag wollen auch die Bezirksligisten SC Obersprockhövel und Sportfreunde Niederwenigern II ihren noch sieglosen Zustand beenden. Indes ist beim Oberligisten TSG Sprockhövel Rehabilitation angesagt.
Oberliga Westfalen
Geht es Lothar Huber denn besser, nachdem er doch nach dem 0:3 beim SV Westfalia Rhynern ziemlich verärgert war? „Ja, ja. Es nützt ja nichts. Zwei, drei Tage, und dann geht es auch wieder. Das Schöne ist ja, dass wir montags trainieren und den Frust sofort abbauen können“, sagt der Trainer des Oberligisten TSG Sprockhövel. Schließlich müsse er seinen Spielern auch wieder Selbstvertrauen geben, damit sie die Vorgaben besser umsetzten, als sie das in Rhynern gemacht hätten.
Diese Besserung soll es nun im Heimspiel am Sonntag im Baumhof (15 Uhr) gegen Tabellenschlusslicht TuS Dornberg geben, das nur einen Punkt und 5:12 Tore hat. Von diesen Zahlen lässt sich Lothar Huber jedoch nicht blenden; erst recht nicht, seitdem er die Bielefelder am Mittwochabend live erlebt hat. Da hat der TuS nämlich den Regionalliga-Neunten SC Verl aus dem Westfalenpokal geworfen (1:0). „Hochverdient“, betont der 60-jährige TSG-Coach, der eine Mannschaft gesehen hat, „die viel, viel mehr Qualität hat, als es der Tabellenplatz aussagt.“
Die Aufgabe am Sonntag wird für den Tabellenzwölften (vier Punkte, 5:7 Tore) also alles andere als leicht. „Wir werden uns ganz schön strecken müssen, um zu gewinnen“, sagt Lothar Huber und erwartet von seinem Team vor allem mehr Aggressivität. Personalprobleme hat die TSG keine. Und auch die langzeitverletzten Xhino Kadiu und Adolfo Darias Pérez kommen langsam zurück, „werden aber wohl frühestens in vier, fünf Wochen ein Thema sein“, erklärt der Sprockhöveler Trainer.
Landesliga Niederrhein, Gr. 1
Zwei Tage nach der Freude über den ersten Saisonsieg und dem Sprung auf Platz sechs (fünf Punkte, 7:6 Tore) musste Jürgen Margref, der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern, einen Schock verdauen: Die Schulterverletzung von Marcel Kraushaar ist schlimmer als befürchtet. Der Pechvogel, der zuvor gut zwei Jahre an seinem Kreuzbandriss herumgedoktert hatte, ist operiert worden. „Er fällt mindestens drei Monate aus, wahrscheinlich sechs, und wenn er Pech hat, sogar neun“, sagt der 43-jährige Coach.
Nichtsdestotrotz müssen die Sportfreunde am Sonntag (15 Uhr) nach Langenfeld fahren (Hauptplatz 1, Hildener Straße 1), um beim ebenfalls ungeschlagenen Tabellenfünften Tuspo Richrath (fünf Punkte, 4:1 Tore) anzutreten. Eine unbekannte Größe, obwohl Jürgen Margref dort auf einen ehemaligen Teamkollegen aus gemeinsamen Oberliga-Zeiten bei der SSVg Velbert 02 treffen wird: nämlich auf Marek Lesniak, der 213 Bundesliga-Spiele bestritten hat, der Richraths Trainer ist und der seinen Sohn Wojciech zu seinen Spielern zählt.
„Ich freue mich, Marek nach gut einem Jahrzehnt mal wiederzusehen“, sagt Jürgen Margref, der auf Martin Rolfes (Urlaub) und Daniel Ammersilge verzichten muss, der beruflich bis November in Münster sein wird und deshalb nicht trainieren kann, aber eventuell in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen wird. Zurück nach ihren Verletzungen sind Matthias Hendricks und Ercan Kizan.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Nach drei Niederlagen in Serie und dem Sturz auf Rang 16 (drei Punkte, 8:11 Tore) hat Marius Kundrotas nur wenig Hoffnung, dass sich die Situation des TuS Hattingen am Sonntag (15 Uhr, Wildhagen) im Heimspiel gegen den Tabellendritten VTS Iserlohn (neun Punkte, 9:8 Tore) verbessern wird. „Weil unser Kader recht klein ist, haben wir Schwierigkeiten, die Ausfälle zu kompensieren“, sagt der 33-jährige Spielertrainer, der hofft, dass Dennis Weber und Oliver Heinrich pünktlich und fit aus dem Urlaub zurück sein werden.
Neben den langzeitverletzten Moritz Zöllner, Calli Holthaus und Sidney Rast fehlt auch Guido Amade, der am vergangenen Sonntag beim 1:5 beim SSV Kalthof wegen seiner Knieprobleme ausgewechselt werden musste. Indes gehört Marvin Krischer überhaupt nicht mehr zum TuS-Kader. „Das Einzige, das man momentan verlangen kann, ist bedingungsloser Einsatz“, sagt Marius Kundrotas. „Es wird eine schwierige Hinrunde für uns.“
Vier Spiele, vier Unentschieden, nur vier Punkte. „Das ist für die Jungs ein bisschen frustrierend. Wenn alles normal gelaufen wäre, hätten wir jetzt zehn Punkte“, sagt Uli Sieweke, der Trainer des SC Obersprockhövel. Und über den vergangenen Sonntag, über das 2:2 beim Geisecker SV, will er auch gar nicht mehr reden. „Sonst komme ich ins Gefängnis“, sagt er. „Wenn du in der 127. Minute das Tor reinkriegst, dann.“ Der SCO-Coach bricht den Satz ab.
Trotz des enttäuschenden Ergebnisses aber macht Uli Sieweke die Leistung seines Teams Mut. „Wenn wir so spielen wie am Sonntag und das auf den Kunstrasen übertragen, werden wir auch gewinnen“, sagt er vor der Partie in der Viktor-Hötter-Kampfbahn (Am Hohlen Weg) beim Tabellensechsten ETuS/DJK Schwerte (sieben Punkte, 9:9 Tore). „Wenn wir so ordentliche Leistungen bringen, werden wir auch eine Siegesserie starten. Und damit wollen wir am Sonntag anfangen.“ Fehlen werden dem Tabellenelften (5:5 Tore) die verletzten Dominik Degelmann, Andreas Klatt und Tim Joppe, während Nikita Wirt auf Schulfahrt ist.
Nach ihrem ersten Saisonsieg, dem 1:0 über den VfB Schwelm, wartet auf die Fußballer von Hedefspor Hattingen auch am Sonntag ein Gegner, der sich in unmittelbarer Reichweite befindet. Der Tabellen-13. (vier Punkte, 4:6 Tore) gastiert um 15 Uhr im Seilersee-Stadion an der Seeuferstraße 26 beim Tabellenzwölften VfK Iserlohn (vier Punkte, 8:10 Tore). „Der Gegner ist unbekannt, ich habe nur wenige Informationen“, sagt Trainer Peter Kursinski. „Aber die Iserlohner haben wahrscheinlich unsere Stärke.“
Nach vier Spieltagen weiß der Hedef-Coach, dass „wir spielerisch nicht einmal unterlegen waren“. Und er vermutet, dass diese starke Bezirksliga bis zum Saisonende spannend bleiben wird. „Es gibt keinen Abfaller“, meint der 56-Jährige. „Wir müssen gucken, dass wir regelmäßig punkten. Sonst wird es extrem schwierig.“ Verzichten muss er am Sonntag ein letztes Mal auf die Rot-Sünder Florentin Cheuffa und Orhan Yigit sowie den verhinderten Sinan Akdogan. Eventuell wird auch Henry Obulueze wegen privater Gründe fehlen. „Das wäre ganz schlecht, weil er zurzeit richtig gut drauf ist“, sagt Peter Kursinski. Bereits am Dienstag (18. September) wartet auf das Hedef-Team die nächste Pflichtaufgabe. In der zweiten Runde des Kreispokals geht es zum Bochumer B-Kreisligisten SG Griesenbruch-Ehrenfeld. Anstoß wird um 18 Uhr an der Essener Straße sein.
Bezirksliga Niederrhein, Gr. 3
Die noch sieglosen Sportfreunde Niederwenigern II stehen am Sonntag (11 Uhr, Glückauf-Sportplatz) schon ein bisschen unter Druck. „In den nächsten beiden Spielen wird sich zeigen, ob der Saisonstart noch einigermaßen vernünftig sein wird. Bisher haben wir ja nicht viel gerissen“, sagt Jens Haase, der Trainer des Tabellen-13. (ein Punkt, 4:9 Tore) vor der Partie gegen Schlusslicht TVD Velbert (null Punkte, 2:8 Tore).
Die Parole, die Jens Haase ausgibt, ist knapp, aber verständlich: „Alles auf Sieg.“ Zumal er in der Mannschaft aus dem Velberter Stadtteil Birth eine sieht, „die am Ende unter uns stehen könnte“, sagt er. Wegen privater und beruflicher Gründe steht Dennis Kahlau nicht zur Verfügung. Fehlen werden am Sonntag Martin Kniest (verhindert) sowie die verletzten Philip Weiße und Florian Weßendorf. Indes hofft der SFN-Coach, dass Florian Ebert (Knieprobleme) bis Sonntag fit sein wird, und möglicherweise kann er auch mit Daniel Ammersilge aus dem Landesliga-Kader planen (siehe oben).
Autor:Dr. Anja Pielorz aus Hattingen |
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