Fußball: Sportfreunde empfangen Spitzenreiter - Hedefspor gegen Tabellenzweiten
(von Toni Bertrams)
Die Hattinger Landesligisten freuen sich auf Knaller-Spiele: Während die Sportfreunde Niederwenigern im Niederrhein Spitzenreiter 1. FC Bocholt erwarten, trifft Hedefspor in Westfalen auf den Bochumer Tabellenzweiten CSV SF Linden.
Oberliga Westfalen
Zur besten Bundesliga-Zeit müssen die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel ran, und zwar am Samstag um 15.30 Uhr in der OBI-Arena am Bentlager Weg 40 beim FC Eintracht Rheine.
„Ach“, sagt Trainer Lothar Huber, „wir können doch keine Rücksicht auf die Bundesliga nehmen.“ Vielmehr ist er froh, dass die Rheiner der Verlegung zugestimmt haben und somit am Samstagabend in Sprockhövel gefeiert werden kann.
Und außerdem spielt Lothar Huber eh lieber freitags oder samstags. „Dann kann man sich sonntags auch mal andere Gegner anschauen“, erklärt er.
Vom kommenden Gegner, dem Aufsteiger aus der Westfalenliga-Staffel 1, der sich als Tabellenzweiter in der Relegation durchgesetzt hat, weiß der Sprockhöveler Coach vor allem eines: „Die sind seit ungefähr anderthalb Jahren zu Hause ungeschlagen und ein sehr starker Aufsteiger.“
Nicht einmal haben die Rheiner in der vergangenen Saison in ihrer Arena verloren, und auch in den bisherigen fünf Oberliga-Heimpartien hatten sie noch nicht einmal das Nachsehen. „Das wird ein sehr, sehr schweres Spiel für uns“, sagt Lothar Huber.
Der TSG-Trainer nimmt seine Fußballer vor der Partie beim Tabellen-13. (zwölf Punkte, 14:19 Tore) in die Pflicht. „Das ist auch eine Charakterfrage“, betont er und weist eindringlich darauf hin, dass auch die Atmosphäre eine ganz andere sein wird als vor einer Woche in Erndtebrück. „Da waren‘s 100 Zuschauer“, sagt er. „Jetzt werden es 500, 600 oder sogar 700 sein – in einem kleinen, engen Stadion gegen eine kampfstarke Rheiner Mannschaft. Da muss man richtig Charakter haben und darf sich nicht beeindrucken lassen.“
Wie schon am vergangenen Samstag muss Lothar Huber neben den langzeitverletzten Andrius Balaika und Filip Pejic auf Christian Kalina verzichten, der an einem Muskelfaserriss in der Wade laboriert.
„Dass sich der eine oder andere mal verletzt, damit muss man klarkommen“, sagt der Trainer des Tabellenzehnten (13 Punkte, 12:13 Tore). „Das ist kein Problem.“ Zumal es eh kaum auffällt, wenn Alexander Meister für Christian Kalina in die Innenverteidigung rückt.
Landesliga Niederrhein, Gr. 3
Drei Tage vor dem Hit gegen Tabellenführer 1. FC Bocholt (22 Punkte, 23:5 Tore) sind die Sportfreunde Niederwenigern mühelos ins Viertelfinale des Kreispokals eingezogen. Sie gewannen am Donnerstagabend das Derby beim A-Kreisligisten SuS Niederbonsfeld, der durch ein tolles 40-Meter-Tor von René Bien in Führung gegangen war, mit 4:1 (2:1). Konstantin Kontrad, Christopher Weiß (2) und Florian Machtemes trafen für den Landesliga-Sechsten (15 Punkte, 26:21 Tore).
„Es war relativ einseitig, es kam auch nicht richtig Stimmung auf“, sagte SFN-Coach Jürgen Margref.
Das soll am Sonntag ab 15 Uhr auf dem Glückauf-Platz anders werden. Gibt es denn gegen dieses Ausnahme-Team der Liga überhaupt eine Chance?
„Ich denke, wenn man auf ein Spiel guckt, gibt es immer eine Chance“, erklärt Jürgen Margref, der jedoch davon überzeugt ist, dass sich auf lange Sicht der Bocholter Kader durchsetzen und Niederwenigern gegen den Oberliga-Aufsteiger spielen wird. „Aber sie werden auch Punkte liegen lassen, vielleicht schon bei uns“, mutmaßt er.
Zwar haben im Pokalspiel einige Akteure gefehlt – Martin Kniest konnte dieses nutzen, um seine Gelb-Rot-Sperre abzusitzen –, für Sonntag wird der SFN-Kader aber gut gefüllt sein.
„Das wird für uns wie ein Pokalspiel, ähnlich wie gegen Kray, Schonnebeck oder Rellinghausen. Wir waren kurz davor zu gewinnen, aber es haben ein paar Kleinigkeiten gefehlt“, sagt Jürgen Margref und schmunzelt, als er weiterspricht: „Vielleicht ist es ein guter Zeitpunkt, auch mal was an unseren Gegentoren zu tun.“ Im Schnitt sind es bisher 2,625. Bocholts Wert liegt bei 0,625.
Landesliga Westfalen, Gr. 3
„Top-Spiel! Wir freuen uns“, sagt Seung-Man Hong, der Trainer von Hedefspor Hattingen. Und vor der Partie gegen den Tabellenzweiten CSV SF Linden braucht der 34-Jährige sein Team auch gar nicht sonderlich zu motivieren.
„Nach der Niederlage in Höntrop“, erklärt er, „sind die Jungs heiß und motiviert, das so schnell wie möglich wieder gutzumachen.“ Nicht nur das: Die Hedef-Kicker, die auf Rang drei liegen (17 Punkte, 19:13 Tore), wollen den Rückstand auf die Bochumer, die wie Spitzenreiter SV Horst-Emscher 08 21 Zähler haben (21:13 Tore), wieder auf einen Punkt verkürzen.
Allerdings ist Seung-Man Hong klar, dass „die Lindener eine ganz andere Hausnummer sind als Höntrop“. Er macht sich jedoch überhaupt keine Sorgen. „Wir haben uns in solchen Spielen bisher immer gut präsentiert“, sagt er und kommt auch nicht auf die Idee, es als Vorteil zu werten, dass am Sonntag (15 Uhr) an der Munscheidstraße gespielt wird. „Die Lindener werden“, betont er, „die ganze Woche auf Asche trainiert haben.“
Und die Sportfreunde sind ausgezeichnet besetzt. „Gespickt mit Top-Spielern, da klingelt’s bei jedem Namen“, erklärt Seung-Man Hong. „Wenn die erste Elf steht und alle Gas geben, ist es für mich die stärkste Mannschaft der Liga.“
Allerdings hat der Hedef-Coach auch gehört, dass dieser Spitzenkader etwas dünn besetzt ist. „Mit Spielern aus der zweiten Reihe“, erzählt er, „können die Lindener Ausfälle nicht auffangen.“
Fehlen wird bei Hedefspor Aykut Akyildiz wegen eines Muskelfaserrisses im Bauch. „Sonst“, sagt Seung-Man Hong, „sind alle an Bord.“
Und heiß.
Bezirksliga Westfalen, Gr. 6
Nach drei Siegen in Serie hat sich der SC Obersprockhövel in der oberen Tabellenregion festgesetzt, liegt auf Rang vier mit 21 Punkten und 30:11 Toren aber noch sechs Zähler hinter Spitzenreiter TSG Herdecke. Und dieser Rückstand soll sich am Sonntag ab 15 Uhr, wenn der SCO im Hagener Waldstadion (Neuer Mühlenweg) beim Tabellenelften SC Berchum/Garenfeld gastiert (15 Zähler, 20:30 Tore), auf gar keinen Fall vergrößern.
„Die drei Punkte“, sagt Trainer Dieter Iske, „müssen einfach her.“
Und der verantwortliche Mann an der Obersprockhöveler Seitenlinie ist zuversichtlich. „Wenn wir“, sagt er, „wieder das investieren, was wir in den vergangenen zwei, drei Spielen investiert haben: eine hohe Laufbereitschaft und eine disziplinierte, konzentrierte Leistung.“
Als wichtigen Faktor nennt Dieter Iske aber auch, die Berchumer ernst zu nehmen. „In dieser Klasse“, erklärt er, „muss man jeden Gegner ernst nehmen. Sonst macht man einen Fehler.“
Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Sonntag sind jedenfalls gegeben. „Ich habe fast die Qual der Wahl“, sagt Trainer Dieter Iske und freut sich, dass auch die Reserve in der Kreisliga A (Platz fünf) sowie die dritte Mannschaft, die Kreisliga-B-Spitzenreiter ist, davon profitieren, dass alle Spieler fit sind.
Und nach seinem Bänderriss im Knöchel bietet sich auch der A-Jugendliche Tom Hofmann wieder an. „Er scharrt schon mit den Hufen“, sagt Dieter Iske, „und wird wohl in der zweiten oder dritten Mannschaft spielen.“
Zwei Siege in Serie sorgen auch für ein bisschen Lockerheit. „Das ist etwas beruhigend, und wir brauchen jetzt nicht verkrampft in die nächsten Spiele zu gehen“, sagt Marius Kundrotas, der Spielertrainer des TuS Hattingen, auf dessen Mannschaft am Sonntag (15.15 Uhr) auf dem Loheplatz (Loheplatz 19) allerdings eine anspruchsvolle Aufgabe wartet: Es geht zum Landesliga-Absteiger SpVg Hagen 11.
Und wo liegen die Stärken der Hagener? „Ganz ehrlich?“, fragt der TuS-Coach. „Ich weiß es nicht.“ Nach den bisherigen Ergebnissen sei die Spielvereinigung nur schwer einzuschätzen. Immerhin liegt sie aber auf Rang sechs (16 Punkte, 18:15 Tore) und somit vier Plätze vor den Rot-Weißen, die allerdings nur einen Zähler weniger haben (15 Punkte, 21:26 Tore).
„Wir werden mit Respekt nach Hagen fahren“, erklärt Marius Kundrotas, „aber nicht mit wackeligen Knien. Ich bin gespannt: Meine Mannschaft kann ja, wenn sie will, Bäume ausreißen.“
Neben seinen Dauerpatienten hat der TuS-Trainer keine weiteren Ausfälle zu beklagen. Viel besser noch: Jan Höhmann und Oliver Heinrich, die zuletzt verhindert waren, stoßen ins Aufgebot der Hattinger. Und diese sind mit einem guten Selbstvertrauen ausgestattet? Marius Kundrotas schmunzelt. „Vielleicht“, sagt er. „Aber nur mit Selbstvertrauen gewinnst du auch keine Spiele.“
Autor:Roland Römer aus Hattingen |
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